Updated on September 27, 2024
Rheinsteig Etappen Oberes Mittelrheintal: Wandern durch das Weltkulturerbe
Der Rheinsteig wurde unser Wanderprojekt, weil wir hier mehrere Etappen direkt vor der Haustür ohne lange Anreise laufen konnten. Nachdem wir aber schon bis Koblenz gekommen waren und dank Deutschland-Ticket flexibel mit der Bahn unterwegs sein konnten, setzten wir unsere Wanderung fort und liefen nach und nach die weiteren Rheinsteig Etappen im Oberen Mittelrheintal. Dieser Abschnitt ist der wohl bekannteste des Rheinsteigs und er punktet mit tollen Aussichten, felsigen Abschnitten, Weinbergen und Burgen. Was euch auf den Etappen erwartet und wie ihr sie gut aufteilen könnt, lest ihr hier.
Rheinsteig Etappe 10: Von Koblenz nach Niederlahnstein
Von Koblenz führt die 10. Rheinsteig Etappe erst gemütlich am Rhein entlang. Da an der Brücke gebaut wird, war eine kleine Umleitung durch den Ort eingerichtet. Hinter der Kirche geht es dann links ab und ins Bienhorntal. Ein wunderschönes, ruhiges Bachtal, das uns an diesem warmen Tag über schattige, leicht ansteigende Wege bergauf führt. Wir folgen dem Pfad einige Kilometer, auch noch ein kurzer Stück neben dem Standortübungsplatz, überqueren dann den Bach und laufen entlang einer großen Wiese zum Wachheckerkopf.
Von hier folgen wir einem breiten Waldweg, der sich langsam zum Liedches-Berg hinaufschlängelt. Inzwischen hat sich die Fauna verändert, der Laubmischwald und das feuchte Bachtal sind einem sandigen Nadelwald gewichen. Die Kiefernnadeln federn die Schritte und verbreiten einen angenehmen Duft. Oben am Gipfel ist eine große Fläche gerodet. Hier haben sich aber schon andere Pflanzen breit gemacht und neben kleinen Nadelbäumen und Birken bedecken viele Gräser den Boden und Fingerhut sorgt für reichlich Farbtupfer.
Für uns geht es erstmal wieder bergab, bis wir beim Hunsruckblick eine schöne Liegebank mit Aussicht für eine Pause finden. Dort schlängelt sich ein schmaler Pfad in Serpentinen den Berg hinab. Linkerhand führt wieder ein breiter Weg leicht bergan Richtung Rupertsklamm-Schutzhütte. Der Rheinsteig biegt aber schon woher wieder steil nach rechts unten ab zum Friedlandblick. Hier wartet nochmal eine Liegebank, danach aber ein anspruchsvoller Abstieg über eine steile, steinige Passage. Was wir hier hinabgewandert sind, müssen wir jetzt wieder aufsteigen. Der breite Weg führt (diesmal leider viel in der prallen Sonne) bis zur Schutzhütte. An der Uhuley haben wir dafür nochmal einen tollen Ausblick auf das Lahntal.
Zum Schluss der Etappe folgt der Abstieg durch die Ruppertsklamm, das Highlight der Etappe. Zunächst führt ein schmaler Pfad den Bach entlang, manchmal sind Holzplanken ausgelegt, teilweise muss man durch den niedrigen Bach laufen. Nach gut der Hälfte der Strecke folgen die ersten Kletterstellen. Über Seilversicherte Passagen geht es am Rand der Klamm über die Felsen und neben kleinen Wasserfällen hinab. Hier ist Trittsicherheit gefragt. Mit schon einigen Kilometer in den Beinen sind die Kletterstellen auch ganz schön anstrengend und fordern meine volle Konzentration. In jedem Fall bin ich froh, als ich die schwierigen Stellen gemeistert habe, der Weg wieder etwas einfacher wird und ich am Ende das Tor, dass den unteren Eingang zur Klamm markiert erreiche. Von hier gehts dann das letzte Stück bis zum Lahnufer und über eine Fußgängerbrücke auf die andere Seite. Dort nehmen wir den Bus zurück zum Bahnhof.
