Vegan in Portugal: Tipps und typische Gerichte

Im März war ich auf meiner inzwischen vierten Portugal Reise und dabei habe ich die vegane Küche dort nochmal ganz genau unter die Lupe genommen. In welchen Städten ich besonders viele vegane Restaurants gefunden habe, wo du typisch portugiesische Gerichte in vegan probieren kannst und wie veganfreundlich die portugiesische Küche generell ist, liest du hier.

Vegan in Portugal, Titelbild mit Collage und Schriftzug

Wie veganfreundlich ist die portugiesische Küche?

Leider ist die klassisch portugiesische Küche nicht besonders veganfreundlich. In fast allen Gerichten werden Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchte verarbeitet. Hauptgerichte sind oft deftig, mit würziger Soße, dann gibt es süßes Gebäck mit reichlich Butter und Zucker und als Getränk entweder einen Café oder einen Wein. Dabei gibt es immer mehr vegane und veganfreundliche Restaurants in Portugal und ein Gesetz verpflichtet Kantinen in öffentlichen Einrichtungen seit 2017 dazu, mindestens eine vegane Option anzubieten.

Vegan einkaufen in Portugal

Wenn du dich während deiner Reise selbst verpflegst, ist die vegane Ernährung in Portugal kein Problem. Vegane Produkte gibt es in fast jedem Supermarkt. In jedem Fall Basics wie Pflanzendrink, Tofu und natürlich Obst und Gemüse. Einmal war ich in einem Lidl einkaufen, dort gab es dann auch veganen Käse, Fleischersatz, Pflanzenjoghurt und andere Produkte der Eigenmarke. Sehr gern mochte ich den frisch gepressten Orangensaft, den man sich direkt im Supermarkt zum günstigen Preis mitnehmen konnte. Orangen werden oft regional in Portugal z.B. an der Algarve angebaut.

Typisch portugiesische Gerichte und wo du sie vegan probieren kannst

Hier mal ein paar typisch portugiesische Gerichte in der veganen Version. Fast alle habe ich während meiner Reise in einem der veganen Restaurants probieren können.

Caldo Verde

Caldo Verde ist eine Grünkohlsuppe, die normalerweise mit Chorizo als Einlage serviert wird. In meiner veganen Version habe ich Räuchertofu verwendet. Gemüsesuppen wie diese werden im Restaurant gern als, meist sehr günstige, Vorspeise gereicht.

Eine Schale Caldo Verde auf einem Korkbrett

Mein Rezept für Caldo Verde

Francesinha

Dieses Sandwich ist die portugiesische Version von Croque Monsieur und wurde von einem Einwohner Portos erfunden. Normalerweise ist dieses Gericht alles andere als vegan. Das Sandwich wird belegt mit mehreren Sorten Fleisch und Wurst, dick mit Käse überbacken und in einer würzigen Soße getränkt. In einigen Restaurants in Porto, Lissabon und sogar an der Algarve steht aber auch eine vegane Version davon auf der Karte. Ich habe das Francesinha im Kind Kitchen in Porto probiert.

Anschnittfoto vom veganen Franceshina mit mehreren Schichten veganem Fleisch.

Tripas

Hinter dem Namen Tripas verbirgt sich ein Eintopf mit weißen Bohnen, der vor allem im Norden von Portugal gegessen wird. Auch hier wird meist Wurst als Einlage verwendet. Eine vegane Version habe ich im Restaurant Jardiniero in Porto gegessen.

Tripas Eintopf serviert mit Reis im Jardineiro vegan Kitchen

Bitoque

Ein weiteres Gericht, das normalerweise nicht vegan ist, ist Bitoque. Bei diesem deftigen Gericht wird Steak in würziger Soße mit einem Spiegelei getoppt und mit Pommes und Reis serviert. Ich habe eine vegane Version davon im Kong Restaurant in Lissabon probiert. Auch in anderen veganen Lokalen stand das Gericht auf der Karte.

Veganes Bitoque bei Kong Food

À brás style

Eigentlich beschreibt „À brás style“ die Zubereitungsart, die in Portugal typisch ist für ein Gericht mit Codfish. Der wird mit fein geriebenen Kartoffeln und Zwiebeln in einem Teig angebraten. Da man hier den Fisch wenig herausschmeckt, ist dieses Gericht wohl beliebt bei Kindern. In meiner veganen Version wurde Lauch statt Fisch verwendet. Gegessen habe ich diese in einem Fisch-Restaurant in Sintra.

Veganes Gericht: Lauch a Bras Style

Pasteis de Nata

Diese kleinen Törtchen gehören zu jeder Portugal Reise dazu. Inzwischen sind Pasteis de Nata überall auf der Welt bekannt, das Ursprungsrezept stammt wohl aus dem Kloster in Belém bei Lissabon. Normalerweise wird die Füllung mit Ei gemacht, bei meiner letzten Reise habe ich aber in fast jedem größeren Ort eine vegane Version gefunden. Besonders viele vegane Bäckereien gab es in Porto.

