Wandern für Anfänger:innen – meine Tipps zum Start

Wandern habe ich erst seit ein paar Jahren für mich entdeckt. Zwar bin ich in einem Mittelgebirge aufgewachsen, oft wandern war ich seit der Kindheit aber nicht mehr. Das änderte sich 2020 und seitdem bin ich immer öfter an den Wochenenden unterwegs. Zum Start musste ich mich aber erstmal an die vielen Kilometer und Höhenmeter gewöhnen. Für dich habe ich hier meine Tipps für Wanderanfänger:innen gesammelt, die mir auch heute noch bei der Planung meiner Touren helfen.

Wandern für Anfängerinnen, Titelbild mit Schriftzug

Mach dich mit der Route vertraut

Je nachdem wo du wandern gehst, sind die Wege einfacher oder schwieriger. Als Anfänger:in solltest du nicht gleich einen alpinen Wanderweg wählen. In den meisten Wanderapps kannst du dir die Wegbeschaffenheit und Schwierigkeit vorher ansehen und so besser einschätzen, was für dich machbar ist und was nicht. Auch schadet es nicht, sich die Route einzuprägen, dass man ungefähr weiß in welche Richtung es geht, oder wie viele Höhenmeter noch kommen. Ich schau mir auch heute noch die meisten Routen im Detail vorher an und halte dabei besonders nach schwierigen Passagen Ausschau. Wenn diese etwa am Ende einer langen Tour warten, kann ich Alternativen einplanen.

Seilversicherte Passagen auf dem Rheinsteig bei Lorch

Meine Wanderrouten Tipps für Anfänger:innen

In meinen Wanderbeiträgen findest du schöne Tourenvorschläge und Routen, die auch für Anfänger:innen machbar sind. Alle Wanderwege bin ich selbst gelaufen. Unter den Tourdaten findest du Infos zu Länge, Höhenmetern, Dauer, Schwierigkeitsgrad und wenn möglich Alternativen zum abkürzen oder unterteilen der Route.

Wandern im Siebengebirge
Wandern in Bonn
Wandern in der Wahner Heide
Wandern in Wipperführt
Wandern auf Madeira
Wandern auf La Gomera

Plane lieber erstmal einfachere und kürzere Strecken

Wenn du es noch nicht gewohnt bist lange Strecken zu laufen, würde ich lieber immer erstmal eine kürzere Strecke planen. Etwa eine Halbtagestour mit 5-10km. Steigern kannst du dich später immer noch. Auch bei den Wegen würde ich zu Beginn einfachere Strecken bevorzugen. Längere Strecken über steinige, alpine Pfade erfordern mehr Kraft und Konzentration als ein einfacher Feld- oder Waldweg. Wenn du dir die Route vorher angeschaut hast, kennst du vielleicht auch Abkürzungen, die du einbauen kannst, wenn du unterwegs merkst, dass es zu Anstrengend wird. Bei meiner Wanderung auf dem Rheinsteig habe ich vor allem zu Beginn immer geschaut, wo ich die Etappen aufteilen kann. Die meisten Etappen von mehr als 15km bin ich dann in zwei Abschnitten gewandert. Erst zum Schluss, als ich schon etwas geübter war, bin ich auch längere Strecken am Stück gelaufen.

Ich beim wandern in der Wahner Heide

Nimm dir eine Karte mit

Gerade in unbekannten Regionen solltest du eine Wanderkarte im Gepäck haben. Mindestens auf dem Handy, besser aber zusätzlich in der Offline Variante. Ich habe immer meine Wanderapp (ich nutze Komoot) auf dem Handy, mit dem ich auch meine Route tracke. Hier habe ich meine geplante Route zur Navigation und die Karte der Region als Offlinekarte heruntergeladen. Außerdem wandere ich gerne auf markierten Wanderwegen wie dem Rheinsteig. Hier hat man ein Symbol dem man folgt und damit immer eine gute Orientierung.

Gehe in der Gruppe oder mit Guide

Inzwischen verbringe ich auch immer öfter alleine Zeit beim wandern, gerade bei anspruchsvolleren Touren bin ich aber lieber in Begleitung unterwegs. So kann im Notfall immer jemand Hilfe holen. Wenn du doch alleine losziehst, gib jemandem Bescheid wo du unterwegs bist.

