Vietnam Reise: Tipps & Infos für deine Reiseplanung

Vietnam war mein erstes Reiseziel in Asien. In dem Land kann man sich als Tourist sehr einfach und Sicher bewegen, trotzdem gibt es einige Hinweise zu beachten. Um dir deine Reiseplanung für Vietnam einfacher zu machen, habe ich hier meine Tipps und Infos gesammelt.

Vietnam Reise Tipps Collage mit mehreren Bildern und Schriftzug

Wo liegt Vietnam?

Vietnam liegt in Südostasien. Es grenzt im Norden an China und zieht sich über 1.650km an der Grenze von Laos und Kambodscha, die westlich liegen, in den Süden. Im Osten besitzt Vietnam eine noch längere Küstenlinie am südchinesischen Meer, das dort das östliche Meer genannt wird.

Wann ist die beste Reisezeit für Vietnam?

Da sich Vietnam in drei Klimazonen unterteilt (Nord-, Zentral- und Südvietnam) hängt die beste Reisezeit davon ab, welche Orte man besuchen möchte. Ich war Mitte bis Ende April in Vietnam und in allen drei Regionen war es schwül-heiß (30-35°C), aber trocken. Die Regenzeit dauert im Süden von Juni bis Oktober, in Zentralvietnam von Oktober bis Dezember. Allgemein gelten Dezember bis Mai als die besten Reisemonate für Vietnam. Hier sollte man jedoch darauf achten, ob das Vietnamesische Neujahrsfest Tet in die Reisezeit fällt, da dann auch viele Sehenswürdigkeiten geschlossen haben.

An Bang Beach, Sandstrand in Zentralvietnam

Wie viel Zeit sollte ich für meine Vietnam Reise einplanen?

Ich war zwei Wochen in Vietnam, was für mich, allein aufgrund der langen Anreise, das Minimum für so eine Reise wäre. Gerade in der Halong Bucht oder in Zentralvietnam hätte ich gerne noch mehr Zeit gehabt, sowie ein paar Tage in den Bergen verbracht. Die kurze Reise war einerseits den begrenzten Urlaubstagen und andererseits den Einreisebestimmungen geschuldet. Damals war die Einreise für Touristen nur bis zu 15 Tage ohne Visum möglich, das wurde für Deutsche Touristen inzwischen auf 45 Tage verlängert. Idealerweise würde ich mit zwei bis vier Wochen planen.

Anreise und Einreise nach Vietnam

Von Frankfurt aus bin ich per Direktflug mit Vietnam Airlines in ca. 11 Stunden nach Hanoi geflogen. Weitere Airlines steuern die Hauptstadt Vietnams mit einem Zwischenstopp an.

Als deutsche:r Staatsangehörige:r benötigt man für touristische Aufenthalte von bis zu 45 Tagen aktuell kein Visum. Man bekommt einen Einreisestempel in seinen Reisepass. Dieser muss bei Einreise noch mindestens 6 Monate gültig sein, außerdem muss man auf Nachfrage sein Rück- bzw. Weiterreiseticket vorlegen können.

Angaben ohne Gewähr, informiere dich vor Abreise immer selbst über aktuelle Bestimmung, z.B. über das Auswärtige Amt

Währung und bezahlen in Vietnam

Die Währung in Vietnam ist der Vietnamesische Dong (VND). Ein Euro entspricht aktuell (Stand: 01/24) ungefähr 26.000 VND. Es gibt Scheine in Stückelungen ab 1k VND bis 500k VND. Da man in Geschäften, auf Märkten und in Restaurants meist mit Bargeld zahlt, sollte man direkt am Flughafen Geld wechseln oder abheben. Für die Wechselstuben nimmt man am besten 50 Euro oder 50 USD Scheine mit. Bei kleinerer Stückelung bekommt man sonst einen schlechteren Kurs. Wenn man Geld am Automaten abhebt, liegt der Maximalbetrag meist bei 2 Millionen VND.

Obwohl sich die Beträge erstmal wahnsinnig hoch anhören, ist Vietnam ein sehr günstiges Reiseland. So bekommt man ein einfaches Essen mit Getränk schon für 100k VND (also etwa 4€), westliche Küche oder Menüs liegen bei 200-300k VND (ca. 8-12€).