Daten zur 10. Rheinsteig Etappe:
Länge: 14,1km
Höhenmeter: 450m bergauf, 400m bergab (mein Tracking hat nur 270m bergauf und 260m bergab aufgezeichnet)
Dauer: 5-6 Stunden
Schwierigkeit: schwer
An-/Abreise: Mit der RB27 nach Koblenz Ehrenbreitstein zum Start. Am Ende der Etappe haben wir den Bus zum Bahnhof Niederlahnstein genommen und sind von dort mit Umstieg in Koblenz wieder zurück gefahren.
Alternativen: Wir sind die Etappe diesmal am Stück gelaufen. Wer sie aufteilen möchte, macht das am besten nach dem Abstieg vom Liedches Berg, nach ca. 8km. Von hier läuft man dann noch ca. 2km zum Bahnhof Niederlahnstein. Dafür verschiebt sich der schwere Teil der Etappe, der Abstieg durch die Ruppertsklamm auf den zweiten Wandertag. Wer nur durch die Ruppertsklamm wandern möchte hat die Möglichkeit einen kleinen Rundweg zu laufen. Dabei steigt man durch die Klamm auf.
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Rheinsteig Etappe 11: Von Niederlahnstein nach Braubach
Die 11. Rheinsteig Etappe von Niederlahnstein nach Braubach ist mit ca. 8km recht kurz. Schon der erste Aufstieg nach Lahnstein auf der Höhe hat es aber in sich (vor allem, wenn man bei Temperaturen um die 30°C wandern geht, wie wir). Hier ging es auf einfachen Waldwegen nach oben, zu großen Teilen im Schatten. Oben war noch ein kleiner Abstecher auf den Feldberg drin, dann ging es steil wieder hinab durch die Aspich Klamm.
Im Tal in Nord folgen wir kurz dem kleinen Bachlauf, bevor es wieder bergan geht. Erst durch ein kurzes, steiles Waldstück, dann über Feldwege. Recht unvermittelt folgt dann der Abzweig auf den Felsenweg, eins der Highlights der Etappe. Der Weg ist mit Seilen gesichert und der Abstieg gut machbar, auch wenn man sich an dem aufgeheizten Felsen nicht festhalten kann. Über Serpentinen und Treppen gehts dann gleich wieder bergauf.
Auf der anderen Seite kommt eine Pausenstation bei der Hitze wie gerufen. Ein paar Gartenstühle und eine Kühlbox mit Getränken laden gegen einen kleinen Obulus zum verweilen ein und wir freuen uns über eine kalte Erfrischung.
Wieder etwas gestärkter geht es jetzt in den letzten Teil der Etappe. Auf dem Abstieg Richtung Braubach bietet sich uns ein wunderschöner Blick auf die Marksburg und das Rheintal. Wäre es nicht so heiß könnte man den auch gemütlich auf ein paar Liegebänken genießen. Für uns gehts aber weiter in den Ort. Nach Abschluss der Etappe besichtigen wir noch die Marksburg.
Daten zur 11. Rheinsteig Etappe:
Länge: 8,4km
Höhenmeter: 360m bergauf, 360m bergab
Dauer: 3-4 Stunden
Schwierigkeit: mittel
An-/Abreise: Mit dem RE8/RB27 nach Koblenz, von dort weiter mit der RB10 nach Niederlahnstein und mit der Buslinie 513 nach Lahnstein-Friedland. Zurück gehts vom Bahnhof in Braubach mit der RB10 und Umstieg in Koblenz.
Alternativen: Dies ist die kürzeste Rheinsteig Etappe, wir sind sie wieder in einem Stück gelaufen. Unterbrechen könnte man sie entweder in Lahnstein auf der Höhe, oder in Nord. In beiden Orten gibt es über Busse Anschluss an den ÖPNV. Wer in Braubach noch Zeit und Lust hat, dem empfehle ich einen Besuch der Marksburg, die passiert man zwar eigentlich erst auf der nächsten Etappe, eine Besichtigung lässt sich aber zeitlich besser im Anschluss an die 11. Etappe einplanen.
