Von Lissabon nach Sintra: Tagesausflug zu den schönsten Schlössern

Während meiner Portugal Reise war ich für ein paar Tage in Lissabon. Da ich die Stadt schon von einem früheren Trip kannte, plante ich diesmal einen Ausflug ins nahegelegene Sintra. Das ist vor allem für seine schönen Schlösser, die zum UNESCO Welterbe gehören, bekannt. Zwar ist mein Tagesausflug von Sintra nach Lissabon erstmal aufgrund eines Unwetters ins Wasser gefallen, mit etwas Glück konnte ich den Trip aber eine Woche später bei bestem Wetter nachholen. Ob sich der Ausflug mit geführter Tour lohnt, liest du hier.

Pena Palace in Sintra

Von Lissabon nach Sintra: Abfahrt am Rossio Square

Es ist kurz nach Acht, als ich von meinem Hotel hinüber zum Rossio Square laufe, wo ich meinen Guide für die Tour nach Sintra treffen soll. Ich bin noch ziemlich müde von der letzten Woche. Da habe ich in einem Tierheim in der Nähe von Lissabon mitgeholfen die Hunde zu versorgen. Trotzdem bin ich froh, dass ich jetzt meine Tour nach Sintra nachholen kann. Vor etwa einer Woche stand ich nämlich schonmal hier, in strömendem Regen und mit nassen Schuhen. In der Nacht davor hatte ein Unwetter über Lissabon gewütet, in Sintra sind dabei zahlreiche Bäume umgestürzt und die Paläste, die ich besuchen wollte, hatten deshalb geschlossen. Die Tour konnte ich an dem Tag kurzfristig stornieren, aber weil ich so gerne nach Sintra wollte, habe ich ein bisschen umgeplant und neu gebucht. Jetzt ist viel besseres Wetter und einem schönen Tagesausflug steht nichts im Wege. Mit dem Rest der Gruppe steige ich in einem Bus und los gehts ins etwa eine Stunde entfernte Sintra.

Sintra – Kulturlandschaft und UNESCO Welterbe

Sintra ist eine Kleinstadt nordwestlich von Lissabon und vor allem bekannt für seine zahlreichen, schönen Paläste. Die Stadt erstreckt sich über mehrere Hügel und es herrscht im Sommer ein milderes Klima als in Lissabon. Darum entwickelte sich Sintra schon früh zur Sommerresidenz für Adlige und Reiche, die natürlich entsprechend wohnen wollten. Die Paläste von Sintra gehören seit 1995 als Kulturlandschaft Sintra zum UNESCO Weltkulturerbe und ziehen jedes Jahr zahlreiche Besucher:innen an. Auf meinem Tagesausflug heute werde ich zwei davon besichtigen: die Quinta de la Regaleira und den Palácio Nacional da Pena. Ebenfalls sehr beliebt sind der Palácio Nacional da Sintra, der ehemalige Königspalast im Zentrum der Altstadt und das Castelo dos Mouros, das mit seinen breiten Steinmauern und Türmen schon aus dem Tal sichtbar ist.

Aussicht auf den National Palace von Sintra.Die Mauern und Türme des Castelo dos Mouros thronen auf den Felsen über der Stadt.

Quinta da Regaleira – Gartenanlage mit Wasserspielen

Angekommen in Sintra laufen wir zuerst den kurzen Weg zur Quinta da Regaleira. Hier gibt es zwar auch einen kleinen Palast, viel sehenswerter ist aber die große Gartenanlage, die sich mit zahlreichen, künstlich angelegten Wasserläufen und Brunnen am Hang erstreckt. Dank Ticket mit Zeitslot können wir mit unserer Gruppe direkt hinein und laufen durch den Garten bergauf, vorbei an einer Grotte und einem kleinen Wasserfall. Unser Guide erzählt uns etwas zu den Hintergründen des Palastes: hier war früher wohl das Zentrum einer exklusiven Vereinigung. Als Initiationsritus mussten die Anwärter den Weg durch ein Labyrinth in einer Grotte und nach oben durch einen Brunnen finden und das alles in völliger Dunkelheit. Ebendieser Brunnen hat inzwischen als Instagram-Fotomotiv eine große Bekanntheit erlangt. Auch wir laufen jetzt durch den Brunnen. Über eine schmale Wendeltreppe geht es hinab. Dann landen wir in den Grotten hinter dem Wasserfall. Als alle aus der Gruppe den richtigen Weg gefunden haben geht es weiter. Unser Guide zeigt uns noch ein paar weitere Highlights im Park, dann bekommen wir etwas Freizeit und können den Rest auf eigene Faust erkunden. Ich nutze das für eine Runde zu noch mehr Grotten und einer kurzen Besichtigung der geöffneten Schlossräume. Dann mache ich mich wieder auf den Weg in die Altstadt.