Ein paar Preisbeispiele:
Vietnamesischer Kaffee: 30-60k VND
Cola oder Bier: 15-60k VND
Einfaches Mittagessen: 100k VND
Westliches Essen oder Menü: 200-300k VND
Banh Mi Sandwich: 35-50k VND
Eintritt Kriegsrestemuseum: 40k VND
Eintritt Saigon Skydeck: 240k VND
Postkarte mit Briefmarke nach Europa: 60k VND
Vietnamesischer Reishut: einfache Modelle ab 80k VND, mit Stickerei und Bemalung 300k VND
Typisches Keramikschälchen mit Löffel: 100-200k VND

Stand mit Souvernirs auf dem Nachtmarkt in Hoi An

Tipp: besonders auf Märkten ist Handeln üblich. Du kannst hier also meistens noch etwas runterhandeln gegenüber dem zuerst genannten Preis.

Sprache und Verständigung in Vietnam

Die Landessprache ist Vietnamesisch, was zwar nicht in Schriftzeichen geschrieben wird, aber durch die unterschiedlichen Betonungen und Akzente ist die Sprache trotzdem sehr schwer.

Ein paar Grundbegriffe:

Guten Tag: xin chào
Vielen Dank: cảm ơn
Entschuldigung: xin lổi

Da Vietnam lange unter französischer Kolonialherrschaft stand, sprechen viele Vietnames:innen, vor allem aus älteren Generationen noch Französisch. Im Tourismus ist auch Englisch sehr verbreitet. Beschilderungen in Museen sind neben vietnamesisch oft auf französisch oder englisch angebracht. Speisekarten enthalten in kleinen Imbissen Bilder, in touristischen Restaurants sind sie meist auf Englisch verfügbar. In der Reisegruppe hatten wir einen deutschsprachigen Guide dabei, der bei Bedarf für uns übersetzt hat.

Straßenverkehr und Fortbewegung in Vietnam

Der Straßenverkehr in Vietnam ist oft chaotisch und folgt seinen ganz eigenen Regeln, deswegen sind Rundreisen im Mietwagen auch eher unüblich. Mit meiner Reisegruppe hatten wir immer einen kleinen Reisebus mit Fahrer, der uns überall hingebracht hat. In den Großstädten waren wir sonst für kleinere Strecken zu Fuß, für längere mit Grab (in Ho-Chi-Minh-City) oder mit Elektrowägen (Hội An) unterwegs.

Die Straßen sind grundsätzlich gut ausgebaut. Neben wenigen Autos sind viele Mopeds und Motorräder unterwegs. Diese sind auf den großen Autobahnen nicht erlaubt, in den Städten wimmelt es allerdings davon.

Da Vietnam so langgezogen ist und wir nur zwei Wochen Zeit hatten, sind wir zweimal per Inlandsflug gereist: von Hanoi nach Zentralvietnam und von Zentralvietnam nach Ho-Chi-Minh-City. Länger, aber dafür umweltfreundlicher unterwegs ist man mit dem Zug. Die Hauptlinie verbindet Hanoi und Ho-Chi-Minh-City. Hier kann man auch mit dem Nachtzug fahren, was sicherlich ein Erlebnis für sich ist. Außerdem verfügt Vietnam über ein gutes Netz an Reisebussen.

Mopeds fahren um einen Kreisel in Ho-Chi-Minh-City.

Als Fußgänger musst du in Vietnam besonders achtgeben. Ampeln gibt es nur an größeren Kreuzungen, willst du sonst die Straße überqueren musst du schauen, dass du dich durchschlängelst. Die Beste Strategie ist immer, auf etwas ruhigeren Verkehr zu warten (möglichst keine großen Autos) und dann zielgerichtet in gleichmäßigem Tempo die Straße zu überqueren. So können die Mopeds einfach um dich herumfahren.