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Rheinsteig Etappe 12: Von Braubach nach Kamp-Bornhofen
Die 12. Rheinsteig Etappe bietet mehrere anstrengende Anstiege, viele schmale Pfade und schöne Aussichten. Den Weg hinauf zur Marksburg kannten wir schon vom letzten Mal. Ein Besuch lohnt sich, da die Burg aber erst um 10 Öffnet ließ sich das für uns besser mit der vorherigen Etappe verbinden. Nach der Marksburg verläuft der Rheinsteig über schmale Weinbergpfade. Am frühen Vormittag war die Sonne hier aber noch nicht über den Berg gewandert und wir konnten im Schatten laufen. Nach dem zweiten Anstieg erwartete uns eine schöne Aussicht und eine kleine Hütte für eine Pause, dann ging es auf angenehm zu laufenden Wegen weiter. Über Serpentinen ins nächste Tal und auf der anderen Seite wieder hinauf. Sehr steil wurde es nochmal beim Auf- und Abstieg zur Osterspai Hütte. Dafür konnten wir oben auf einer Liegebank im Schatten entspannen und Pause machen.
Der Weg nach Osterspai zog sich dann noch etwas. Auch wenn wir unser Zwischenziel schon im Blick hatten ging es nochmal tiefer in einige Bachtäler. Vom Rheinsteig aus ging es am Ende nochmal 1km in den Ort.
Oberhalb von Osterspai ging es weiter auf leicht auf und ab führenden Waldpfaden entlang. Rund um Filsen wanderten wir durch Obstwiesen und mit Ausblick auf Boppard. Hier legten wir eine längere Pause in der Sonne auf einer Liegebank mit herrlicher Aussicht ein.
Danach folgte der längere Aufstieg hinauf auf die Filsener Ley, von der aus wir weit ins Rheintal blicken konnten. Wir wanderten auf schmalen Pfaden durch Eichenwälder, begleitet von Schmetterlingen, Eidechsen und Heuschrecken, über die wir mehr auf den Tafeln des Naturlehrpfades lernen konnten. Kurz vor Kamp-Bornhofen führte dann ein Rheinsteig Zuweg steil hinunter in den Ort.
Daten zur 12. Rheinsteig Etappe:
Länge: 18,2km
Höhenmeter: 620m bergauf, 620m bergab
Dauer: 6-8 Stunden
Schwierigkeit: schwer
An-/Abreise: Mit dem RE8/RB27 nach Koblenz, von dort weiter mit der RB10 nach Braubach. Zurück gehts auf dem gleichen Weg vom Bahnhof in Kamp-Bornhofen.
Alternativen: Diese Etappe haben wir aufgrund der Strecke und vielen Höhenmeter wieder aufgeteilt, was auch nötig war, da wir alleine für den ersten Abschnitt fast 7 Stunden unterwegs waren. So sind wir im 1. Teil 11km und 400 Höhenmeter gewandert (plus ca. 1km Abstieg nach Osterspai), der zweiten Teil war dann mit knapp 6km (plus. ca. 3km und einige Höhenmeter An- und Abstieg zu den Bahnhöfen) deutlich kürzer. In Osterspai hatten wir ebenfalls Anschluss an den Zug.
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Rheinsteig Etappe 13: von Kamp-Bornhofen nach Kestert
Als wir unsere Wanderung in Kamp-Bornhofen starten liegt noch Nebel über dem Rhein. Zunächst wandern wir steil über einen schmalen Pfad zwischen Trockenmauern wieder hinauf, bis wir nach ca, 1,5km wieder auf den Rheinsteig stoßen. Hier geht es erstmal ohne viel Steigung weiter, auf einem schmalen Pfad zwischen hohen Gräsern und vielen kleinen blühenden Blumen. Auch der Ausblick auf Kamp-Bornhofen kann sich sehen lassen.
Nach kurzer Zeit endet der Pfad und es geht auf einem breiten Waldweg weiter, hier kann man gemütlich laufen.
