Ein Wochenende in Hamburg: 3-4 Tage in der Elbmetropole

Ende August habe ich ein langes Wochenende in Hamburg verbracht. Mein letzter Besuch in der Elbmetropole ist schon etwas länger her, darum habe ich mir nochmal die klassischeren Sehenswürdigkeiten der Stadt angeschaut. Was ich in vier Tagen in Hamburg erlebt habe lest ihr in diesem Artikel.

Aussicht auf die Landingsbrücken und den Hamburger Hafen.

Anreise und Unterkunft

Von Köln aus bin ich bequem in knapp vier Stunden mit der Bahn nach Hamburg gereist. Gezahlt habe ich dabei im Sparpreis nur 40€ je Strecke. Alternativ zur Deutschen Bahn fährt der Flixtrain aus mehreren deutschen Städten nach Hamburg.

Übernachtet habe ich in der Superbude St.Georg. Die Superbude hat mehrere Standorte in Hamburg (weitere in Altona und St. Pauli) und ist ein einfaches Hotel mit modernem Konzept. In St.Georg war die Lage sehr gut angebunden, das Viertel selbst aber nicht so spannend, da sich hier viele Hotels befinden. Mein Zimmer war einfach und recht klein, aber gemütlich und günstig. Beim Frühstück, das ich für 14€ pro Tag dazubuchen konnte, hatte ich eine gute vegane Auswahl.

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Donnerstag: Planten un Blomen und Sternschanze

Am frühen Nachmittag nach der Anreise und dem Check-In im Hotel will ich mir erstmal ein bisschen die Beine vertreten. Also geht es zum Dammtor und von dort in den Planten und Blomen. Die grüne Lunge Hamburgs eignet sich perfekt für einen kleinen Spaziergang. Verlässt man den Hauptweg kann man viele interessante Pflanzen entdecken. Unterbrochen werden die Beete immer wieder von Wasserläufen, kleine Wasserfälle werden jetzt im Sommer zum abkühlen und spielen genutzt. Für mich geht es weiter in den Rosengarten, hier wandele ich bei klassischer Musik, die aus einem Lautsprecher kommt durch die langsam welkenden Blüten. Vorbei an den Wasserspielen (die redlich genutzt werden), laufe ich zum großen See. Eine Libelle setzt sich vor mir auf den Boden. Ich mache ein Foto vom See mit dem Fernsehturm im Hintergrund. Dann beginnen die Fontänen auf dem See in die Luft zu schießen. Ich genieße das Schauspiel sitzend auf einer Bank und freue mich über eine leichte Abkühlung durch die Gischt, die der Wind hinüber weht. Ein paar Meter weiter kann man sich Getränke und Snacks an einem kleinen Kiosk kaufen. Ein Ort ganz nach meinem Geschmack.

See im Planten un Blomen Hamburg mit dem Fernsehturm im Hintergrund.

Für mich gehts dann weiter Richtung Sternschanze. Ich laufe um das Messegelände herum dorthin und schaue in ein paar Läden. So richtig in Shoppinglaune bin ich nicht, obwohl man das hier sehr gut könnte. Kleine Boutiquen und individuelle Läden laden zum stöbern ein. Stattdessen gibts ein frühes Abendessen bei Apple & Eve und ich fahre zurück zum Hotel, wo ich es mir gemütlich mache.

Freitag: Jungfernstieg und Theater

Am Freitag bin ich schon früh unterwegs und laufe vom Hotel Richtung Altstadt. Weil ich noch Zeit habe mache ich einen kurzen Abstecher in die Speicherstadt. Dort fotografiere ich das berühmte Wasserschloss von der Poggenmühlenbrücke aus. Ein beliebter Fotospot, den ich früh am Morgen ganz für mich allein habe.

Das Wasserschloss zwischen Kanälen und Lagerhäusern in der Hamburger Speicherstadt.

Im Bistro Ivy kann ich gemütlich frühstücken und einen Kaffee genießen. Danach bummle ich ein bisschen durch die Läden. Rund um die Mönckebergstraße findet man da viele Möglichkeiten. Auch die Europa Passage, ein großes Einkaufszentrum ist in der Nähe. Vor dem Rathaus wird eine große Bühne aufgebaut, für ein Harry Potter Event am Samstag. Ich spaziere weiter zum Jungfernstieg. Mit den Kanälen, die hier Fleet heißen, erinnert mich dieser Teil von Hamburg etwas an Amsterdam. Auch hier warten Boote auf Fahrgäste für eine Rundtour über die Alster.