Vegane Pastel de Nata bei vegan Nata Lissabon

Pao de Deus

Übersetzt bedeutet Pao de Deus das „Brot Gottes“. Hinter dem Namen verbergen sich Hefebrötchen mit einer süßen Kokoskruste. Die habe ich schon bei meiner ersten Lissabon Reise kennengelernt und dann Zuhause vegan nachgebacken.

vegane Pao de Deus auf einer typisch portugischen Kachel mit blauem Muster

Mein Rezept für vegane Pao de Deus

Brioche Croissant

Ebenfalls ein klassisches Gebäck in Portugal sind die fluffigen Brioche Croissants. Die werden, wie der Name schon sagt, nicht aus Blätterteig, sondern aus Briocheteig geformt. Auch diese Gebäck habe ich ein paarmal in veganen Bäckereien entdeckt.

Cappucciono und Brioche Croissant in der Vrasserie

Veganfreundliche Orte in Portugal

Während meiner Reise war ich hauptsächlich in (größeren) Städten unterwegs. Dort habe ich immer eine gute Auswahl an veganen und veganfreundlichen Restaurants gehabt. In ländlichen Gebieten ist das vegane Angebot meiner Erfahrung nach wesentlich kleiner bzw. kaum vorhanden.

Vegan in Lissabon

Als beliebtes Städtetreise-Ziel hat die Hauptstadt Lissabon so einige vegane Highlights. Es gibt mehrere komplett vegane Restaurants, die auch typisch portugiesische Küche servieren, wie das Kong oder das AO26 und mit Vegan Nata sogar einen Laden, der sich nur auf die leckeren kleinen Törtchen spezialisiert hat. Alle meine Tipps gibt es in meinem „Vegan in Lissabon“-Guide.

Vegan in Lissabon

Vegan in Porto

Was die vegane Auswahl angeht, steht Porto Lissabon in keiner Weise nach. Hier habe ich besonders viele vegane Bäckereien entdeckt. Außerdem ein veganes Bistro, ein veganes Buffet-Restaurant mit All-you-can-eat-Konzept und ein veganes Hotel mit Fine-Dining Restaurant. Meine Tipps findest du gesammelt in meinem „Vegan in Porto“-Guide.

Vegan in Porto, Titelbild mit Collage und Schriftzug

Vegan in Coimbra

In der Universitätsstadt Coimbra war ich zwar nur kurz, trotzdem habe ich dort ein paar vegane Lokale getestet und die haben mich alle positiv überrascht. Im O Borrito hatte ich die besten veganen loaded Nachos (sogar die Nachos waren hier selbstgemacht) und im Fangas Vega gab es leckere vegane Tapas. Alle Infos gibts in meinem „Vegan in Coimbra“-Guide.

Vegan in Coimbra, Titelbild mit Schriftzug

Vegan in Sintra

Sintra habe ich nur für einen Tagesausflug besucht. Trotzdem habe ich dort ein Restaurant gefunden, in dem ich ein neues, typisch portugiesisches Gericht probieren konnte. Das Bacalhau na Vila ist zwar ein Fisch-Restaurant, eine leckeres veganes Gericht steht dort aber auf der Karte: Lauch à Brás Style.

Vegan in Lagos

In den letzten Jahren hat sich Lagos zur Homebase für Digitale Nomad:innen entwickelt und damit ist auch die Café-Vielfalt deutlich gewachsen. Hier gibt es einige tolle Frühstücks-Cafés mit veganen Optionen und auch in vielen Restaurants steht ein veganes Gericht auf der Karte. Mein Favorit war das Estudio Vegetariano, mit leckerer veganer Lasagne und einem fruchtigen Vinho Verde. Mehr Tipps gibt es in meinem „Vegan in Lagos“-Guide.

Vegan in Lagos, Titelbild mit Collage und Schriftzug

Vegan in Faro

Als Tor zur Algarve dient Faro oft nur als Zwischenstopp auf dem Weg zum Flughafen. Auch ich war nur für einen Nachmittag in der Stadt. In der kurzen Zeit konnte ich zwei vegane Restaurants testen. Das alternativere Vegan Box, wo ich mittags einen veganen Burger mit Pommes gegessen habe und das schickere Outro Lado, wo ich am Abend vor meiner Abreise nochmal lecker essen war. Dort stehen auch wieder typisch portugiesische Gerichte auf der Karte. Besonders gut fand ich die Croquettas, die ich als Vorspeise hatte, mein Hauptgericht das Seitan „Shank“ war nicht ganz mein Geschmack.

Veganer Burger mit Kartoffelecken im Vegan Box FaroVegane Croquettas im Outro Lado in Faro

Vegan auf Madeira

Obwohl das Archipel Madeira zu Portugal gehört unterscheidet sich die Küche auf den Inseln doch recht stark von der auf dem Festland. Hier wird noch viel selbst angebaut und dank des Klimas wachsen hier viele tropischere Früchte wie Mangos, Bananen und Maracujas. Einer meiner liebsten Snacks dort war das typische Bolo do Caco, ein Fladenbrot aus Süßkartoffeln, mit frischer Avocado. Mehr Tipps findest du in meinem „Vegan in Madeira“-Guide.

Madeira vegan

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