Posted on September 6, 2024
Sossusvlei – ein Tag in der ältesten Wüste der Welt
Rote Sanddünen soweit das Auge reicht und tote, versteinerte Bäume. Wenn man ein klassisches Bild von Namibia vor Augen hat, dann wohl dieses. Das alles findest du in der namibischen Wüste Namib, genauer in Sossusvlei und Umgebung. Was du bei einem Tagesausflug alles entdecken kannst, liest du hier.
Die Namib Wüste
Die Namib erstreckt sich an der Küste von Namibia über ca. 95.000km² bis nach Angola hinein. Mit geschätzten 80 Millionen Jahren ist sie die älteste Wüste der Welt und Namensgeber für das Land Namibia. Typisch für die Namib sind die Sanddünen, wie es sie etwa bei Sossusvlei gibt, die Landschaft ist jedoch um einiges Vielfältiger. Die Ausdehnungen der Wüste reichen vom Norden mit der Skelettküste bis in den Süden nach Lüderitz und in das Diamanten-Sperrgebiet hinein.
Zahlreiche Tiere und Pflanzen haben sich im Laufe der Zeit an die harschen Wüstenbedingungen angepasst. Viele von ihnen profitieren von dem Küstennebel, der vom Meer aus über die Wüste zieht. Besonders gut erleben kann man das bei einer Little Five Safari bei Swakopmund. Auch das Wappentier Namibias, die Oryx Antilope ist bestens an das Wüstenklima angepasst. So haben diese Antilopen einen sehr geringen Flüssigkeitsbedarf, den sie bei Wasserknappheit nur aus der Nahrung decken können.
Sossusvlei ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Namib und befindet sich im Namib-Naukluft-Nationalpark.
Sonnenaufgang in der Wüste
Einen Ausflug in die Namib beginnst du am besten früh morgens, wenn es noch kühl ist. Wenn du außerhalb des Nationalparks übernachtet hast, darfst du ca. ab Sonnenaufgang durch das Tor fahren. Hier kannst du auch die Tagesgebühr bezahlen. Wir haben etwas entfernt in Weltevrede übernachtet und da wir früh morgens noch einen platten Reifen wechseln mussten, waren wir nicht so früh wie geplant dort. Trotzdem konnten wir noch die schöne Lichtstimmung miterleben, wenn die Sonne tief steht und die Dünen lange Schatten an den Seiten werfen. Zum Sonnenaufgang werden auch Heißluftballonfahrten über die Namib angeboten. Diese konnten wir morgens bei der Landung sehen.
Dune 45
Die Düne 45 liegt bei Kilometer 45 der Straße, die in den Namib-Naukluft-Park hineinführt. Sie ist sehr beliebt für Touren auf den Dünenkamm. Als wir morgens daran vorbei fuhren, konnte man einige Gruppen hinauf und hinunter wandern sehen. Nachmittags waren wir nochmal dort und haben den Schatten am Picknickplatz davor für eine Pause genutzt. Um diese Uhrzeit war dann keiner mehr oben, ab mittags ist die Hitze viel zu stark.
Sossusvlei
Während der größte Teil der Straße vom Gate aus asphaltiert ist, muss man für die letzten ca. 4km zum Sossusvlei über eine Sandpiste. Das geht nur mit einem 4×4 Antrieb und auch damit haben wir zahlreiche Touristen gesehen, die sich im Sand festgefahren haben. Statt selbst zu fahren, haben wir eins der Jeeptaxis genommen, die einen für ca. 190NAD das letzte Stück fahren. Hier muss man je nach Betrieb etwas Wartezeit einplanen. Dafür ist die Fahrt selbst auch sehr lustig, wenn der Jeep mit hoher Geschwindigkeit durch den Sand hopst.
Big Daddy
Am Sossusvlei startet dann der Aufstieg auf die Düne Big Daddy. Hier kann man ebenfalls auf dem Kamm laufen. Der Aufstieg auf die Düne mit bis zu 380 Metern Höhe hat es in sich. Man sollte früh genug starten und vor der Mittagshitze zurück sein. Wir waren schon spät dran und sind dann nur ein kleines Stück aufgestiegen. Aber selbst das lohnt sich für eine fantastische Aussicht auf die Dünen drumherum und die Salzpfanne im Tal. Bergauf läuft man am besten an der Kante entlang. Wieder runter ging es dann steil an der Seite. Dabei verlagert man sein Gewicht möglichst auf die Fersen und sinkt mit jedem Schritt tief in den Sand ein, ein lustiges Gefühl so hinunter zu laufen.