Auf Madeira und La Gomera habe ich mich einer Gruppe mit Guide angeschlossen. Die Guides kennen ihre Wanderregionen wie die eigene Westentasche, außerdem musste ich mich so nicht um den Transfer kümmern. Ein Nachteil für mich beim wandern in der Gruppe ist allerdings das Tempo. Das ist mir oft zu hoch um die Natur noch genießen zu können.

Achte auf gute Schuhe und bequeme Kleidung

Damit du die Kilometer auch bequem zurücklegen kannst, sind gute Schuhe und bequeme Kleidung essentiell. Für anspruchsvollere Wanderwege solltest du auch Schuhe mit gutem Profil haben. Ich wandere seit Jahren mit veganen Wanderschuhen von Lowa, die sitzen gut, haben eine gute Qualität und Profil. Auch bei der Kleidung setze ich auf bequemes. Meistens eine Sportleggings und ein T-Shirt. Wenn es kalt werden könnte, setze ich auf den Zwiebellook. Auch ein trockenes Wechselshirt, dass man nach der Wanderung anziehen kann, schadet nicht.

Ich in meiner typischen Wanderkleidung auf dem Rheinsteig.

Schau in den Wetterbericht

Zugegeben, ich bin ein klassischer Schön-Wetter-Wanderer. Bei Regen oder Kälte gehe ich ungern raus. Gerade in den Bergen kann das Wetter aber schnell umschlagen. Informiere dich daher am besten gut über das Wetter und checke die Vorhersage auch kurz vor der Tour noch einmal. Gute Einschätzungen bekommst du auch von den Einheimischen, die kennen die typischen Wetterlagen gerade in den Bergen. Auch die Tage vor deiner Tour können relevant sein. Hat es zum Beispiel viel geregnet können die Wege noch nass und rutschig sein.

Wandern in Wipperfürth, über Feldwege

Pack genug Trinkwasser ein

Neben meiner Kamera, der Powerbank und ggf. Wechselkleidung ist mein Rucksack beim wandern vor allem mit Proviant bepackt. Besonders Trinkwasser solltest du immer ausreichend dabei haben. Lieber etwas zu viel als zu wenig. Ich packe mindestens zwei Liter ein, an heißen Tagen auch gerne mehr. Und wenn es unterwegs die Möglichkeit gibt, gönne ich mir auch gerne mal eine kalte Cola in einer Waldhütte. Wandern kann mitunter ganz schön anstrengend sein und da muss man aufpassen, dass man nicht dehydriert.

Nimm dir Snacks und ein Picknick mit

Zusätzlich zum Wasser packe ich mir auch immer ein leckeres Picknick ein: belegte Brote, Obst und Gemüse. Die kann man dann gemütlich auf einer Bank mit Aussicht verspeisen. Gelegenheit zur Einkehr gibt es nicht auf jeder Tour und das Picknick gibt mir die nötige Energie für die restlichen Kilometer. Für den Notfall habe ich auch immer einen Müsli- oder Proteinriegel in meinem Rucksack. Der nimmt nicht viel Platz weg und gibt bei Bedarf schnell Energie.

Ich beim fotografieren auf einer Wanderung

Mache genügend Pausen

Denke dran, wenn du unterwegs bist regelmäßig Pausen zu machen. Sei es zum verschnaufen, trinken oder die Aussicht genießen. Gerade bei längeren Touren musst du dir deine Kräfte gut einteilen. Ich versuche etwa einmal die Stunde mindestens fünf Minuten Pause zu machen. Dafür suche ich mir am liebsten einen Platz mit Aussicht.

Trainiere für längere Touren

Wenn du öfter und länger unterwegs sein willst, kannst du auch Zuhause für deine Touren trainieren. Dafür ist nicht nur Ausdauer wichtig, sondern auch Kraft und Stabilität in den Beinen. Das kannst du zum Beispiel mit Kniebeugen, Lunges und Wadenheben trainieren, auch Balance-Übungen sind gut.

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