Pfadiger wird es kurz wieder beim Aufstieg auf den Pfählsberg. Dann geht es weiter zur Wilhemshöhe mit schöner Aussicht auf die zwei Brüder (wie die beiden Burgen hier genannt werden). Die nach vielem Regen teils noch matschigen Waldwege gehen über in schmalere Pfade, auf trockenem, felsigen Untergrund zwischen Eichenwäldern. Hier wird der Weg wieder anspruchsvoller und beim Abstieg muss man aufpassen. Nachdem wir den Abstieg erfolgreich gemeistert haben, überqueren wir eine Straße und steigen auf der anderen Seite weiter zu den beiden Burgen auf. In der Burg Sterrenberg kann man auf den erhaltenen Burgfried klettern, worauf wir bei den vielen Höhenmetern heute aber verzichten. Dafür kehren wir lieber kurz im Restaurant bei der Burg Liebenstein ein und gönnen uns ein kaltes Getränk.
Frisch gestärkt geht es dann weiter auf den letzten längeren Anstieg der Etappe, wieder auf anspruchsvolleren Pfaden, vorbei am Brömserkopf und der Hundslay. Leider sind dort aber Pausenbänke rar gesäht, oder schon besetzt und so laufen wir erstmal weiter und machen unser Picknick erst kurz vor Lykershausen. Dort ergattern wir dafür dann eine Liegebank in der Sonne mit Ausblick über die Felder. Danach geht es weiter durch den Ort und über Feld- und Waldwege. An der Hindenburghöhe wartet nochmal eine tolle Aussicht sowohl auf Kamp-Bornhofen, als auch auf unser Etappenziel Kestert. Kurz dahinter ist der Waldweg rund um den Mittelberg, über den der Rheinsteig normalerweise verläuft dann gesperrt (vmtl. Noch bis Mitte 2024). Der Weg wird umgeleitet über einen kleinen Waldpfad, der erst langsam, dann immer steiler und am Schluss über einen steinigen Weg mit Schieferplatten bergab führt. Hinaus kommt man bei einer Straße, der wir dann bergab nach Kestert bis zum Bahnhof folgen.
Daten zur 13. Rheinsteig Etappe:
Länge: 15,4km
Höhenmeter: 480m bergauf, 470m bergab
Dauer: 5-7 Stunden
Schwierigkeit: mittel-schwer
An-/Abreise: Mit dem RE8/RB27 nach Koblenz, von dort weiter mit der RB10 nach Kamp-Bornhofen. Zurück gehts auf dem gleichen Weg vom Bahnhof in Kestert.
Alternativen: Diese Etappe sind wir an einem Stück gelaufen, wenn man sie teilen möchte geht das am Besten an den Burgen. Von dort kann man wieder hinab nach Kamp-Bornhofen laufen, hat dann aber noch ein paar Kilometer am Rhein entlang bis zum Bahnhof. Wenn man die vorherige Etappe auch aufteilt, könnte man von Osterspai noch ein Stück weiter laufen und erst kurz vor dem Pfählsberg nach Kamp-Bornhofen absteigen. Dann hat man auf der 13. Etappe ein paar Kilometer weniger.
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Rheinsteig Etappe 14: von Kestert nach St. Goarshausen
In Kestert sind wir über die Straße wieder zum Rheinsteig aufgestiegen (aufgrund der Umleitung fehlte uns noch ein kleiner Teil der letzten Etappe), dann wurde es schnell wieder pfadig und es ging über Feldwege immer leicht bergan nach Oberkestert. Weiter ging es auf angenehmen Waldpfaden im Pulsbachtal wo es morgens noch angenehm kühl war. Am Ausgang des Tals warteten die ersten leicht felsigen Passagen. Es ging teils durch den Wald und dann wieder über Feldwege mit schönen Wildblumen. Teilweise war die ganze Wiese voller blauer Kornblumen. Der Rheinsteig überschneidet sich hier mit einem Bergbau- und Landschaftspfad und man kann auf einigen Tafeln Infos lesen. Kurz vor Wellmich hatte man schon einen schönen Ausblick auf Burg Maus, bevor es in Serpentinen in den Ort hinunter geht.
