Posted on September 14, 2025
Lissabon bei Regen – meine Tipps für Schlechtwetter-Tage
Eigentlich denkt man bei Lissabon eher an warme Temperaturen und den Sundowner mit Aussicht. Grundsätzlich sind die Temperaturen hier auch im Winter eher mild. Da die Stadt aber am nah Atlantik liegt, kann es hier durchaus auch mal nass werden. Was du bei Regen schönes in Lissabon unternehmen kannst und meine Tipps, wie du möglichst wenig nass wirst, liest du hier.
Sehenswürdigkeiten in Lissabon bei Regen
Im März war ich zum zweiten Mal in Lissabon und bei diesem Besuch hatte ich leider weniger Glück mit dem Wetter. Einerseits war es noch relativ frisch und andererseits gab es oft heftige Schauer und sogar ein Unwetter. Trotzdem habe ich versucht das Beste aus meinem Aufenthalt zu machen und habe trotz Regen einiges erkundet.
LX Factory
Ich bin mittags mit dem Zug in Lissabon angekommen. Nachdem ich mein Gepäck in meiner Unterkunft abgeladen hatte, bin ich bei leicht regnerischem Wetter zur LX Factory gefahren. Trams und Busse halten hier ganz in der Nähe an der Station Calvário. In dem Kunstzentrum gibt es Streetart, viele Cafés und individuelle Läden. Zwar ist nicht das gesamte Gelände überdacht, aber ich konnte immer wieder in den Shops Unterschlupf suchen und dort nach spannende Dingen stöbern. Es gibt etwa Keramik, (Secondhand) Mode, Schmuck und viele ausgefallene Produkte von lokalen Marken. Auch das ein oder andere Atelier von Streetart-Künstlern befindet sich auf dem Gelände. Die Streetart draußen habe ich mir dann in den wenigen trockenen Momenten angesehen und dort einige tolle Werke entdeckt. Besonders gefallen hat mir z.B. die Installation vom Künstler Bordalo II, der für seine Tierfiguren aus Abfall bekannt ist. In der LX Factory ist eine Biene zu sehen. Außerdem sehr präsent ist ogringo, dessen Kunst die typischen Azulejos modern interpretiert. Von beiden Künstlern habe ich später noch weitere Werke in der Stadt entdeckt.


Museo National do Azulejo
Schon seit meiner ersten Reise nach Portugal, an die Algarve, liebe ich die Muster auf den Azulejos. Darum fiel meine Wahl bei der Frage, welches der Museen ich mir in Lissabon bei schlechtem Wetter ansehen wollte auf das Museo National do Azulejo. Dort sind jede Menge der bunten Kacheln aus den letzten Jahrhunderten ausgestellt. Dabei werden verschiedene Aspekte beleuchtet: von der Bedeutung, über die künstlerische Entwicklung der Motive bis zu den Materialien mit denen die Kacheln eingefärbt werden. Besonders typisch ist zwar die Kombination blau-weiß, aber auch andere Farben finden Verwendung. Ein Highlight im Museum ist die mit Azulejos geschmückte Kapelle aus dem alten Kloster, in dem das Museum untergebracht ist, aber auch moderne Azulejo-Kunst ist hier zu sehen. Vom Zentrum aus kannst du mit dem Bus direkt zum Museum fahren.


An meinem dritten Tag hatte ich ursprünglich ein Ausflug nach Sintra geplant. Der ist dann aber wortwörtlich ins Wasser gefallen. Nicht nur hatte es morgens schon so stark geregnet, dass ich schon auf dem Weg zum Treffpunkt klatschnass geworden bin. Durch das Unwetter in der vorherigen Nacht waren auch die Gärten und Paläste in Sintra gesperrt, sodass eine Besichtigung am selben Tag gar nicht möglich war. Den Ausflug konnte ich dann zum Glück kurzfristig stornieren, war erstmal gemütlich frühstücken und habe mir dann ein Alternativprogramm für einen weiteren regnerischen Tag in Lissabon überlegt.
Igreja de São Vicente da Fora
Auf den Tipp von einem Tourguide am Vortag bin ich dann zur Igreja de São Vicente da Fora gelaufen. Die liegt hinter dem Castelo im Alfama Viertel. Für einen kleinen Eintrittspreis kann man hier die Kirche, das Kloster und eine kleine Ausstellung besichtigen. Hier ist zwar nicht alles auch auf Englisch beschildert, aber die wichtigen Informationen sind vorhanden. Im oberen Stockwerk sind viele Azulejos mit Märchen ausgestellt. Wenn es nicht gerade schüttet, kann man auch auf die Dachterrasse für einen schönen Ausblick auf Lissabon.