Deadvlei
Steigt man an der rechten Seite von Big Daddy ab, landet man im Deadvlei, einer alten Salzpfanne mit versteinerten, abgestorbenen Bäumen. Diese bilden einen surrealen Kontrast mit ihren schwarzen Stämmen gegen die roten Sanddünen. Wer nicht über die Düne laufen will, kann einen einfacheren Weg ohne so viel Steigung vom Parkplatz aus nehmen. Dieser ist mit Stäben im Sand markiert.
Sesriem Canyon
Zum Abschluss haben wir noch den Sesriem Canyon besucht. Dieser liegt nahe beim Parkausgang und bietet nochmal einen Kontrast zur Wüstenlandschaft. Hier hat Wasser einen Canyon in die Landschaft gegraben und ja, zu Regenzeiten fließt hier ein Fluss hindurch. Parken kann man oberhalb des Canyons und dann über einen recht einfachen Weg hinein wandern. Im Canyon selbst ist es durch den Schatten schon kühler. Wenn wie bei uns noch etwas Wasser am Ende des Canyons steht, sorgt das ebenfalls für eine deutliche Abkühlung der Luft.
Praktische Tipps:
– Im Sossusvlei wird es tagsüber sehr heiß und es gibt kaum Schatten. Nimm unbedingt einen guten Sonnenschutz mit, bzw. creme dich morgens mit Sonnencreme (LSF 50 ein). Auch Kleidung und ein Sonnenhut, die dich vor der Hitze schützen sind wichtig. Ohne meinen Hut wäre ich beim Aufstieg auf die Düne eingegangen.
– Nimm genug zu Trinken mit. Lieber noch mehr als sonst. Ich hatte wie üblich einen Liter Wasser in meinem Rucksack, der war aber nach der Tour ins Deadvlei leer. Darum war ich froh über die extra Flasche, die wir noch im Bus hatten. Nachschub gibt es nur am Parkeingang, nicht innerhalb des Parks.
– Wenn du mit dem eigenen 4×4 Mietwagen unterwegs bist, überlege trotzdem das Jeeptaxi für das letzte Stück zu nehmen, falls du noch keine Erfahrung im Offroad fahren hast. Wir haben viele Autos gesehen, die sich festgefahren haben und deren Räder dann erst wieder von Sand freigeschaufelt werden mussten.
Weiterlesen zu Namibia:
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Posted on August 30, 2024
Ein Wochenende in Leipzig: 2-3 Tage in der sächsischen Metropole
Im Oktober habe ich ein paar Tage in Leipzig verbracht. Über ein langes Wochenende am Feiertag bin ich mit der Bahn nach Sachsen gefahren um mir die Stadt anzusehen. Dabei habe ich die Stadt aus verschiedenen Perspektiven kennengelernt: vom historischen Leipzig mit seiner Geschichte und der gut erhaltenen Altstadt, über das naturnahe Leipzig mit den vielen Parks und Kanälen, bis zum hippen Leipzig, das oft als das neue Berlin bezeichnet wird. Meine Tipps für ein Wochenende in Leipzig findest du hier.
Sonntag
Am Nachmittag komme ich (nach leider etwas umständlicherer Anreise) am Leipziger Hauptbahnhof an. Der Kopfbahnhof ist der größte in Europa und die Ankunftshalle schon das erste architektonische Highlight. Ich laufe zu Fuß die kurze Strecke ins Zentrum bis zur Nikolaikirche. Direkt gegenüber liegt mein Hotel für die nächsten Tage. Ich checke nur kurz ein und bringe meine Sachen aufs Zimmer, bevor ich zu einem ersten kurzen Spaziergang aufbreche.
Auf dem Platz vor der Nikolaikirche findet ein kleiner Markt statt, hier schaue ich mich kurz um. Dann geht es weiter zur Oper. Dort steige ich in eine der Straßenbahnen und fahre ein paar Stationen ins Viertel Neuschönefeld. Hier ändert sich das Stadtbild und ich fühle mich, als wäre ich in einem früheren Berlin gelandet. Kopfsteinpflaster, kleine Straßen und aus einigen der Häuser hängen politische Transparente. Mich zieht es wegen einer Restaurantempfehlung hierher: zur Vleischerei, wo es vegane Burger, Gyros und Kebab gibt. Nachdem ich einen riesigen und leckeren Vönerteller verputzt habe, fahre ich zurück ins Hotel und falle nach dem anstrengenden Anreisetag erstmal müde ins Bett.