Für mich gehts wieder zum Hotel um meinen Rucksack und meine Kamera abzuladen. Für den Nachmittag habe ich eine Karte für das Harry Potter Theatherstück gebucht. Das wird im Mehr! Theater am Großmarkt aufgeführt. Nach fast vier Stunden kommen ich verzaubert aus der Aufführung. Ein tolles Erlebnis für Harry Potter Fans. Wobei Hamburg als Theater- und Musical-Stadt noch viel mehr zu bieten hat. Nächstes Mal möchte ich unbedingt „Der König der Löwen“ sehen.

Samstag: Flohschanze, Landungsbrücken und Speicherstadt

Heute bin ich etwas gemütlicher unterwegs und zum späten Frühstück nach St.Pauli gefahren. Hier bekomme ich im Cafe Miller ein leckeres Buffet mit vielen veganen Optionen. In der Nachbarschaft ist heute ein Straßenfest mit Flohmarkt, wo ich ein bisschen stöbere. Anschließend gehe ich noch weiter auf den Flohmarkt an der Flohschanze, der jeden Samstag stattfindet.

Am Mittag geht es zu den Landungsbrücken, wo es deutlich touristischer zugeht. Hier empfehle ich den Aussichtspunkt am Stintfang als Fotospot für eins der bekanntesten Hamburg Motive (siehe Titelbild). Auch den alten Elbtunnel sollte man sich nicht entgehen lassen. Der Tunnel aus dem frühen 20. Jahrhundert wird immer noch genutzt. Am Eingang gehts entweder über Treppen hinunter, oder man nutzt einen der alten Lastenaufzüge. Auf der anderen Seite der Elbe wartet dann ein weiterer schöner Aussichtspunkt.

Gang durch den alten Elbtunnel in Hamburg.Aussicht auf die Elbphilharmonie von der anderen Seite der Elbe.

Nach dem Besuch des Elbtunnels unternehme ich noch eine Hafenrundfahrt. Ich entscheide mich für eine kleine Barkasse, mit der geht es erst in die Speicherstadt und vorbei an der Elbphilharmonie, dann durch den Hafen vorbei an Trockendocks, Container- und Kreuzfahrtschiffen und durch eine Schleuse. Obwohl ich nur die kurze Variante ohne Containerhafen gewählt habe, habe ich Glück. Wir sehen wie ein riesiges Containerschiff von zwei Schleppern in Position gebracht wird. Alltag im Hamburger Hafen wo jedes Jahr über 8.000 Seeschiffe anlegen und über 8 Millionen Container umgeschlagen werden.

Ein kleines Ausflugsboot fährt über die Kanäle in der Hamburger Speicherstadt.Ein großes Containerschiff im Hamburger Hafen legt bei den Entladekränen an.

Von der Hafenrundfahrt geht es für mich direkt weiter auf das nächste Schiff. Diesmal auf eine der Hamburger Fährlinien, die mich in wenigen Minuten von den Landungsbrücken zur Elbphilharmonie bringt. Weitere Pluspunkte: tolle Ausblicke auf die Elphi und als Teil des ÖPNV ist die Fährtfahrt sogar beim Deutschlandticket inklusive. Andere Linien fahren durch den Hafen und über die Elbe, also durchaus eine günstige Alternative zur Hafenrundfahrt.

Die Elbphilharmonie in Hamburg.

Ein weiterer Low Budget Tipp für Hamburg ist die Aussichtsplattform der Elbphilharmonie. Tickets für die Plaza können entweder Online für 3€ pro Ticket für einen bestimmten Zeitraum reserviert werden, oder man nimmt (wie die Meisten Besucher) Wartezeit in Kauf und stellt sich Vorort an, wo Restkarten kostenlos ausgegeben werden. Ich habe Glück und muss nur wenige Minuten warten bis ich mein Ticket erhalte und über die lange Rolltreppe hinauf fahre. Auf der Aussichtsplattform laufe ich einmal rund um die Elphi und genieße bei tollem Sommerwetter den Ausblick auf Hafen, Speicherstadt und Hafencity.

Aussicht auf den Hamburger Hafen von der ElbphilharmonieAussicht auf die Speicherstadt von der Elbphilharmonie

In der Hafencity gehe ich noch eine Kleinigkeit Essen, bevor es zu meinem letzten Ziel für diesen langen Ausflugstag geht: in die Speicherstadt. Die alten Lagerhäuser sind ein architektonisches Highlight und gehören seit 2015 zum UNESCO Welterbe. Für mich als Kaffeeliebhaber sind auch die alten Röstereien interessant. Diese sind immer noch in der Speicherstadt angesiedelt, die eine lange Historie im Kaffeehandel hat. Schon seit dem 17. Jahrhundert wird Rohkaffee über den Hamburger Hafen importiert. Zusammen mit Tee und Gewürzen war er einer der wichtigsten Handelsgüter und wurde in den Speichern gelagert. Ende des 19. Jahrhunderst eröffnete in der Speicherstadt auch die Hamburger Kaffeebörse. Noch heute wird in der Speicherstadt Kaffee geröstet. Die verschiedenen Sorten kann man in kleineren Röstereien verkosten und als Mitbringsel für Zuhause erwerben. Auch ein Kaffeemuseum gibt es.