Auf der anderen Seite geht es dann in Serpentinen wieder hinauf, dafür ist der Weg nicht so steil. Ist man am Burgtor der Burg Maus vorbei wird der Weg wieder schmaler. Kurz vor Ende des Anstiegs lohnt sich ein kleiner Abstecher zu einem tollen Aussichtspunkt mit Blick auf den Rhein und die Burg. Danach folgen noch ein paar schöne, felsige Abschnitte. Dann geht es über Feldwege weiter oberhalb der Weinberge. Kurz vor St. Goarshausen kann man noch die Variante über den Rabenacksteig wählen. Wir haben uns lieber direkt an den Abstieg gemacht, der auch so recht steil und durchaus herausfordernd, aber gut machbar war (tatsächlich gab es auf den Etappen vorher schon ein paar ähnlich steile/anspruchsvolle Abstiege, die nicht als schwer gekennzeichnet waren).
Daten zur 14. Rheinsteig Etappe:
Länge: 12,8km
Höhenmeter: 390m bergauf, 380m bergab
Dauer: 5-7 Stunden
Schwierigkeit: mittel-schwer
An-/Abreise: Mit dem RE8/RB27 nach Koblenz, von dort weiter mit der RB10 nach Kestert. Zurück gehts auf dem gleichen Weg vom Bahnhof in St. Goarshausen.
Alternativen: Diesmal sind wir die Etappe auch wieder am Stück gelaufen. Aufteilen lässt sie sich am Besten in Wellmich, wo man den Ort im Tal passiert. Hier gibt es am Rheinufer eine Bushaltestelle.
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Rheinsteig Etappe 15: von St. Goarshausen nach Kaub
Diese Etappe gilt mit über 20 Kilometern und ca. 800 Höhenmetern als Königsetappe des Rheinsteigs. Auch führt sie an einem der Highlights, der Loreley, vorbei. Von St. Goarshausen geht es zunächst in Serpentinen hinauf zum Drei-Burgen-Blick. Der Weg führt hier recht gleichmäßig bergan und nach der Hälfte des Aufstiegs folgt ein erster Ausblick. Am Aussichtspunkt oben kann man dann alle drei größeren Burgen in der Umgebung sehen: im Süden die Burg Katz, im Westen Burg Rheinfels und im Norden kann man den Turm der Burg Maus erspähen, an der wir auf unserer letzten Etappe vorbei gewandert sind. Dann geht es kurz durch den Ort am Berg und an der Seite über einen schmaleren Pfad wieder bergab.
Hat man die Straße überquert folgt gleich der zweite längere Aufstieg zur Burg Katz. Hier wird es etwas steiler und es sind einige hohe Treppenstufen zu überwinden. Die Burg selbst kann leider nicht besichtigt werden. Der Rheinsteig steigt weiter auf, kreuzt dann abermals einen kleinen Ort und dann geht es durch ein kurzes Waldstück und über Felder zum Loreleyplateau, dem zweiten Highlight der Etappe. Auf der Sommerrodelbahn ist deutlich Betrieb, in dem Park ist es aber überschaubar und wir laufen ein Stück bis zur Felskante mit schönem Ausblick und der Loreley Statue.
Dann geht es weiter ein kurzes Stück an der Landstraße entlang und es wechseln sich Weinberge, Felder und kurze Waldstücke ab, ideal für eine gemütliche Wanderung. An der Spitznack gibt es nochmal einen tollen Ausblick, aber leider keine Sitzgelegenheit. Kurz Pause machen wir dafür kurz danach bei der Rheinsteig-Rast, wo ich mir eine kalte Cola gönne. Danach geht es nur noch ein kurzes Stück auf dem Rheinsteig weiter, an der Abzweigung wo sich Rheinsteig und Rheinsteig-Rundtour wieder trennen, folgen wir dem Wegweiser Richtung Bornich, wo wir die Etappe aufteilen.