Montag
Den ersten vollen Tag starte ich gemütlich mit einem Pancake Frühstück im Café. Dafür bin ich wieder ein Stück aus dem Zentrum raus und nach Plagwitz gefahren – ein weiteres In-Viertel von Leipzig. Dann geht es aber erstmal wieder in die Altstadt. Ich laufe vorbei am Bundesverwaltungsgericht und dann zur Thomaskirche. Diese ist besonders bekannt, weil hier Johann Sebastian Bach als Kantor gearbeitet hat. Das ist aber nur ein Teil der reichen Musikgeschichte Leipzigs. Mehr darüber kann man beim Spaziergang entlang der Leipziger Notenspur erfahren. Diese Route zieht sich durch die Altstadt und markiert Plätze wie das alte Konservatorium, an dem zahlreiche musikalische Größen aus der Romantik lernten, oder dem früheren Standort des ältesten Musikverlags der Welt. Ich orientiere mich bei meinem Rundgang diesmal mehr an den architektonischen Highlights: dem alten Rathaus und der Mädler Passage. In Leipzigs Altstadt entdecke ich aber noch einige weitere versteckte Passagen und viele gut erhaltene Häuser aus den verschiedensten Epochen.
Mittags fahre ich wieder hinaus aus der Stadt zum Völkerschlachtendenkmal. Das Wahrzeichen Leipzigs, möchte ich bei dem guten sonnigen Wetter unbedingt besichtigen. Die Silhouette des Denkmals spiegelt sich in dem angelegten Teich davor: ein perfektes Fotomotiv. Schnell kaufe ich mein Ticket und betrete das Monument. Um in die unteren Ebenen zu kommen, gibt es noch Aufzüge: der erste bringt einen bis in die Halle mit den großen Figuren und Blick bis in die Kuppel. Mit dem zweiten (kleineren Aufzug) gelangt man auf einen schmalen Rundgang, der außen um das Denkmal herumführt. Von hier genieße ich tolle Ausblicke auf Leipzig und das Umland. Um auch noch auf die Aussichtsplattform ganz oben zu gelangen laufe ich weiter über Treppen nach oben. Es sind lange, schmale Wendeltreppen, die nach dem Einbahnstraßen-Prinzip funktionieren. Für das letzte Stück gibt es ein Ampelsystem, hier gibt es nur eine Treppe und die ist noch schmaler. Da die Aussicht hier nicht besser und die Plattform sehr voll ist, gehe ich bald wieder runter. Auf dem Rückweg in die Stadt gönne ich mir unterwegs noch eine große Salatbowl und gehe ein bisschen bummeln.
Dienstag
Heute ist Feiertag und weil ich schon Vormittags eine Aktivität gebucht habe, teste ich das vegane Hotelfrühstück. Die Auswahl im Motel One kann sich sehen lassen und auch das Preis/Leistungs-Verhältnis stimmt. Danach mache ich mich auf zum Stadthafen. Hier startet meine Bootstour über die Flüsse und Kanäle von Leipzig* (Affiliate-Link). Der Westen der Stadt ist durchzogen von Wasserwegen und wer möchte, kann von hier bis zu den Leipziger Seen im Süden paddeln. Auch jetzt, Anfang Oktober, könnte man sich noch ein Kajak ausleihen. Da ich aber noch nie Kajak gefahren bin und keine geführten Kajaktouren mehr angeboten werden, habe ich mich für die Fahrt im kleinen Motorboot entschieden. Das ist auch sehr schön und während wir gemütlich über das Wasser fahren, lernen wir einiges über Leipzig und das Viertel Plagwitz.
Nach der Bootstour spaziere ich noch ein bisschen durch den Clara-Zetkin-Park und zurück ins Zentrum. Für eine Kaffeepause setzte ich mich in ein kleines Eiskaffee gegenüber der Thomaskirche. Hier gibt es nicht nur Kaffee mit Pflanzenmilch, sondern auch ausgefallene vegane Eissorten wie Kürbis und Donauwelle. Anschließend besuche ich das stadtgeschichtliche Museum im alten Rathaus. Hier lerne ich noch mehr über die Geschichte der Stadt vom Mittelalter, über NS- und DDR-Zeit bis heute. Auf dem Marktplatz davor stehen an diesem Wochenende sehr viele Buden und Essensstände. Hier stöbere ich ein bisschen, bevor ich für ein frühes Abendessen ins Café Katzentempel einkehre.