Lisboa Story Center
Später habe ich noch das Lisboa Story Center unten am Praca do Comercio besucht. Hier kannst du mehr über die Geschichte Lissabons und das große Erdbeben 1755 lernen. Du bekommst einen Audio-Guide, der dich durch die Ausstellung führt. Die Audios werden automatisch abgespielt. Dazu gibt es ein paar Requisiten und kleine Filme. Die sind jedoch leider, genau wie der große Film zum Erdbeben, der in einem extra Raum aufgeführt wird, sehr pixelig und wirken in die Jahre gekommen.

Museu Arqueológico do Carmo
Auch das Archäologische Museum ist in einem alten Kloster untergebracht: dem Convento do Carmo. Das wurde beim großen Erdbeben zum Teil zerstört und die Ruinen der Kirche sind heute als markantes Gebäude von vielen Orten in Lissabon sichtbar. Dieses Museum war das letzte bei diesem Lissabon Besuch und es ist auch nur teilweise für Regentage geeignet. Ein Teil der ausgestellten Artefakte befindet sich nämlich im Hof, bzw. zwischen den Säulen der alten Kirche. Das macht das Museum aber nochmal zu einem interessanten Fotospot. Innen werden dann weitere historische Funde ausgestellt und es gibt einen kurzen Film zur Geschichte des Klosters.

Livraria Betrand – Chiado
Ein muss für Leseratten ist ein Besuch in der Livraria Betrand in Chiado, dem ältesten durchgängig betriebenen Buchladen der Welt. Schon seit 1732 werden hier Bücher verkauft. Auch das schwere Erdbeben hat die Buchhandlung überlebt. Optisch kann die Inneneinrichtung zwar nicht mit der von der Livraria Lello in Porto mithalten, aber du kannst hier trotzdem hervorragend nach Büchern stöbern. Auch Werke auf Englisch und Deutsch sind erhältlich. Hinten im Buchladen gibt es ein kleines Café, wo du es dir bei Regen mit deinem neuen Lesestoff gemütlich machen kannst.

Café- und Restaurant-Hopping
Lissabon ist eine Stadt, bei der man Regen am besten aussitzt. Da vom Atlantik her meist starker Wind weht, sind Regenwolken oft genauso schnell wieder verschwunden, wie sie aufgezogen sind. Wenn es anfängt zu regnen, suchst du dir am besten möglichst schnell einen Unterstand oder einen Platz im Café. Hier kannst du gemütlich abwarten, bis es wieder trockener ist. Meine Empfehlungen für vegane Restaurants und Cafés findest du in meinem Vegan in Lissabon Guide.

Natürlich hat es nicht die ganze Zeit durchgeregnet, als ich in Lissabon war. Zwischendurch hatte ich auch mal ein paar Stunden Sonne und konnte am ersten Vormittag spontan eine Free Walking Tour mitmachen. Zeitfenster wie dieses solltest du unbedingt nutzen, denn am schönsten ist Lissabon immer noch bei Sonnenschein. Meinen Ausflug nach Sintra habe ich übrigens eine Woche später bei strahlendem Sonnenschein nachgeholt, nachdem ich zwischendurch für eine Woche in einem Tierheim als freiwillige Helferin gearbeitet hatte.
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Praktische Tipps für Lissabon bei Regen:
– Fahre mit Metro, Bus oder Tram von A nach B. So kommst du möglichst trocken zum nächsten Museum.
– Warte starken Regen in einem Unterstand oder Café ab. Die steilen Straßen in Lissabon werden schnell zu Sturzbächen und das Wasser sammelt sich in Pfützen. Nasse Füße sind da schnell vorprogrammiert, auch wenn du mit Schirm weiterläufst. Ich spreche da aus Erfahrung.
– Trage feste Schuhe. Bei Regen und Nässe wird das Pflaster in Lissabon schnell rutschig. Besonders die weißen Steine aus Kalk, laufe also wenn möglich lieber über die schwarzen Pflastersteine aus Basalt.
– Sei flexibel. So kannst du trockene Zeitfenster bestmöglich ausnutzen und den Regen in einem Café aussitzen oder währenddessen ein Museum besichtigen.
– Nutze deine Wetter-App mit Radarfunktion, aber verlass dich nicht darauf. Ich habe versucht den Schauern damit voraus zu sein, zwischendurch hat es aber trotzdem manchmal kurz geregnet, ohne dass es mir angezeigt wurde.
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