Gesundheit und Reiseapotheke

Die medizinische Versorgung in Vietnam ist nicht mit der in Europa vergleichbar, deshalb sollte man sich gut vorbereiten und eine gute Auslandskrankenversicherung abschließen. Diverse Krankheiten in Vietnam werden durch Mücken übertragen, deshalb ist ein gutes Mückenspray Pflicht in der Reiseapotheke. Dort sollte sich ebenfalls ein Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor, sowie ein Mittel gegen Durchfallerkrankungen und Übelkeit befinden. Letzterem kann man gut vorbeugen, indem man nur Trinkwasser aus Flaschen konsumiert, sich regelmäßig die Hände wäscht und auch zum Zähneputzen Trinkwasser verwendet. Außerdem sollte man beim Essen vorsichtiger sein, wenn man es nicht gewöhnt ist und möglichst nur gekochtes oder geschältes Essen. Aufgrund des Smogs kann die Luftqualität in Städten manchmal schlecht sein. Hier kann man sich mit Atemmasken schützen.

Informiere dich auch zur Gesundheitslage am besten vor deiner Reise beim Auswärtigen Amt oder Tropeninstitut und/oder lass dich ärztlich beraten.

Welche Reiseroute für Vietnam?

Aufgrund der Geografie bietet es sich an, Vietnam entweder von Norden nach Süden, oder von Süden nach Norden zu bereisen. Internationale Flügen landen in der Regel entweder in Hanoi oder in Ho-Chi-Minh-City. Meine Reiseroute von Norden nach Süden fand ich für zwei Wochen schon ziemlich Ideal.

Reiseroute für zwei Wochen in Vietnam:
Ankunft am Morgen in Hanoi nach einem Nachtflug von Frankfurt
2 Nächte in Hanoi
1 Nacht in Ha Long, Ausflug Halong Bucht
→ Inlandsflug nach Huế
2 Nächte in Huế
3 Nächte in Hội An
→ Inlandsflug nach Ho-Chi-Minh-City
2 Nächte im Mekongdelta
2 Nächte in Ho-Chi-Minh-City
Abreise am Nachmittag per Inlandsflug nach Hanoi, dann per Nachtflug zurück nach Frankfurt

Mit mehr Zeit hätte ich zu Beginn noch einen Stopp in Sa Pa in den Bergen eingelegt, mehr Zeit in der Halong Bucht, bzw. auf Cát Bà verbracht und einen Stopp in Ninh Bình eingeplant um den Nationalpark zu besuchen. Im Süden würde ich am Ende noch ein paar Tage auf der Insel Phú Quốc verlängern.

Welche Orte in Vietnam darf ich nicht verpassen?

Hanoi

Ein Hof mit Tor im Literaturtempel in Hanoi

Die Hauptstadt bietet viele Sehenswürdigkeiten, wie das Ho-Chi-Minh Mausoleum oder den Literaturtempel, ist für viele der erste Kontaktpunkt mit Vietnam und in der Altstadt kann man sich schön treiben lassen

Zum Artikel: Hanoi Sehenswürdigkeiten

Halong Bucht

Kleines Fischerboot in der Halong Bucht, eins der Highlights in Vietnam.

Nicht umsonst gehört die Halong Bucht zum UNESCO – Weltkulturerbe. Die Landschaft ist wunderschön und ich hätte hier gerne mehr Zeit verbracht. Da hier natürlich viele Touristen herkommen sollte man besonders auf Nachhaltige Anbieter achten.

Huế

Altes Tor in der Zitadelle von Hue

In Huế lohnt sich besonders der Besuch der Zitadelle, des alten Kaiserpalasts. Dieser ist ebenfalls UNESCO – Weltkulturerbe, sehr groß und wirklich sehenswert.

Hội An

Mit Lampions geschmückte Straße in der Altstadt von Hoi An.

Hier hat es mir von allen Städten in Vietnam am Besten gefallen. Die Altstadt ist super schön geschmückt mit Blumen und Lampions, es gibt nette Shops und Cafés und der Strand ist auch nicht weit.

Mekongdelta

Bootsfahrt durch die Palmengesäumten Seitenarme des Mekong.

Das Mekongdelta habe ich mir zwar vorher ganz anders vorgestellt (viel naturnaher), die Bootstour auf einem kleinen Seitenarm inmitten von Palmen gehört aber zu meinen schönsten Erlebnissen in Vietnam. Auch der schwimmende Markt in Can Tho ist ein Highlight.

Ho-Chi-Minh-City

Aussicht auf die Skyline und den Fluss von Ho-Chi-Minh-City vom Saigon Skydeck.

Nach Hanoi ist Ho-Chi-Minh-City die größte Stadt in Vietnam. Hier lohnt sich vor Allem der Besuch des Zentrums und des Benh Tan Marktes.