Mittwoch
Heute verlasse ich Leipzig und reise mit der Bahn weiter in die sächsische Schweiz. Vorher habe ich aber noch Zeit für ein gemütliches Frühstück im Endless. In dem hippen Café gibt es eine große vegane Auswahl. Gut gestärkt von dem veganen English Breakfast hole ich mein Gepäck aus dem Hotel und laufe wieder zum Bahnhof.
Praktische Tipps für Leipzig:
– Leipzig erreicht man innerhalb Deutschlands gut mit der Bahn. Es gibt Direktverbindungen von Berlin und Frankfurt.
– Übernachtet habe ich im Motel One an der Nikolaikirche, das war gemütlich und zentral mit einem guten Preis/Leistungs Verhältnis. Außerdem gibt es eine gute vegane Auswahl beim Frühstück. Weitere Unterkünfte findest du z.B. auf booking.com* (Affliate-Link).
– Zeitlich fand ich ein Wochenende ideal um Leipzig zu erkunden, im Sommer hätte ich auf jeden Fall einen Ausflug zu den Leipziger Seen unternommen, außerdem wäre ich gern noch mehr in Plagwitz unterwegs gewesen, über den Feiertag hatte dort aber einiges sehenswerte geschlossen.
Weiterlesen zu Leipzig und Sachsen:
Sachsen Urlaub mit der Bahn
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Posted on August 23, 2024
Sehenswürdigkeiten in Lüderitz und Umgebung
Im Süden der Westküste von Namibia liegt die Kleinstadt Lüderitz zwischen Diamantsperrgebiet und Atlantik. Die Region ist immer noch geprägt von der deutschen Kolonialzeit, bietet aber auch einige Naturhighlights. Welche Sehenswürdigkeiten du in Lüderitz und Umgebung entdecken kannst, liest du hier.
Lüderitz
Die Kleinstadt Lüderitz wurde 1883 gegründet und später nach dem Bremer Tabakhändler Adolf Lüderitz benannt. Der Händler hatte das unwirtliche Land gekauft um dort nach Bodenschätzen zu suchen. Beim Kauf wurde der einheimische Orlam-Führer allerdings getäuscht was die Maße angeht. Statt von englischen Meilen ging man von den etwa fünf Mal so großen preußischen Meilen aus. Im August 1884 wurde das Land dann offiziell unter den Schutz des Deutschen Reiches gestellt, was den Startpunkt der deutschen Kolonialzeit markierte.
Zahlreiche Reiseführer schreiben, dass man sich in Lüderitz wie in einer alten deutschen Kleinstadt fühlen würde. Tatsächlich stammen viele der Gebäude im Zentrum noch aus der Kolonialzeit und sind im Jugendstil errichtet. Sehenswert ist etwa die Felsenkirche, die auf einem Hügel über der Stadt thront. Läuft man von dort bergab Richtung Hafen sieht man viele alte und teilweise bunt gestrichene Häuser. Im Zentrum wird es dann moderner, die Straßen sind wieder asphaltiert, es gibt ein paar Cafés und Supermärkte. Vom kleinen Hafen fahren Ausflugsboote zu den vorgelagerten Pinguininseln. Für den Bootsausflug hatten wir leider keine Zeit, um sich in der Stadt selbst umzusehen, reicht eine gute Stunde schon aus. Für Camper lohnt ein Stopp auch wegen der größeren Supermärkte.
Flamingos an der Lüderitzhalbinsel
Abseits der Stadt wartet auf der Lüderitzhalbinsel eine unwirkliche Mondlandschaft. Hier solltest du unbedingt einen Abstecher über die Schotterpiste machen. In den kleinen Buchten entlang der Straße kannst du mit etwas Glück Flamingos in freier Wildbahn sehen. Denn auch wenn das Land karg und unfruchtbar ist, bietet die Küste genügend Versorgungsmöglichkeiten für ihre Bewohner:innen. Neben den Flamingos kann man auch weitere Wasservögel wie Reiher, Kaptölpel oder Brillenpinguine (eher auf den vorgelagerten Inseln) sehen. Auch Robben und Delfine halten sich gerne in den Gewässern vor der Küste auf.