Im zweiten Teil fahren wir mit dem Bus nach Bornich und laufen über Feldwege zurück zum Rheinsteig. Dort ging es dann erstmal kurz hinunter ins Bornichbachtal und durch den Wald zu einem ersten Aussichtspunkt. Der Abstieg ins nächste Bachtal hatte es dann in sich: auf einem schmalen, steilen Weg, der teils zugewachsen und durch die Nässe noch leicht rutschig war. Nachdem das gemeistert war ging es erstmal wieder über breite Waldwege im leichten Anstieg bergauf. Bis zum Roßstein führte dann ein schmaler Pfad am Rand des Bergs entlang, dann ging es über felsige Abschnitte über die Schwedenschanze. Hier sind auch einige Stellen mit Drahtseilen gesichert. Damit als Hilfe fand ich es bergauf ganz gut machbar und die Aussicht von hier ist absolut genial.
Nach diesem schwierigen Abschnitt ging es über Feldwege weiter nach Dörrscheid, etwas unterhalb am Ort vorbei und dann über einen schmalen, teils steinigen Weg langsam bergab. Kurz vor Kaub wurde es dann nochmal alpin (hier gibt es auch eine Umgehung), auch diesen Teil fand ich aber gut machbar, da der Weg selbst nicht steil und immer breit genug war. Nur an zwei Stellen wird es etwas schmaler und da es daneben steil bergab geht sollte man schwindelfrei sein. Das letzte Stück nach Kaub führt dann über Weinbergwege und -treppen in den Ort.
Daten zur 15. Rheinsteig Etappe:
Länge: 21,8km
Höhenmeter: 820m bergauf, 800m bergab
Dauer: 7-8 Stunden
Schwierigkeit: schwer
An-/Abreise: Mit dem RE8/RB27 nach Koblenz, von dort weiter mit der RB10 nach St. Goarshausen. Zurück vom Bahnhof Kaub mit der RB10 und Umstieg in Koblenz.
Alternativen: Die längste „Königsetappe“ des Rheinsteigs haben wir aufgeteilt. Das ging etwa in der Mitte, am Abzweig nach Bornich. Hier folgt man ein Stück dem roten Symbol der Loreley Extratour. Für knapp 2km geht es über Feldwege leicht ansteigend hinauf und dann ins Ortszentrum, wo man mit der Buslinie 535 nach St.Goarshausen fahren kann. Der Bus fährt am Wochenende alle zwei Stunden. Unser erster Abschnitt hatte damit 12,4km, 380hm im Aufstieg und 180hm im Abstieg (Aufzeichnung, aufgrund der Gesamthöhenmeter vmtl. etwas mehr). Der zweite 13,6km mit 230hm Aufstieg und 350hm Abstieg.
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Rheinsteig Etappe 16: von Kaub nach Lorch
Den ersten Abschnitt durch Kaub hätten wir auch noch bei der letzten Etappe laufen können, führt der Rheinsteig hier doch fast direkt am Bahnhof vorbei. Dann geht es über eine steile Straße bergan und in die Weinberge. Hier geht es über schöne Weinbergwege und mit herrlichen Ausblicken langsam bergauf. Die Aussicht auf Burg Pfalzgrafenstein mitten im Rhein und auf Burg Gutenfels sind erste Highlights.
Dann wendet sich der Rheinsteig wieder südwärts, wir laufen über Weinbergwege, durch den Wald und queren ein Tal. Ein bisschen steiler bergab geht es ins zweite Bachtal. Hier überqueren wir auch die Grenze nach Hessen und eine Waldwirtschaft läd zur Pause ein. Für uns geht es zügig weiter und bald erreichen wir wieder Panoramawege über Lorchhausen. Hier geht es zwischen Weinbergen und Obstwiesen entlang.
Wir queren das Tal und laufen oberhalb der Weinberge bis zur Burg Nollig. Hier wartet nochmal ein phänomenaler Ausblick auf das Rheintal. Dahinter folgt ein anspruchsvolleres Stück, mit felsigen Wegen und Seilversicherung. Obwohl ich meine Beine nach den vielen Kilometern schon merke, war es durch die Seile gut machbar. Trotzdem bin ich froh, dass wir nach kurzem weiteren Abstieg das Etappenziel Lorch erreichen.