Zum Artikel: Ho-Chi-Minh-City Sehenswürdikgeiten

Ausführlichere Infos zu den Orten findest du in meinem Artikel: Vietnam: Highlights aus zwei Wochen Rundreise

Wo finde ich Unterkünfte in Vietnam?

Hotels und Hostels kannst du in Vietnam einfach online buchen, z.B. über booking.com*. Die Unterkünfte sind dabei wesentlich günstiger als in Europa und ein gutes Hotel schon für 20-40€ pro Nacht zu haben.

Unsere Unterkünfte während der Vietnam Reise:
Hanoi: Chalcedony Hotel*
Halong Bucht: Halong Plaza*
Huế: Romance Hotel*
Hội An: Hoi An Blue Sky Boutique Hotel & Spa*
Bến Tre: Ben Tre Riverside Resort*
Cần Thơ: IRIS Hotel Can Tho*
Ho-Chi-Minh-City: Elios Hotel*

Essen und Trinken in Vietnam

Die vietnamesische Küche ist sehr lecker, abwechslungsreich und meist günstig. Restaurants varriieren dabei vom einfachen Streetfoodstand, vor dem oft Vietnames:innen auf Plastikhockern sitzen und ihre Phô schlürfen, bis zu schicken Restaurants mit Menü, die auf Touristen ausgerichtet sind. Die Phô ist dabei ein klassisches Gericht, das auch zum Frühstück gegessen wird.

Eine Schüssel vegane Pho mit Tofu, Pilzen und Ananas.

Mit der Gruppe waren wir meist in eher schickeren Restaurants, oder haben in Homestays gegessen. Dabei gab es meist ein Menü mit mehreren Gängen. Als Vorspeise gab es dann etwa Sommerrollen und Papayasalat, oder eine Suppe, als Hauptgericht Currys, frittierten Tofu und Gemüse mit gebratenem Reis und als Nachtisch frisches Obst wie Ananas und Drachenfrucht. Als Veganerin wurde für mich einfach Chay Food bestellt. Für die Menüs haben wir ungefähr 300-400k VND gezahlt (inkl. Getränke). Es war immer sehr lecker und ich habe gleichzeitig gelernt mit Stäbchen zu Essen (auch wenn es fast immer Messer und Gabel dabei gab).

Sehr gern mochte ich auch Banh Mi. Diese Sandwiches sind typisch für Vietnam. Ein Baguette wird mit allen möglichen frischen Zutaten belegt, für mich z.B. mit Tofu und Avocado. So ein Snack, oder ein Essen in einem einfacheren Restaurant war dann schon ab 40k VND zu haben und somit deutlich günstiger.

Veganes Bahn Mi mit Avocado.

Bei Streetfoodständen sind wir bei dieser Reise lieber nicht eingekehrt, für mich war es die erste Vietnam Reise und auch die anderen Reisenden, waren die vietnamesische Küche nicht gewohnt. Einige hatten mit Magenproblemen zu kämpfen.

Beim Trinkwasser sollte man in Vietnam besonders aufpassen und nur abgefülltes Wasser oder andere Getränke aus Flaschen trinken. Das Leitungswasser ist kein Trinkwasser. Auch zum Zähneputzen habe ich sicherheitshalber Wasser aus der Flasche verwendet. Da Salat oft mit Leitungswasser gewaschen wird, habe ich mich davon in Restaurants auch eher ferngehalten. So hatte ich keine Probleme.

Meine Restauranttipps und weitere Infos über klassisch Vietnamesische Gerichte findest du in meinem Vegan in Vietnam Guide.

Kaffeekultur

Hier ist es eher unbekannt, dass Vietnam über eine lange Kaffeekultur verfügt. Das Land ist einer der größten Kaffeeproduzenten weltweit. Der Kaffee wird klassisch entweder schwarz, oder mit Kondensmilch gesüßt getrunken und mit einem Kaffeefilter aus Blech und heißem Wasser direkt frisch über der Tasse gebrüht. In Cafés gibt es auch ausgefallenere Versionen wie Coconut Coffee oder Egg Coffee. Verwendet wird meist Kaffee aus Arabica oder Robusta Röstung. Vietnamesischer Kaffee und der typische Filter sind übrigens auch ein schönes Mitbringsel.

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