Mir bleibt nur Zeit für einen kleinen Einkauf, denn statt ins Kaffeemuseum geht es für mich ins Miniatur Wunderland, die größte Modelleisenbahnanlage der Welt und eins der beliebtesten Ausflugsziele in ganz Deutschland. Letzteres merke ich schon, als ich eine Woche vor meinem Wochenende in Hamburg mein Ticket buchen will und nur noch Randzeit zur Auswahl habe. Jetzt bin ich erst um 18Uhr hier und trotzdem ist noch einiges los. Kein Wunder, denn der Besuch lohnt sich! Die Miniaturwelten sind mit so einer Detailliebe gestaltet, dass man immer Neues entdecken kann. Da gibt es die Bergwelt der Schweizer Alpen, in der Züge der SBB und der Glacier-Express unterwegs sind, ein maßstabsgetreues Modell des Hamburger Flughafens in dem Flugzeuge abheben und landen, eine Miniatur-Kirmes mit Fahrgeschäften die sich drehen und vieles mehr. Dazu wechseln die Szenen regelmäßig zwischen Tag und Nachtbeleuchtung. Mir gefällt besonders die Miniatur-Version von Venedig, dass ich 2018 in echt besucht habe. Hier erkenne ich vieles wieder, wie die Rialtobrücke, den Markusplatz und die vielen Gondeln. Ganz neu ist in diesem Jahr der Bereich Antarktis und Patagonien hinzugekommen, mit zahlreichen Pinguinen und einem kalbenden Gletscher. Angrenzend sind weitere Landschaften für die nächsten Jahre schon in Arbeit, also definitiv ein Grund für einen weiteren Besuch. Dann auch mit mehr Zeit, denn diesmal bin ich, müde vom langen Tag und den vielen Eindrücken, gar nicht so lange geblieben.

Sonntag: Fischbeker Heide

Für den Sonntag hatte ich schon vorab eine kleine Wanderung geplant. Die perfekte Abwechslung zum gestrigen Sightseeing-Tag und Ende August war mein Timing perfekt zur Heideblüte. Von Hamburg aus ist man z.b. recht schnell in der Lüneburger Heide, aber auch auf Hamburger Stadtgebiet gibt es mit der Fischbeker Heide ein Wandergebiet, in dem man die lila Blüte genießen kann. Dorthin führte mich mein Weg, erst mit der S-Bahn bis Neuwiedenthal, dann mit dem Bus weiter an den Rand der Heide. Vom Hamburger Zentrum aus war ich knapp eine Stunde unterwegs.

Heideblüte in der Fischbeker Heide

Über Komoot hatte ich mir im Vorfeld eine kurze Route rausgesucht, die teilweise über die Heideschleife und teilweise über den Heidschnuckenweg führte, dessen 1. Etappe hier startet. Der Weg führte mich auf leicht sandigen Pfaden mitten durch die blühende Heide. Um mich herum war alles Lila. Traumhaft! Besonders die Wegführung des Heidschnuckenwegs gefiel mir, es ging immer wieder auf kleine Hügel die eine tolle Aussicht über die Heidefläche boten. Knapp zweieinhalb Stunden war ich unterwegs, bevor ich mich auf den Rückweg machte.

Zum Abschluss meines Hamburg-Wochenendes fuhr ich nochmal zu den Landungsbrücken. Diesmal spazierte ich vom Baumwall über die Promenade dorthin, genoss nochmal die Aussicht und setzte mich wie viele andere auf eine der Treppen in die abendliche Sonne.

Praktische Tipps für ein Wochenende in Hamburg:

– In Hamburg kann man super viel zu Fuß erkunden, dazwischen ist man am besten mit dem ÖPNV unterwegs. Ich habe ein Deutschlandticket und konnte so ohne zusätzliche Kosten fahren. Wer das nicht hat, für den lohnt sich eventuell die Hamburg Card. Hier gibt es zusätzlich zum ÖPNV Ticket Rabatte für viele touristische Angebote.
– Tickets für das Miniatur Wunderland, oder falls man ein Theaterstück oder Musical besuchen möchte, sollte man im Voraus buchen. Alles andere geht spontan.
– Für den klassischen City-Trip empfehle ich als Reiseführer die Dumont-Direkt Reihe*. Alternativere Ideen gibts im Reiseführer „Dein Insider Trip – Hamburg und Umgebung“* von Sonja Anwar.

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