Lissabon – über Treppen, Tram fahren und den Tejo

Die paar freien Tage über Karneval habe ich wieder mal für einen kleinen Städtetrip genutzt. Letztes Jahr war ich in London, dieses Jahr ging es nach Lissabon. Wer die Stadt kennt weiß, dass es dort drei Dinge besonders oft gibt: Treppen, es geht wirklich dauernd rauf und runter, Tram Bahnen, die andauernd an einem vorbeifahren und der wunderschöne Blick auf den Tejo, den man von den vielen Aussichtspunkten genießen kann.

Blick über LissabonAber von Anfang: Sonntagmittag ging der Flug von Köln und nach knapp drei Stunden waren wir in Lissabon. Nachdem wir im Hotel eingechekt hatten konnten wir schon den ersten Blick über den Tejo genießen, denn direkt neben dem Hotel befand sich einer der vielen Miradouros. Außerdem saßen hier viele Menschen zusammen, tranken etwas und machten Musik.
Für uns ging es aber erstmal den Hügel hinunter zu Fluss. Hier hatten sich auch schon viele Leute einen guten Platz gesucht um den Sonnenuntergang anzuschauen, der gerade Anfing. Wir hätten das auch besser mal gemacht, denn an den zwei anderen Abenden die wir dort waren, war es entweder bewölkt oder es hat geregnet. Dabei wollte ich unbedingt einen schönen Sonnenuntergang über dem Tejo sehen und fotografieren, aber wenigstens habe ich jetzt einen guten Grund nochmal wieder zu kommen. Stattdessen liefen wir weiter zum Praca do Comércio und bummelten etwas durch die Innenstadt bevor wir uns auf die Suche nach einem Restaurant für das Abendessen machten.

Sonnenuntergang über dem Tejo in LissabonPraca do ComercioTram LissabonDie Linie 28E bestimmt das Stadtbild

Am nächsten Tag brachen wir nach einem gemütlichen Frühstück auf zur Burg. Erst fuhren wir jedoch eine Runde mit der berühmten Tram Linie 28E. Diese fährt vom Barrio Alto durch die Innenstadt und einmal den Hügel um die Burg herum. Wenn man in diesem Viertel unterwegs ist fährt ständig eine der Bahnen vorbei. Vorher habe ich viel gelesen, dass man so eine günstige Stadtrundfahrt bekommt, das ist meiner Meinung nach jedoch nur der Fall, wenn man zwischendurch öfter aussteigt. Am Besten kann man die Stadt sowieso zu Fuß erkunden, auch wenn das durch die vielen Treppen und Hügel sehr anstrengend werden kann. Nur so sieht man die schönen kleinen Gassen und die Häuser mit den Kachelfassaden. Von denen gibt es wirklich sehr viele in Lissabon, viel mehr als an der Algarve. Außerdem kann man einiges an toller Street Art entdecken. Wenn man sowieso ein Tagesticket für die öffentlichen Verkehrsmittel hat sollte man sich eine Fahrt mit der Tram allerdings nicht entgehen lassen.

Tram 28E LissabonStreet Art LissabonLissabon von Oben
Nach der Tram-Fahrt ging es hinauf zur Burg. Hier kann man für 8,50€ (5€ für Studenten) den Blick über die Stadt genießen und ein wenig auf den Burgmauern herumlaufen. Obwohl man auf den vielen Miradouros umsonst einen ähnlichen Ausblick bekommt, lohnt sich der Besuch meiner Meinung nach. Denn von hier hat man nicht nur den Tejo, die Ponte de 25 Abril und die Christus Statur im Blick, sondern auch den Aufzug in der Innenstadt und die Bucht auf der anderen Seite des Hügels.
Wenn man die Burg auch gerne im Blick haben möchte ist der Park oberhalb der Avenida da Liberdade zu empfehlen. Von dort sieht man regelrecht, wie die Burg über der Stadt thront. Wer nicht hoch laufen möchte fährt mit der Metro bis zur Haltestelle Parque.

Castelo de Sao Jorge LissabonCastelo de Sao Jorge LissabonBlick über LissabonOriente – das moderne Lissabon
Das Viertel Oriente, dass wir nachmittags besuchten ist ein Überbleibsel der Expo 1992. Architektonisch fand ich es nicht so interessant, wobei ich da auch eher ältere Baustile und Bauweisen bevorzuge. Die Promenade ist dort aber um einiges netter gestalltet als in der Innenstadt. Von dort aus hat man auch einen guten Blick auf die 17km lange Brücke über den Tejo. Wie lange man da wohl braucht, bis man mit dem Auto auf der anderen Seite angekommen ist?

Oriente LissabonBelém – fast wie am Meer
Am letzten Tag ging es direkt nach dem Frühstück nach Belém, der kleine Vorort ist besonders bekannt durch den Torre de Belém. Einen richtigen Strand gibt es hier zwar auch nicht, aber eine schöne Promenade und von der Spitze des Turms sieht man weit bis auf den Atlantik. Auf dem Weg vom Seefahrerdenkmal bis zum Turm wehte uns ganz schön der Wind um die Nase und man roch das Salz in der Luft, so fühlte ich mich wirklich wie am Meer. Oben auf dem Turm war der Wind dann doch etwas stark und ich war froh über meine Mütze. Die Wendeltreppe dort ist übrigens so schmal, dass es ein Ampelsystem gibt um Gegenverkehr zu vermeiden. Der Eintritt kostet 6€ (3€ für Studenten).

Torre de Belem LissabonNashornfigur am Torre de Belem, LissabonSeefahrerdenkmal Belem LissabonNachdem wir wieder die Treppe heruntergeklettert waren kam etwas die Sonne zum Vorschein und wir konnten auf dem Rückweg etwas die Wärme genießen. Das Kloster „Mosteiro dos Jeronimos“ wollten wir natürlich auch noch besichtigen. Die zugehörige Kirche kann man kostenlos anschauen. Für den restlichen Teil zahlt man 10€ (5€ für Studenten), der sich allerdings auf den Innenhof und eine mäßig interessante Ausstellung beschränkt, die die Geschichte des Klosters parallel zur portugiesischen und zur Weltgeschichte erzählt. Der Innenhof ist aber wirklich schön und aufwendig gestaltet mit vielen kleinen Details.

Mosteiro dos Jeronimos Belem Lissabon InnenhofMosteiro dos Jeronimos Belem Lissabon

Nach zweieinhalb Tagen in denen wir Zeit hatten die Stadt zu erkunden ging es dann leider schon wieder zurück ins kalte Deutschland. Portugal hat mich aber wieder mal begeistert und ich möchte unbedingt noch mehr von diesem schönen Land sehen. Diesmal habe ich auch ein kleines Video gedreht, dass ihr euch hier anschauen könnt.

Wart ihr schon mal in Lissabon? Oder habt ihr Tipps für andere schöne Ziele in Portugal?

Weiterlesen zu Portugal:
Vegan in Lissabon
Madeira Sehenswürdigkeiten
Wandern auf Madeira
Sehenswürdigkeiten in Funchal
Algarve Travel Diary

5 Comments on “Lissabon – über Treppen, Tram fahren und den Tejo

  1. Lissabon ist doch immer wieder ein Traum. So weltoffen und so entspannt. Und Belem ist fast ein Urlaub im Urlaub:-)

  2. Wow, danke hierfür! Ich fahre am Freitag für zwei Nächte nach Lissabon und freue mich sehr über diesen Beitrag (ebenso über den hinsichtlich des veganen Essens in Lissabon). Ich bin gespannt :)

  3. freut mich, dass es dir weiterhilft :) viel Spaß in Lissabon

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