Diaz Point
Für uns ging es auf der Lüderitzhalbinsel noch weiter bis zum Diaz Point. An der Felsspitze landete damals (1487) der portugiesische Seefahrer Diaz als erster Europäer und errichtete dort ein Diaz Kreuz als Kennzeichen. Heute kann keine Nachbildung besichtigt werden. Der Aussichtspunkt kann allerdings nur bei Niedrigwasser über die Felsen erreicht werden. Eine alte Holzbrücke ist schon seit einigen Jahren zerstört.
Geisterstadt Kolmanskop
Einst aufstrebende Stadt im Diamantrausch, sind von Kolmanskop heute nur noch Ruinen übrig, die sich die Wüste Stück für Stück zurückholt. Die Geisterstadt liegt im Diamantensperrgebiet, kann aber besichtigt werden und lockt vermutlich die meisten Tourist:innen in diese südliche Region. Die Siedlung entstand Anfang des 20. Jahrhunderts zunächst als Diamantsuchercamp, stieg aufgrund der zahlreichen Edelstein-Funde aber schnell zu einem wohlhabenden Ort auf. Besonders die wohlhabenden deutschen Einwohner konnten sich an einer Infrastruktur aus Elektrizitätswerk, Krankenhaus und Eisfabrik erfreuen. Sogar ein Schwimmbad und eine Kegelbahn wurden gebaut. Als die Diamanten mehr und mehr abgebaut waren und der Abbau 1930 eingestellt wurde, schwand aber auch der Reichtum und mit ihm die Bewohner. Seitdem holt sich die Wüste die alten Gebäude zurück. Hochwertige Materialien wurden schon früh entnommen und etwa im nahe gelegenen Lüderitz für neue Häuser verwendet. Einige der Häuser sind inzwischen schon fast komplett vom Sand begraben.
Heute kann man Kolmanskop besichtigen. Im Zentrum befindet sich das noch erhaltene Versammlungshaus mit Theater, Turnhalle und der alten Kegelbahn. In einigen weiteren Häusern sind ebenfalls historische Gegenstände ausgestellt. Den Rest kann man auf eigenes Risiko erkunden und etwa durch das mit Sand gefüllte, alte Krankenhaus laufen. Wer möchte, kann an einer der Führungen teilnehmen. Dabei erfährt man nochmal einiges über die Geschichte des Ortes. Angeboten werden die Führungen auf deutsch und englisch.
Alte Bahnstrecke
Wer auf der Fahrt von Lüderitz nach Aus die Augen offen hält, kann unterwegs mehrere alte Bahnhöfe entdecken. Diese stammen auch noch aus der Kolonialzeit, als die Bahnstrecke errichtet wurde. Inzwischen sind aber nur noch wenige Güterzüge unterwegs.
Wildpferde in Garub
Ein weiteres Naturhighlight in der Lüderitz Region findet man entlang der Straße nach Aus. Hier kann man mit etwas Glück Wildpferde beobachten. Die Tiere sind zwar ursprünglich nicht in Namibia heimisch, haben sich aber seit vielen Jahrzehnten dort angesiedelt. Am wahrscheinlichsten ist die Theorie, nach der eine große Anzahl Pferde nach einer Schlacht im ersten Weltkrieg versprengt wurde und nicht mehr eingefangen werden konnte. Seitdem haben sich die Pferde gut an die Umgebung angepasst.
Wir haben sie entlang der Straße beim grasen angetroffen. Fährt man in einen Seitenstraße, bzw. Schotterpiste, gelangt man zu einem überdachten Unterstand vor einem Wasserloch, an dem man ebenfalls Tiere beobachten kann. Neben den Wildpferden haben wir Oryx Antilopen und Strauße gesehen.
Praktische Tipps:
– Wir haben Lüderitz und Kolmanskop in einem Tagesausflug besucht. Das hat zeitlich gerade so gereicht. Wenn man auch zu den Pinguin-Inseln möchte, sollte man besser zwei Tage einplanen.
– Übernachtet haben wir in Aus im Bahnhof Hotel* (Affiliate-Link). Das war einfach, aber bequem und es gab für mich auch veganes Essen. Von dort war die Weiterfahrt nach Sossusvlei am nächsten Tag dann auch etwas kürzer, als von Lüderitz.
