Ein Wochenende in Porto: 3-4 Tage in der Stadt am Douro

Meine vierte Portugal-Reise führte mich endlich auch nach Porto. Vier Nächte blieb ich zum Start meiner Rundreise dort und nahm mir drei volle Tage Zeit für die Erkundung der Stadt. Was ich alles erlebt habe und was meine Lieblingsorte in Porto sind, liest du hier.

Ausblick auf die Altstadt von Porto.

Freitag: Anreise nach Porto

Mit dem Flugzeug lande am späten Nachmittag mit etwas Verspätung am kleinen Flughafen von Porto. Etwa 2 ½ Stunden war ich mit dem Direktflug von Köln unterwegs. Schnell schultere ich meinen Rucksack und suche den Weg zur Metro. Die Linie E fährt in etwa 30Minuten vom Flughafen bis in die Innenstadt. Der Zug ist zwar voll, dafür aber günstig. Keine 3€ kostet die Fahrt. Das Ticket habe ich nach etwas rumprobieren am Automaten gekauft.

An der Haltestelle Trindade steige ich aus und laufe noch ein paar Minuten zu Fuß bis zu meiner Unterkunft. Den Türcode habe ich vorab per Mail erhalten. Ich bin das erste Mal in einer Unterkunft mit so einem System. Mein kleines Studio ist im Vierten Stock, einen Aufzug gibt es in dem alten Gebäude nicht. Zum Glück muss ich meinen schweren Rucksack nur einmal hinauftragen. Auch oben funktioniert die Pin ohne Probleme. Zwei Schritte und ich stehe in meiner Unterkunft für die nächsten Tage. Links ein kleines Bad, im großen Zimmer eine Küchenzeile, ein großes Doppelbett und ein gemütlicher Sessel. Vom Fenster schaue ich über die Dächer von Porto.

Mein Zimmer bei Calcatta Housing Porto.

Nachdem ich meine Sachen abgelegt habe gehe ich nur noch kurz was Essen. In Laufnähe gibt es einige vegane Restaurants, eins davon serviert eine vegane Version des berühmten Franceshina-Sandwiches, das muss ich natürlich probieren. Alleine bekomme ich ohne Probleme einen Tisch und bis mein Essen kommt unterhalte ich mich nett mit dem US-Amerikanischen Pärchen am Nachbartisch. Sie verbringen einen Monat in Lissabon und sind für ein paar Tage in den Norden gefahren. Ich empfehle ihnen auch noch einen Ausflug nach Lagos, das mir bei meiner ersten Portugal Reise so gut gefallen hat. Dann mache ich mich über mein Sandwich her, das dick mit veganem Käse überbacken und in würziger Soße getränkt ist. Dazu werden auch noch Pommes Frites serviert – ganz schön mächtig. Platz für einen Nachtisch ist nicht mehr.

Anschnittfoto vom veganen Franceshina mit mehreren Schichten veganem Fleisch.

Zurück im Apartment mache ich es mir unter der Bettdecke gemütlich und versuche mit dem Heizlüfter etwas Wärme in den Raum zu bekommen. Jetzt Mitte März ist es hier unerwartet kühl.

Samstag: Die Altstadt von Porto

Heute kann ich gemütlich ausschlafen, bevor ich mir in Ruhe die Highlights der Stadt ansehe. Ich frühstücke ausgiebig in einem veganen Bistro und mache mich dann auf zur Aliados Avenue. Hier ist der Treffpunkt für viele Touren, so auch meine mit den Porto Walkers. Da ich noch ein bisschen Zeit habe schaue ich mir das Rathaus und die vielen alten Gebäude um den Platz herum genauer an.

Die Camara Municipal im Zentrum von Porto.

Mit einer kleinen Gruppe geht es dann los Richtung Altstadt. Unser Guide erzählt uns ein bisschen über die Geschichte von Portugal und natürlich von Porto. Wir werfen einen kurzen Blick in eine McDonalds-Filiale, die in einem schicken Art-Deco-Gebäude untergebracht ist. Dann geht es in die Bahnhofshalle São Bento. Die ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten von Porto, dementsprechend herrscht hier großes Gedränge. Wir sind auch bei weitem nicht die einzige Tourist:innengruppe, die hier vorbeischaut. Trotzdem gefällt mir die Halle gut. Durch die Erläuterungen vom Tourguide verstehe ich auch mehr über die Motive der Azulejos.

Anzeigetafel zwischen blau-weißen Azulejos im Bahnhof Sao Bento.

Hinterm Bahnhof laufen wir eine steile Straße hoch zu einer Kirche. Auch diese ist außen mit hunderten blau-weißen Kacheln verziert. Davor werden auf einem Markt verschiedene ausgefallene Souvenirs und Produkte verkauft. Für unsere Gruppe geht es weiter in die Altstadt. An der Ponte Luís I machen wir eine kurze Pause, die ich nutze um schonmal etwas über die Brücke zu spazieren. Der Wind ist zwar frisch, aber es scheint die Sonne und die Aussicht ist herrlich. Neben der Brücke besichtigen wir ein kleines Gitarrenmuseum, das sich auch mit Fado, dem melancholischen, portugiesischen Musikstil, beschäftigt. Vorbei an der Kathedrale laufen wir durch verwinkelte kleine Gassen und über Treppen hinunter zum Flussufer. Dort endet die Tour.

