Posted on November 22, 2025
Phonsavan und die Ebene der Steinkrüge – UNESCO Welterbe in Laos
Die Ebene der Steinkrüge ist eine von aktuell vier UNESCO Welterbestätten in Laos. Sie liegt bei Phonsavan in der Provinz Xieng Khouang und wird aufgrund der abgelegenen Lage nur von wenigen Tourist:innen besucht. Warum es sich lohnt, die lange Anfahrt nach Phonsavan auf sich zu nehmen und welche Sehenswürdigkeiten außer der Plain of Jars du dort noch entdecken kannst, liest du hier.

Phonsavan
Die Provinzhauptstadt Phonsavan blickt auf eine noch recht junge Stadtgeschichte zurück, denn sie wurde erst nach dem Ende des Vietnamkriegs in dieser Form aufgebaut. Die Hochebene rund um Phonsavan ist eine der am meisten bombardierten Orte der Welt. Während des Vietnamkriegs war hier eine Hochburg der Pathet-Lao, an der Grenze zu Vietnam verlief der Ho-Chi-Minh-Pfad. Beides machte die Region zu einem wichtigen Ziel für die US-Armee, obwohl Laos offiziell gar nicht am Krieg beteiligt war. Noch heute sind die Folgen in der Region sichtbar. Überall sind Bombenkrater zu sehen, inzwischen mit Gras und Bäumen bewachsen. Außerdem können sich im Boden immer noch Sprengkörper befinden. Nur die wenigsten Gebiete sind vollständig entmint. Das ist vor allem schwierig für die Landbevölkerung, denn sie ernähren sich durch Reisanbau und sind den Folgen des Krieges ausgeliefert. Auch als Tourist:in sollte man hier immer auf den Wegen bleiben.

Der Stadt selbst geht es heute relativ gut, im Vergleich zum restlichen Laos. Durch die Nähe zu Vietnam ist hier ein regere Austausch und Handel entstanden. Viele vietnamesische Geschäftsreisende sind unterwegs. Das merkt man auch an den vielen vietnamesischen Restaurants an der Hauptstraße.
UNSECO Weltkulturerbe: Ebene der Steinkrüge/Tonkrüge
Die Hauptsehenswürdigkeit von Phonsavan ist unumstritten die Ebene der Steinkrüge. Seit 2019 gehört sie zum UNESCO Weltkulturerbe. Ein Status der normalerweise für rege Besucher:innenströme sorgt. Diese Stätten hat man jedoch, vermutlich aufgrund der abgeschiedenen Lage, meistens für sich alleine. Über 2.000 Steinkrüge verteilen sich auf mehrere Plätze. Bisher sind drei davon entmint und somit zugänglich für Tourist:innen.
Plain of Jars Site 1
An der größten Stätte südöstlich von Phonsavan befinden sich über 300 der Steinkrüge. Sie stehen in Gruppen auf einem Hügel und auf einer großen Wiese. Dazwischen immer wieder Bombenkrater, die von der jüngeren Vergangenheit der Region erzählen. Zahlreiche der schätzungsweise 2.000 Jahre alten Steinkrüge wurden bei den Bombardements beschädigt. Vermutet wird, dass es sich um Grabstätten handelt, da teilweise menschliche Überreste gefunden wurden. Sicher ist sich die Wissenschaft aber nicht und genauso wenig ist bekannt, zu welcher Kultur die Krüge gehören, noch wie sie hierher gebracht wurden. Die Krüge bestehen nämlich aus Sandstein und dieser findet sich nicht in der Region. Eine Theorie: die Krüge wurden in einer Höhle neben der Stätte gebrannt, daher auch die Bezeichnung Ebene der Tonkrüge.


Plain of Jars Site 2
Site 2 befindet sich südlichen von Phonsavan. Hier stehen etwa 90 Krüge in einem Waldstück und verteilt auf zwei Hügeln. Um dorthin zu gelangen, klettern wir auf einer Leiter über einen Stacheldrahtzaun, der den entminten Bereich kennzeichnet. Wir haben diese Stätte zuerst besucht, somit hatten wir die Besonderheiten bei der größeren Stätte Nummer 1 noch vor uns.


Der Eintritt zu beiden Stätten kostet jeweils 15.000 Kip/ca. 0,60€ (Stand 2025).
Weitere Sehenswürdigkeiten in Phonsavan
Morning Market – authentisches Treiben
Unser Programm in Phonsavan starteten wir auf dem Morning Market. Hier kann man authentisches Treiben beobachten. Hauptsächlich werden Lebensmittel, also Obst, Gemüse, Gewürze, Fisch und Fleisch verkauft. An einem Stand türmen sich ganze Berge von frischen Reisnudeln in ein paar Körben. Von dort werden sie zum Verkauf in Plastikbeutel umgefüllt. Ich entdecke auch viele, mir unbekannte Obst und Gemüsesorten. Für später decke ich mit mit frischem Obst: Mango, Drachenfrucht, Avocado und Orangen ein. Einiges wird auch aus Vietnam importiert, da gerade nicht alles in Laos Saison hat. Ein Hinweis: auch wenn es in Laos offiziell verboten ist, findet nach wie vor Wildtierhandel statt. Auf dem Markt habe ich ein paar Stände gesehen, an denen tote Stachelschweine oder Wildkatzen zum Kauf angeboten wurden. Die wurden vor uns Tourist:innen schnell unter Zeitungspapier oder Kisten versteckt. Leider ist die Jagd und der Verkauf von Wildtieren für die meist arme Landbevölkerung in Laos immer noch eine genutzte Einkommensquelle. Als Touristin kann ich das Ganze nur insofern beeinflussen, das ich es nicht unterstütze und an entsprechenden Ständen nicht einkaufe.


MAG Museum – Kriegsgeschichte und Aufarbeitung
Das MAG ist eine Charity Organisation, die weltweit daran arbeitet, Landminen und unexplodierte Sprengkörper unschädlich zu machen. Auch in Laos sind sie aktiv und entminen dort Stück für Stück Abschnitte, die dann wieder gefahrlos für die Landwirtschaft genutzt werden können. In Phonsavan betreiben sie außerdem ein kleines Museum, dass über die Folgen des Krieges aufklärt und über die Arbeit des MAG berichtet.

Muang Khun – ehemalige Hauptstadt
Südöstlich von Phonsavan liegt Muang Khun, die ehemalige Hauptstadt der Provinz Xieng Khouang. Während des Vietnamkrieges wurde die Stadt fast vollständig zerbombt, nur noch wenige alte Tempel sind erhalten.
Wat Phia Wat Tempel
Dieser Tempel stammt aus dem 16. Jahrhundert. Im Zentrum befand sich eine Halle mit Säulen und einer großen Buddhastatue. Diese ist heute noch in Teilen erhalten, die Zerstörungen sind aber trotzdem gut sichtbar. Der Eintritt zum Tempel kostet 10.000 Kip/ca. 0,40€ (Stand 2025).

That Dam Stupa
Die Stupa That Dam oder That Foun ist eine der wenigen erhaltenen Ruinen in Muang Khun. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert und die Ziegelsteine sind heute an vielen Stellen mit Moos, Gras und kleinen Farnen bewachsen. Auch wenn hier wenig los ist, ist der Ort trotzdem auf Tourist:innen eingestellt. Hinter der Stupa befindet sich ein kleiner Laden, in dem man traditionelle laotische Kleidung für Fotos ausleihen kann. Der Eintritt kostet 10.000Kip/ca. 0,40€ pro Person (Stand 2025).

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