– Auch wenn die Wüstenlandschaft anderes vermuten lässt: in Lüderitz kann es durch das Meeresklima ganz schön frisch werden. Direkt an der Küste war bei unserem Besuch ein starker Wind. Weiter im Landesinneren wurde es dagegen wieder schneller heiß.
Weiterlesen zu Namibia:
Namibia: praktische Tipps zur Reiseplanung
Namibia vegan Guide
Safari im Intu Africa Kalahari Private Game Reserve
Posted on August 17, 2024
Rezept: Kohlrabi-Möhren Salat mit Joghurtdressing
Heute gibt es mal wieder ein sommerliches Salat Rezept. Dieser Kohlrabi-Möhren Salat ist super einfach und schnell gemacht, die Zutaten sind günstig und mit dem Joghurt-Dressing hat man eine herrlich frische Note. Perfekt für heiße Sommertage!
Zutaten für 2 große oder 4 kleine Portionen:
1 mittelgroßer Kohlrabi
2-3 Möhren
2EL gehackten Schnittlauch
150g veganer Naturjoghurt
½ Zitrone
Salz, Pfeffer
Zubereitung:
1. Kohlrabi und Möhren schälen, in grobe Stücke schneiden und im Mixer in feine Stücke hacken. Praktischerweise wird das Gemüse dabei schon gleichmäßig gemischt.
2. Für das Dressing die Zitrone auspressen und den Saft mit dem Joghurt, den Gewürzen und den Kräutern glattrühren.
3. Dressing und gehacktes Gemüse in einer Schüssel mischen und servieren. Am besten schmeckt es, wenn man den Salat ein paar Stunden ziehen lassen kann.
Ich habe diesen Salat schon öfter im Sommer und mit verschiedenen Kräuter gemacht. In der Kombination mit Schnittlauch schmeckt er mir am Besten. Er passt super zu allen möglichen Gerichten: zu Kartoffeln, Brot, veganem Gegrilltem… Ein weiteres Plus ist der geringe Aufwand bei der Zubereitung. Das Gemüse ist schnell geschält, die Hauptarbeit liegt beim Mixer und der Salat ist in 10 Minuten fertig. Außerdem hat man mit Kohlrabi und Möhren sehr günstige Basiszutaten, was den Salat zu einem prima Low Budget Gericht macht. Selbst wenn ich nicht beim Discounter einkaufe, bekomme ich die Zutaten (heruntergerechnet auf die Menge) für ungefähr 2,50€ für das gesamte Rezept.
Weitere sommerliche Rezeptideen:
Kalte Gurkensuppe
Veganer Kartoffelsalat
Veganer Reissalat mexikanischer Art
Posted on August 9, 2024
8 vegane Rezepte mit Zucchini
Als eine meiner liebsten Gemüsesorten landet fast jede Woche eine Zucchini in meinem Einkaufskorb. Das Gemüse ist ziemlich vielseitig, schmackhaft und besonders zur Saison im Sommer sehr günstig. Wenn ihr auch mal wieder eine Zucchinischwemme zu leckeren Gerichten verarbeiten müsst, hab ich hier einige vegane Rezeptideen mit Zucchini für euch.
Vegane Blätterteig-Tarte
Für meine Blätterteig-Tarte kombiniere ich die Zucchini mit Pilzen und manchmal auch zusätzlich mit Kartoffeln. Alles wird in dünne Scheiben geschnitten und abwechselnd eng nebeneinander auf den Blätterteig geschichtet. Dann muss die Tarte nur noch kurz im Ofen backen und fertig.
Zum Rezept für vegane Blätterteig-Tarte
Vegane Bärlauch Quiche
Bei dieser Quiche spielt die Zucchini eine eher untergeordnete Rolle. Geschmacklich liegt der Fokus auf der würzigen Bärlauchcreme und das Gemüse-Topping dient eher als Deko. Super lecker ist es trotzdem und außerhalb der Bärlauch-Saison kann man die Quiche auch mit Bärlauchpesto zubereiten.
Zum Rezept für vegane Bärlauch Quiche
Zucchinispaghetti mit Spinat-Walnuss-Pesto
Für Zucchinispaghetti eigenen sich kleine, gerade Zucchini am besten. Diese drehe ich durch einen Spiralschneider (* Affiliate-Link) und mache so Spaghetti daraus. In diesem Rezept gibt es die zusammen mit einem würzigen Spinat-Walnuss-Pesto.