Ich nutze die Sonne noch für ein paar Fotos an der schönen Promenade, dann suche ich mir ein Lokal für einen späten Lunch. Fündig werde ich bei DaTerra, einem veganen Buffet-Restaurant. Dort kann ich mir mehrere Teller mit leckeren Salaten, Antipasti und warmen Speisen füllen. Spontan entscheide ich, nochmal hinauf zur Kathedrale zu laufen. Diese kann man für 3€ besichtigen. Auch hier gibt es im Kreuzgang jede Menge schöner Azulejos. Über eine schmale Treppe klettere ich auf den Turm, von dem man eine 360-Grad Aussicht über Porto hat.

Die Kathedrale von Porto.

Nach der Besichtigung laufe ich nochmal über die Brücke auf die andere Seite des Douro. Vom Jardim do Morro hat man einen der besten Ausblicke auf die Stadt, außerdem ist der Park ein beliebter Sunset-Spot. Schon jetzt am frühen Abend sitzen hier viele mit einem Drink in der Hand und lauschen der Musik eines Gitarristen. Auch ich setzte mich eine Weile dazu, mache Fotos von der Aussicht und genieße die Sonne. Dann nehme ich für zwei Station nochmal die Metro und mache es mir Abends mit einem Buch im Apartment gemütlich.

Aussicht auf Porto und die Ponte Luis I vom Jardins do Morro.

Sonntag: Unterwegs im Baixa Viertel

Am Sonntag bin ich früher unterwegs. Vorab habe ich mir ein Ticket für den ersten Zeitslot in der Livraria Lello besorgt. Die soll eine der schönsten Buchhandlungen der Welt sein und durch den Hype kommt man inzwischen nur noch mit Ticket hinein. Pünktlich um 9 Uhr werden die ersten Besucher:innen hineingelassen, der kleine Laden füllt sich schnell. Blickfang ist eine geschwungene Holztreppe im Zentrum, mich begeistern aber auch die vielen Stuckverzierungen und die große Glasdecke im Art-Deco-Stil. Natürlich stöbere ich auch bei den Büchern und werde bei den hauseigenen Auflagen von Klassikern fündig. Den „Zauberer von Oz“ habe ich noch nie gelesen, aber zuletzt den Film Wicked sehr gemocht. Also wandert eine schön illustrierte Ausgabe davon in meine Einkaufstasche und den Eintrittspreis kann ich sogar anrechnen.

Verzierte Wendeltreppe und Decke in der Livraria Lello.

Nach dem Gedränge in der Buchhandlung schnappe ich erstmal frische Luft. Hunger habe ich auch und so laufe ich zu einem weiteren veganen Café für ein spätes Frühstück. Im A Padoca bestelle ich mir ein leckeres Shakshuka, das sogar mit einem veganen Spiegelei serviert wird. Noch besser sind aber die veganen Pastel de Nata, die ich mir für später mitnehme. Diese Törtchen dürfen bei keinem Portugal-Trip fehlen.

Ich spaziere noch etwas weiter zum Jardins do Palácio de Cristal. Hier blühen im März bunte Tulpen. Außerdem sind einige Wasservögel und recht viele Pfauen unterwegs. Einige schlagen sogar ihr Rad und stellen ihre prachtvollen Federn zur Schau. Nur weitere schöne Aussichtspunkte können mich davon ablenken. Bis zur Douro-Mündung und zum Atlantik kann man von hier aus schauen.

Ein Pfau schlägt ein Rad.Ausblick auf die Douro Mündung vom Jardins do Palacio

Dann laufe ich zurück ins Zentrum, vorbei am Torre dos Clérigos und weiteren schönen Plätzen. Überall in den Straßen von Porto sieht man die typischen Häuser mit gekachelter Fassade und den kleinen Gitter-Balkonen. Auf den Tipp von dem Guide vom Vortag hin, gehe ich nochmal zum São Bento Bahnhof und kaufe dort am Schalter meine Tickets für die Weiterfahrt mit dem Zug nach Coimbra und nach Lissabon. So habe ich auch das schon organisiert.

Typische Häuser in der Innenstadt von Porto.

Am Nachmittag habe ich nochmal eine Tour mit den Porto Walkers gebucht, diesmal durchs Baixa Viertel. Die Gruppe ist merklich kleiner als am Vortag. Etwa zwei Stunden erkunden wir das etwas alternativere Viertel mit vielen Cafés und Bars. Hier bekommen wir auch viele Tipps für das Nachtleben von Porto. Die Tour endet an einem kleinen Aussichtspunkt oberhalb der Altstadt, die von der Abendsonne in ein wunderschön sanftes Licht getaucht wird.

Streetart aus Kacheln im Baixa Viertel.

