Wat Phou: Khmer-Tempel in Laos

Im Süden von Laos befindet sich mit dem Wat Phou eine Tempelanlage aus der Khmer-Zeit, die über 1.000 Jahre und damit älter als das bekannte Angkor Wat ist. Es ist eins der der Highlights in Laos und eine von derzeit vier UNESCO Welterbestätten im Land. Was den Wat Phou so besonders macht und was du bei deinem Besuch beachten solltest, liest du hier.

Ausblick über den Wat Phou Tempel und das Wasserbassin

Geschichte und Bedeutung des Wat Phou

Die Ursprünge des Wat Phou liegen vermutlich bei den Cham, die hier schon im 5./6. Jahrhundert eine Stätte zu Ehren von Shiva errichteten. Ausgebaut wurde der Tempel dann von den Khmer und gehörte vermutlich zur damaligen Hauptstadt des Khmer-Reichs Im ganzen Tempel befinden sich Formen, die an Shivas Linga (Phallus) erinnern. Auch die Lage am heiligen Berg Lingaparvata (wörtlich „Linga Mountain“), deutet auf diese Widmung hin. Archäologische Funde belegen außerdem die Existenz eine Straße zwischen dem Wat Phou und dem später erbauten Angkor Wat. Seit 2001 gehört der Wat Phou zum UNESCO Weltkulturerbe.

Der Wat Phou wurde am Lingaparvata Mountain gebaut

Aufbau der Tempelanlage

Der Tempel erstreckt sich über mehrere Ebenen am Fuße des Lingaparvata Mountain und ist etwa 6km vom Ufer des Mekong entfernt. Vor dem Tempel befindet sich ein großes Wasserbecken, das z.B. für rituelle Waschungen diente. Von dort führt eine Prozessionsstraße, gesäumt von Lingas zu den Ruinen zweier Pavillions. Diese bilden die 1. Ebene des Wat Phou. In den Ruinen sind noch einige gut erhaltene Reliefs zu sehen.

Prozessionsstraße mit Lingas am Wat PhouRuine am Wat Phou mit gut erhaltenen Reliefs

Eine weitere mit Lingas gesäumte Straße aus Steinplatten und eine Treppe führen zur 2. Ebene. Hier sind kaum mehr als ein paar verstreute Steine des Tempels erhalten. Auf die 3. Ebene, die auf einer Steinterrasse angelegt ist, gelangt man dann über eine unregelmäßige, später auch sehr steile Steintreppe. Oben befindet sich der noch in Teilen erhaltene Haupttempel, der heute statt einem Linga, einige Buddha-Figuren beherbergt. An den Wänden befinden sich allerdings noch einige gut erhaltene Reliefs aus der Khmer Zeit, etwa das einer Apsara Tänzerin.

unregelmäßige Steintreppen im Wat PhouRelief einer Apsara Tänzerin im Wat Phou Tempel

Ebenfalls auf der obersten Ebene des Wat Phou befinden sich links des Haupttempels eine heilige Quelle, deren Wasser heute noch Glück bringen soll und rechts eine ehemalige Stätte für animistische Rituale. Das belegen das in einen Stein gehauene Relief eines Elefanten und ein ausgehöhlter Opferstein in der Form eines Krokodils.

Heilige Quelle beim Wat Phou TempelKrokodilform in einem Stein des Wat Phou Tempels

Infos und Tipps für deinen Besuch beim Wat Phou

– Die Besichtigung des Wat Phou ist täglich zwischen 8 und 17 Uhr möglich.
– Tickets kosten 50.000 laotische Kip/ca. 2,10€ (Stand 2025).
– Am Haupteingang gibt es ein kleines Museum, in dem du Infos zum Wat Phou und zu den Ausgrabungen dort erhältst. Außerdem werden hier einige erhaltene Figuren aus dem Tempel ausgestellt.
– Vom Museum kannst du mit einem Elektroauto per Shuttle zur Hauptanlage fahren. Ab dem großen Wasserbassin geht es dann zu Fuß über die Prozessionsstraße weiter.
– Auf der Tempelanlage gibt es wenig Schatten, denke also an Sonnenschutz und genügend Trinkwasser. Für die unebenen, hohen Treppen empfiehlt sich außerdem festes Schuhwerk.
– Den besten Ausblick über den Wat Phou hast du von der obersten Ebene (siehe Titelbild).
– Plane für deinen Besuch mindestens 2 Stunden zum erkunden des Tempels ein, besser einen halben Tag. Je früher du da bist, desto weniger ist los und du bist nicht in den heißen Mittagsstunden unterwegs.
– Wenn du nicht wie ich mit einer geführten Tour unterwegs bist, kannst du den Wat Phou am besten als Tagesausflug ab Pakse besuchen.

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