Zum Rezept für Zucchinispaghetti mit Spinat-Walnuss-Pesto
Zucchinispaghetti mit Linsenbolognese
In Spaghettiform kommen Zucchini bei mir häufiger auf den Teller. Hier zusammen mit einer proteinreichen Linsenbolognese. Ein leckeres Low Carb Gericht, das durch die Linsen trotzdem sehr lange satt macht.
Zum Rezept für Zucchinispaghetti mit Linsenbolognese
Zucchinispaghetti mit Cashew-Carbonara
Zu dieser klassischen veganen Cashew-Carbonara gibt es wieder mal Zucchinispaghetti. Hier mixe ich sie meist mit ein paar Weizen oder Vollkorn-Nudeln, was zusammen mit der cremigen Soße super schmeckt.
Zum Rezept für Zucchinispaghetti mit Cashew-Carbonara
Zucchini-Reis-Pfanne
Nicht zuletzt deshalb esse ich Zucchini so gerne, weil sich damit so viele schnelle, einfache Gerichte zubereiten lassen. Diese Zucchini-Reis-Pfanne fällt genau in diese Kategorie. Dazu muss ich nur ein bisschen Reis kochen, Zucchini, Pilze und Basilikumtofu kleinschneiden und alles in einer Pfanne kurz anbraten.
Zum Rezept für die vegane Zucchini-Reis-Pfanne
Zucchini-Kartoffelpuffer
Dieses Rezept eignet sich perfekt um auch Gemüseverweigerern etwas gesundes unterzumischen. Zucchini und Kartoffeln werden dazu fein gerieben und vermischt und dann als Puffer in der Pfanne knusprig angebraten. Dazu gibts dann noch einen leckeren Kräuterdip.
Zum Rezept für Zucchini-Kartoffelpuffer
Gefüllte Zucchini
Noch ein Zucchini Rezept mit einfachen Zutaten: für die gefüllten Zucchini verwende ich veganes Hack als Füllung, das ich nur noch ein bisschen würze. Das ganze wird auf einer würzigen Tomatensoße im Backofen gegart und ist ruck-zuck fertig.
Zum Rezept für gefüllte Zucchini mit veganem Hack
Posted on August 3, 2024
Bernkastel-Kues: Sehenswertes, Wandern und andere Aktivitäten
Eine historische Altstadt am Fluss, eine Burgruine und drumherum Weinberge so weit das Auge reicht: diese Beschreibung trifft auf viele Orte an der Mosel zu. Bernkastel-Kues ist einer der größten davon und gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen in der rheinland-pfälzischen Urlaubsregion. Welche Sehenswürdigkeiten ihr in Bernkastel-Kues entdecken und welche Wanderungen ihr unternehmen könnt, lest ihr in diesem Artikel.
Sehenswürdigkeiten in Bernkastel-Kues
Die Stadt Bernkastel-Kues an der Mittelmosel teilt sich in die vier Stadtteile Bernkastel, Kues, Andel und Wehlen. Der größte Stadtteil ist Kues, die meisten Sehenswürdigkeiten befinden sich jedoch in Bernkastel auf der gegenüberliegenden Moselseite.
Die Altstadt
Hauptziel für die meisten Besucher:innen von Bernkastel-Kues ist die malerische Altstadt. Zahlreiche alte Fachwerkhäuser sind hier erhalten, besonders viele auf dem Marktplatz. In den schmalen, verwinkelten Gassen findet man außerdem noch alte Geschäfte, z.B. für Feinkost und natürlich Moselweine, die sich ideal als Urlaubsmitbringsel eignen. Mehr Geschäfte zum Bummeln befinden sich auf der Römerstraße.
Bei einem Spaziergang durch die Altstadt darf ein Besuch am Bärenbrunnen nicht fehlen. Dieser ist mit dem Wappentier eins der Wahrzeichen von Bernkastel-Kues.
Burgruine Landshut
Auf einem Berg über der Stadt thront die Burgruine Landshut. Es sind die Überreste einer Höhenburg aus dem 13. Jahrhundert. Der Aufstieg von der Bernkasteler Altstadt ist steil, wird aber mit einer traumhaften Aussicht auf die Stadt und auf das Moseltal belohnt. Wer möchte, kann im Burgrestaurant einkehren, dort gab es bei meinem Besuch auch vegane Optionen.