Montag: Abstecher zum Strand, Museen und Markt

An meinem letzten vollen Tag in Porto laufe ich morgens nochmal durchs Baixa Viertel. Ich habe hier eine vegane Bäckerei entdeckt und kaufe etwas für mein Frühstück. Mit dem Gebäck im Rucksack mache ich mich auf zum Strand. Ursprünglich wollte ich einen Ausflug ins Douro-Tal machen, das hier ist der Alternativ-Plan, da das Wetter recht wechselhaft sein soll. Die Buslinie 500 fährt direkt am Douro entlang und bringt mich in knapp 20 Minuten bis nach Praia da Luz am Atlantik. Hier laufe ich erst durch einen kleinen Park, vorbei an einem Fort und am Leuchtturm und dann am Strand entlang. Am Vormittag sind hier viele Pilger:innen unterwegs, die den Camino Portugues nach Santiago laufen. Ich erkenne sie an den Muscheln am Rucksack. Statt weit zu laufen suche ich mir einen ruhigen Platz für mein Frühstück und beobachte die Wellen. Dann fahre ich mit dem Bus zurück in die Stadt.

Die Buslinie 500 fährt vom Zentrum in Porto nach Praia da Luz.

Eine Sehenswürdigkeit möchte ich unbedingt noch besichtigen: den Palácio da Bolsa. Hinein kommt man nur mit einer Führung. Ich habe Glück und bekomme ein Ticket für eine englischsprachige Führung, die in 20 Minuten startet. Während ich auf den Beginn warte, werfe ich schon immer wieder Blicke in den schönen Innenhof mit Glaskuppel. Dann geht es mit der Gruppe nach oben, durch das riesige Treppenhaus, in die alten Gerichts- und Amtszimmer. Auch Gustave Eiffel hatte hier ein Büro. Am Ende der Führung wartet mit dem Ballsaal im maurischen Stil das architektonische Highlight. Der kann laut unserer Führerin übrigens auch für private Feiern gemietet werden, den Preis verrät sie allerdings nicht.

Der Palacio da Bolsa von Außen.

Vom Palast, der unten in der Altstadt liegt, laufe ich wieder hinauf ins Zentrum. Mein Ziel ist der Bolhão-Markt. Hier verkaufen zahlreiche Stände frische Lebensmittel, Delikatessen und Snacks in einer alten Markthalle. Auch einen veganen Stand gibt es, hier probiere ich ein paar der Salate. Mit einem Smoothie für unterwegs mache ich mich auf den Rückweg zum Apartment.

Die Blohao Markthalle in Porto.

Abends gehe ich nochmal los für ein letztes Abendessen in Porto. Im Jardiniero gibt es leckere vegane Gerichte, alles ist schick und modern eingerichtet. Hier kann ich noch ein weiteres typisch portugiesisches Gericht probieren: Tripas. Das ist ein Eintopf mit Bohnen, der mit veganer Wurst und Reis serviert wird. Zum Nachtisch gönne ich mir das Pistazien-Tiramisu – köstlich!

Veganes Pistazien Tiramisu als Dessert

Dienstag: Weiterfahrt nach Coimbra

Mein Abreisetag steht an. Schon früh packe ich meinen Rucksack, ziehe die Tür vom Apartment zu und laufe zum Bahnhof. Am Morgen kommen mir zahlreiche Pendler:innen auf dem Weg zur Arbeit entgegen, ansonsten ist die schöne Bahnhofshalle leer. Ich steige in den nächsten Regionalzug, der mich zur Campanhã-Station bringt. Von hier geht mein Schnellzug nach Coimbra.

Praktische Tipps zu Porto:

– Das Zentrum der Stadt ist ziemlich überschaubar und du kannst viel zu Fuß unternehmen. Auch weitere Ausflüge von Porto z.B. nach Braga oder ins Douro-Tal sind möglich.
– Die Metro habe ich nur selten genutzt. Tickets kannst du am Automaten kaufen und dort auch mit Karte bezahlen. Welchen Tarif du benötigst, hängt von der Länge der Fahrt ab. Die Metrostationen mit den Preisen stehen aber überall am Automaten. Du bekommst eine Karte, die du vor der Fahrt an einem gelben Scanner entwerten musst.
– Es lohnt sich eine zentrale Unterkunft zu wählen. Ich hatte ein Apartment bei Calcatta Housing* (Affiliate-Link) gebucht, das war super ausgestattet und hatte ein tolles Preis/Leistungs-Verhältnis. Auf booking.com* (Affiliate-Link) findest du noch viele weitere Unterkünfte.
– An Tickets hatte ich nur die Walking-Touren und die Buchhandlung vorab gebucht, das kannst du aber meistens auch noch spontan machen. Spannende Touren, z.B. auch mit Weinverkostungen findest du auch bei getyourguide* (Affiliate-Link).
– Porto ist ein schönes Ziel für einen 3-4 tägigen Städtetrip, du erreichst die Stadt von vielen Flughäfen in Deutschland per Direktflug. Wenn du länger in Portugal bleibst, kannst du mit dem Fernbus oder mit dem Zug weiterreisen. Mit dem Schnellzug bist du in nur drei Stunden in Lissabon. Buchen kannst du z.B. über omio.com* (Affiliate-Link).

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