Tagesausflug von Mailand zum Comer See – Lohnt es sich?

Bei unserem Trip nach Mailand haben wir für einen Tag einen Ausflug zum Comer See gebucht. Mit dem Bus ging es nach Como, Bellagio und Varenna. Was wir alles gesehen haben, wie viel Zeit wir Vorort hatten und ob sich so ein Tagesausflug lohnt erzähle ich in diesem Artikel.

Bergpanorama am Comer See

Gebucht hatten wir unsere Tour schon im Vorfeld über getyourguide (*Affiliate-Link). Mit 85€ pro Person kein Schnäppchen, aber wir wollten an einem Tag möglichst viel sehen. Ungefähr 10 Stunden sollte der Ausflug dauern, abgeholt wurden wir vom Bus an einem Treffpunkt am Mailänder Hauptbahnhof. Dort haben wir unsere Tickets vorgezeigt und los ging es.

1. Stopp: Como

Nach etwas mehr als einer Stunde Fahrtzeit erreichen wir Como. Hier werden wir in der Altstadt rausgelassen und haben etwa 45 Minuten Freizeit um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Uns zieht es zuerst zum See. Wir laufen am Ufer entlang und auf den Steg mit der Skulptur. Der Ausblick ist schön, wenn auch bei weitem nicht so spektakulär, wie er später noch sein soll.

Das Seeufer in Como.
Da wir vor der Weiterfahrt noch eine Toilette suchen, bleibt für die Altstadt nicht mehr viel Zeit. Umso ärgerlicher, dass andere Tourteilnehmer es mit der Zeit nicht so genau nehmen und wir etwas verspätet abfahren.

Wasserfontäne von Como

2. Stopp: Villa Olmo

Der nächste Stopp kam für uns überraschend, da davon nichts in der Tourbeschreibung stand. Er fällt tatsächlich auch sehr kurz aus. Mit der gesamten Gruppe geht es immer dem Tourguide hinterher einmal eine Runde durch den Park.

Die Villa Olmo

Bis zum nächsten Stopp sind wir wieder eine ganze Weile unterwegs. Einerseits geht es mit dem großen Reisebus durch kleine Sträßchen und um enge Kurven am See entlang. Andererseits ist am Osterwochenende viel Betrieb und wir stehen im Stau. Glück hat, wer sich einen Platz auf der rechten Busseite gesichert hat, so kann man während der Fahrt die Aussicht auf den See besser genießen. Immerhin erzählt uns die Reiseleitung unterwegs einige interessante Dinge zu den Orten rund um den See.

3. Stopp: Bootstour über den See

Schließlich haben wir den Bootsanleger erreicht und klettern auf das kleine private Ausflugsboot, dass uns etwa eine Stunde über den See fährt. Wir machen eine Rundfahrt. Los geht es in südlicher Richtung vorbei an Cadenabbia und der Villa del Balbianello und wieder nach Norden nach Bellagio. Vom Schiff hat man tolle Ausblicke auf die Villen und in die Gärten und kann vor allem das tolle Bergpanorama genießen. Im Norden ragen die teils noch schneebedeckten rauen Berggipfel in die Höhe. Für mich das Highlight an diesem Tag.

Villa am Comer SeeBergpanorama vom Boot aus

4. Stopp: Bellagio

Nach einer wunderschönen Bootsfahrt legen wir schließlich in Bellagio an. Es ist schon recht spät und wird Zeit für ein Mittagessen. Die Pause ist auch genau hier eingeplant, fällt aber, da wir unterwegs eine Weile im Stau standen, etwas kürzer aus. Knapp eine Stunde Zeit haben wir, bis es weitergeht. Da wir ordentlich Hunger haben, suchen wir uns einen Platz mit Seeblick auf der Terrasse einer Pizzeria und schlemmen Gemüsepizza ohne Käse. Als wir fertig sind wird es auch schon wieder Zeit zum Aufbruch. Wir treffen den Rest der Gruppe am Fähranleger und setzen, diesmal mit der öffentlichen Fähre, in knapp 15 Minuten über nach Varenna. Um Bellagio anzuschauen müssen wir dann wohl nochmal wiederkommen.

Anlegestelle in Bellagio

5. Stopp: Varenna

Das kleine Örtchen Varenna können wir schon von der Fähre aus bestaunen. Vom Fähranleger geht es über einen schmalen Weg, hinter den vielen anderen Touristen langsam in Richtung Ort. In einem kleinen Laden gönne ich mir noch ein Eis auf die Hand, dann geht es weiter zur kleinen Strandpromenade. Hier fallen mehrere flache, gepflasterte Stufen zum See hinab und ich kann nicht widerstehen wenigstens kurz mit den Füßen ins Wasser zu gehen. Als ich die Schuhe wieder angezogen habe, heißt es aber schon wieder aufbrechen zum Bustreffpunkt. Zurück nach Mailand brauchen wir gut zwei Stunden und werden wieder am Bahnhof rausgelassen.

Varenna vom Wasser aus gesehen. Anlegestelle mit Bergen im Hintergrund.

Fazit: Lohnt sich ein Tagesausflug zum Comer See?

Für einen ersten Eindruck des Comer Sees und wenn man viel an einem Tag sehen möchte, fand ich den Ausflug ganz gut, wenn auch nicht sehr günstig. Zeitlich sollte man sich aber bewusst sein, dass man einen großen Teil des Tages mit Fahren verbringt. Außerdem würde ich Proviant für unterwegs einpacken und damit ein einfaches, schnelles Picknick machen, statt in ein Restaurant zu gehen. Das hat beim Stopp in Bellagio die komplette Zeit gekostet und es blieb keine mehr übrig um den Ort etwas anzusehen. Was den Stau angeht hatten wir vielleicht einfach Pech, weil wir am Osterwochenende unterwegs waren. Wie ihr merkt: rundum begeistert bin ich nicht, auch wenn mir die Orte und vor allem das Bergpanorama sehr gut gefallen haben. Vielleicht waren auch meine Erwartungen, bei meiner ersten Tour dieser Art zu hoch. Auf Madeira haben wir auch mehrere Busausflüge gemacht, die fand ich alle gut. Allerdings boten sie dort mit ca. 30€ pro Tour auch ein wesentlich besseres Preis/Leistungs-Verhältnis. An den Comer See möchte ich jedenfalls irgendwann nochmal mit mehr Zeit reisen.

Wie ist das bei euch? Macht ihr gern solche Touren, oder seid ihr lieber auf eigene Faust unterwegs?

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