Daten zur 16. Rheinsteig Etappe:
Länge: 13,9km
Höhenmeter: 490m bergauf, 510m bergab
Dauer: 5-6 Stunden
Schwierigkeit: schwer
An-/Abreise: Mit dem RE8/RB27 nach Koblenz, von dort weiter mit der RB10 nach Kaub. Zurück vom Bahnhof in Lorch mit der RB10 und Umstieg in Koblenz.
Alternativen: Wer diese Etappe aufteilen will, kann das am Besten in Lorchhausen. Hier führt nach knapp 2/3 der Etappe ein Zuweg zum Bahnhof. Viele Kilometer fehlen dann aber nicht mehr bis nach Lorch und die Wege sind auf dieser Etappe größtenteils einfach zu gehen. Das schwere Stück im Abstieg nach Lorch lässt sich auch auf einfacheren Wegen umgehen.
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Rheinsteig Etappe 17: von Lorch nach Rüdesheim
Von Lorch ging es erstmal hinauf in die Weinberge. Dort warteten bequeme Pfade und die ersten schönen Ausblicke. Auch das Etappen-Zwischenziel Assmannshausen konnten wir von hier aus sehen. Nachdem das erste Bachtal durchquert war, wurden die Weinbergwege schwieriger, vor allem weil sie an den Seiten schon relativ zugewachsen waren, dafür gab es auch immer wieder Sträucher mit reifen Brombeeren von denen wir naschen konnten.
An der Georgsruh konnten wir eine längere Pause mit traumhaftem Rheinblick machen, bevor es das nächste Bachtal zu queren galt. Danach ging es auch nochmal ein gutes Stück bergauf (meist durch den Wald) und über einen steinigen Pfad an der Hangseite eines Berges entlang.
Nach der Teufelskadrich folgte der anspruchsvollste Pfad des Tages. Es ging durch den Wald, leicht bergab, immer auf einem schmalen Pfad, der an manchen Stellen an der Seite schon etwas weggebrochen war. Ganz am Ende ist noch eine kurze, steinige Stelle (mit Geländer) und eine kurze schmale Stelle (mit ziemlich zugewucherter Seilsicherung) zu überwinden. Dann landet man wieder auf einfachen Weinbergwegen mit Aussicht auf Assmannshausen. Da gibts dann nochmal einen schönen Pavillion mit Liegebank und tollem Blick den Rhein hinunter, bevor es in Serpentinen über die Weinbergwege hinunter nach Assmannshausen geht. Hier haben wir die Etappe geteilt.
Der weitere Aufstieg von Assmannshausen ist schon etwas steiler, aber führt meistens durch den Wald. Oben bleibt es dann meist schattig. Der Rheinsteig führt an mehreren Aussichtspunkten vorbei und dann steigt man nochmal ein kurzes Stück ab und läuft mit Panoramablicken oberhalb der Weinberge weiter. Erst kurz vor dem Niederwald-Denkmal stößt man wieder auf den stärker frequentierten Hauptweg und mehr Leute. Ein schöner Abschluss des Mittelrhein-Abschnitts.
Daten zur 17. Rheinsteig Etappe:
Länge: 20,5km
Höhenmeter: 700m bergauf, 490m bergab
Dauer: 6-7 Stunden
Schwierigkeit: schwer
An-/Abreise: Mit dem RE8/RB27 nach Koblenz, von dort weiter mit der RB10 nach Lorch. Zurück vom Bahnhof in Rüdesheim mit der RB10 und Umstieg in Koblenz.
Alternativen: Diese Etappe haben wir in Assmannshausen aufgeteilt, dort gibt es auch Bahnanschluss. Der erste Teil Betrug etwa 14,5km mit aufgezeichenten 300hm (ich vermute etwas mehr), der zweite noch 6km mit 260hm. Im Anschluss an den zweiten Teil sind wir mit der Seilbahn nach Rüdesheim hinunter gefahren und haben noch eine Bootstour auf dem Rhein bis nach St. Goar gemacht. Das war ideal, da wir an diesem Tag ja nur eine kurze Wanderung hatten
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