Wasserfall
Wer dem Tiefenbach aus der Altstadt bachaufwärts folgt, der gelangt zu einem der Naturhighlights von Bernkastel-Kues: einem Wasserfall. Das Wasser hat sich hier an einer Stelle tief in den Fels gegraben und fällt hier einige Meter hinab. Dorthin kommt man über einen kleinen Wanderweg.
Aussichtsplattform in den Weinbergen
Nördlich von Bernkastel-Kues erstrecken sich viele Weinberge, wo man schöne Wanderungen unternehmen kann. Ein besonderes Highlight ist die kleine Aussichtsplattform von der man einen besonders guten Blick auf die Stadt, die Burgruine Landshut und das Moseltal hat. Praktisch das Gegenstück zum Ausblick von der Burg.
Wanderungen in Bernkastel-Kues
Eidechse liebt Riesling: Wein-Erlebnis-Pfad mit Skywalk
Der Wein-Erlebnis-Pfad startet am Graacher Tor und führt durch die Weinberge nördlich von Bernkastel-Kues. Man folgt dabei einer Markierung einer Eidechse auf einem Herz. Entlang des Wegs warten einige Stationen, die mehr über den Weinbau in der Region erklären, wie etwa zu den verschiedenen Techniken des Rebenbindens, zur Bodenbeschaffenheit und zur Nachhaltigkeit im Weinbau. Die etwa 4km lange Rundtour führt dabei sowohl über breite, asphaltierte Weinbergwege, als auch über schmale Pfade und teilweise steil bergauf direkt zwischen den Reben. Außerdem führt die Wanderung an der kleinen Aussichtsplattform mit Blick über die Stadt vorbei.
Länge: 3,8km
Höhenmeter: 125m bergauf, 125m bergab
Dauer: 1,5 Stunden
Schwierigkeit: leicht
Moselsteig Seitensprung Bernkasteler Bärensteig
Der Bernkasteler Bärensteig ist einer von zwei Moselsteig Seitensprüngen in Bernkastel-Kues. Diese Wanderungen sind ergänzende Rundtouren zum Fernwanderweg Moselsteig und zeigen weitere Highlights der Region.
Von der Stadt steigt der Weg erst entlang des Kallenfelsbaches auf. Bei über 300 Höhenmetern im Anstieg wird es dabei auch ganz schön steil. In der Höhe geht es dann entlang von Wiesen und Feldern mit Weitblick in den Hunsrück. Auf dem Abstieg durch den Wald warten dann wieder einige schmale Pfade und Aussichtspunkte an markanten Felsnasen wie dem Goldenen Kreuz. Besonders schön ist auch der Ausblick auf die Burgruine Landshut und auf die Stadt aus dem Weinberg am Ortsrand.
Länge: 6,5km
Höhenmeter: 310m bergauf, 310m bergab
Dauer: ca. 3 Stunden (mit Pausen)
Schwierigkeit: mittel (allerdings mit ein paar steilen An- und Abstiegen, teils auf schmalen Wegen)
Rundwanderung zum Wasserfall und zur Burg Landshut
Diese kleine Runde ist auch ideal für Familien geeignet und verbindet zwei der schönsten Sehenswürdigkeiten von Bernkastel-Kues. Zunächst geht es stadtauswärts in Richtung des Wasserfalls. Hier am Bach ist es schön schattig und auch an heißen Sommertagen angenehm.
Vom Wasserfall geht es über den längeren, aber weniger steilen Waldweg hinauf zur Burgruine Landshut. Dort kann man die Ruine erkunden, die Aussicht genießen, oder im Restaurant einkehren. Anschließend geht es wieder bergab, wo wir am Marktplatz herauskommen.
Länge: 3,5km
Höhenmeter: 110m bergauf, 110m bergab
Dauer: 1 Stunde
Schwierigkeit: einfach
Moselschifffahrt mit Schleuse
Wer es lieber gemütlich angeht, kann ab Bernkastel-Kues auch eine Bootsfahrt auf der Mosel unternehmen. Angeboten werden sowohl Rundfahrten moselaufwärts bis nach Mühlheim und Lieser, sowie Linienfahrten zwischen Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach. Die Saison startet in der Regel Ende April und geht bis Ende Oktober. Neben der Landschaft ist auf der Fahrt nach Traben-Trarbach auch die Schleusendurchfahrt vor Zeltingen-Rachtig ein Erlebnis für sich.
Weiterlesen zum Urlaub an der Mosel:
Mosel Urlaub Tipps und Ausflugsziele
Veganer Mosel Urlaub
Ein Tag in Koblenz