Schloss im Park Quinta de la RegaleiraDer berühmte Brunnen in der Quinta de la Regaleira

Sintra Altstadt – kleine Gassen und eine vegane Spezialität

Das Zentrum von Sintra ist relativ überschaubar, die Häuser ziehen sich hier am Hügel hinauf und man kann durch ein paar kleine Gassen laufen. Neben dem Palast von Sintra finden sich einige Souvenirläden und Restaurants. Auch ich suche mir einen Platz für eine Mittagspause. Fündig werde ich ausgerechnet in einem Fischrestaurant, aber tatsächlich steht hier eine portugiesische Spezialität in vegan auf der Karte: Lauch, der a Bràs Style zubereitet wird. Also zusammen mit fein geriebenen Kartoffeln und Zwiebeln knusprig angebraten wird. Ursprünglich ist das ein Fischgericht für Kinder, schmeckt mir in der veganen Version aber auch super.

Aussicht auf die Altstadt von SintraVeganes Gericht: Lauch a Bras Style

Pena Palace – das Märchenschloss hoch über der Stadt

Nach der Mittagspause werden wir vom Bus wieder eingesammelt und fahren über eine schmale, kurvige Straße hinauf zum Pena Palace. Das Schloss, das aussieht wie aus einem Märchen, thront hoch über der Stadt. Erbaut wurde es ab 1840 im Auftrag vom König Ferdinand II. auf den Ruinen eines alten Klosters. Welche Teile zum damaligen Kloster gehörten ist heute noch gut an der tiefroten Fassade zu erkennen. Neue Teile des Schlosses wurden in gelb gehalten.

Gelbe Türme und blaue Kacheln an der Fassade des Pena Palace

Im weitläufigen Garten sind die Spuren des Unwetters noch spürbar. Normalerweise kann man den auf vielen Pfaden und Wanderwegen erkunden, heute ist das leider nicht möglich. Nur der breite, steile Weg direkt zum Schloss hinauf ist begehbar. Oben stellen wir uns gleich in die Schlange für die Schlossbesichtigung, auch hier haben wir ein Ticket mit Zeitslot. Zusammen mit zahlreichen anderen Tourist:innen schieben wir uns durch die Räume. Es ist wirklich viel los, aber die Architektur und das Interieur aus dem späten 19. Jahrhundert sind sehenswert. Ein spannendes Detail: die Decken und Wände sind oft mit 3D-Technik bemalt, sodass sie wie Stuck wirken.

Der Ausblick vom Schlosshof reicht bis zur Küste.

Noch schöner ist nur die Aussicht vom Schlosshof. Der Blick reicht hier bis zum Atlantik. Außerdem kann ich hier, trotz Gegenlicht ein paar schöne Bilder vom Schloss machen. Alleine dafür hat sich der Trip gelohnt.

Cascais – Küstenstadt mit Flair

Auf dem Rückweg nach Lissabon legen wir noch einen Stopp in Cascais ein. Die Küstenstadt ist ebenfalls ein beliebtes Ausflugsziel ab Lissabon. Hier bekommen wir nochmal etwas Zeit zum alleine erkunden. Da ich inzwischen wieder ziemlich müde bin, laufe ich nur an der palmengesäumten Straße bis zur Promenade, kaufe mir eine kalte Limo und setze mich damit an den Strand. Schon jetzt Ende März ist es so warm, dass einige Leute baden. Ich tauche wenigstens kurz meine Füße ins kalte Wasser, herrlich! Der perfekte Abschluss von einem wundervollen Ausflugstag.

Palmengesäumte Straße in Cascais

Fazit: lohnt sich eine geführte Tour von Lissabon nach Sintra?

Die kurze Antwort: ja, auch wenn so eine geführte Tour einen recht stolzen Preis hat. Inklusive der Eintritte habe ich für diesen Ausflug 99€ gezahlt, gebucht habe ich über getyourguide* (Affiliate-Link). Allerdings wäre ich preislich schon mit den Tickets für die Schlösser, für die Zugfahrt nach Sintra und zurück und für den Touristenbus zum Schloss auf über 50€ gekommen. Jetzt musste ich mich dafür um nichts kümmern, vor allem die Planung mit den richtigen Zeitslots ist dabei stressig. Da ich ja beim zweiten Anlauf recht kurzfristig gebucht habe, wären unter Umstände auch gar nicht die passenden Tickets verfügbar gewesen. Zusätzlich gab es Infos vom Guide zu den Palästen. Nach Cascais wäre ich so alleine an einem Tag auch nicht mehr gekommen. Eigentlich stand auch noch das Cabo da Roca auf dem Programm, das ich gerne gesehen hätte, warum dieser Stopp ausgelassen wurde, weiß ich leider nicht. Ich war jedenfalls sehr froh, dass ich meinen Ausflug nach Sintra nachholen konnte und kann die Tour empfehlen.

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