Amsterdam: praktische Tipps für deinen Städtetrip

Mit seinen idyllischen Grachten und typischen Häusern ist Amsterdam ein beliebtes Ziel für einen Städtetrip. Im Jahr 2019 wurden über 20 Millionen touristische Übernachtungen gezählt. Die Besucher kommen dabei aus der ganzen Welt. Ich selbst war schon mehrfach in Amsterdam und habe meine praktischen Tipps für einen Trip in die Stadt hier für dich gesammelt.

vegane Städtetrips in Europa, Amsterdam

Anreise mit dem Zug

Amsterdam erreicht man von Westdeutschland aus schnell und bequem mit der Bahn. Wir sind von Köln aus in knapp 3 ½ Stunden mit dem ICE angereist. Mit dem Europa-Sparpreis war das auch sehr günstig mit unter 40€ pro Strecke. Von der Station Amsterdam Cetraal kommt man dann gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiter zum Hotel.

Wenn ihr am Bahnhof ankommt haltet euer Zugticket mit dem QR-Code bereit. Für den Bereich unter den Gleisen gibt es in Amsterdam ein ähnliches Zugangssystem, wie man es aus vielen U-Bahnen kennt. Auch hier muss am Ein- und Ausgang das Ticket gescannt werden.

Unterwegs mit dem ÖPNV

Amsterdam hat ein gut ausgebautes Netz an Straßenbahnen, mit denen man sich schnell zwischen den Sehenswürdigkeiten fortbewegen kann. Für Touristen gibt es sowohl Tages- als auch Mehrtageskarten für Bus, Tram und Metro. Ein Ticket für 24 Stunden kostet 9€, für unser Wochenende hatten wir ein 3-Tages/72 Stunden Ticket, das 21€ gekostet hat (Stand 2023). Damit kamen wir zeitlich sehr gut für unseren Trip aus und kamen sehr schnell zu unseren Zielen. So ein Ticket für 1-7 Tage könnt ihr schon vorab online über getyourguide* buchen. Den Voucher müsst ihr dann noch Vorort an einer der vier GVB Stellen in das Ticket umtauschen. Die Tickets könnt ihr aber auch direkt dort kaufen. Die 1-Tagestickes gibt es sogar noch in der Tram selbst, beim Fahrer. Der Zeitraum gilt ab der ersten Nutzung des Tickets.

Bei den Trams muss man beachten, dass es Türen nur zum einsteigen und welche nur zum aussteigen gibt. Außerdem muss man sich mit seinem Ticket jedesmal an dem Scanner an der Tür ein- und auschecken.

Im Zentrum ist man eher mit der Tram unterwegs. Für längere Strecken in Viertel weiter außerhalb gibt es auch ein paar Metrolinien. An den Stationen muss man sein Ticket an einem Drehkreuz scannen, so wie auch am Bahnhof.

Eine der Fähren nach Amsterdam-Noord.

Für die Verbindung nach Amsterdam-Noord gibt es mehrere Fährlinien für Fußgänger und Fahrradfahrer. Diese fahren hinter der Station Amsterdam Centraal ab und sind kostenlos. Damit kann man Beispielsweise zur NSDM Werft oder zum A’damlookout fahren.

Straßenverkehr

Abgesehen von Straßenbahnen und Autos muss man in Amsterdam besonders auf die Radfahrer achtgeben. Die Radwege sind hier meist gut ausgebaut und werden, besonders zu Pendelzeiten, sehr häufig genutzt. Als Fußgänger muss man hier allerdings manchmal aufpassen nicht über den Haufen geradelt zu werden. Das gilt besonders an Ampeln oder Straßenkreuzungen.

Fahrräder sind am Geländer an einer Gracht angeschlossen.

Umgekehrt kann man sich auch einfach ein Fahrrad leihen (das bieten viele Hotels an) und so die Stadt erkunden.

Besuche und Aktivitäten in Amsterdam planen

Museen

Für viele Museen in Amsterdam können die Tickets nur noch online erworben werden. Diese kann man für ein festes Zeitfenster buchen. Das geht auf der jeweiligen Website des Museums. Für das Rijksmuseum*, das Van Gogh Museum* und einige weitere Museen gibt es die Tickets auch über getyourguide.. Aufgrund des hohen Besucheraufkommens empfiehlt es sich, die Tickets frühzeitig vor der geplanten Reise zu buchen. Für das Rijksmuseeum hatten wir diesmal zwei Wochen vorher noch freie Wahl, Tickets für das Anne Frank Haus waren schon fast vollständig ausgebucht (bis auf wenige Zeitslots am Abend).

Das Van Gogh Musuem in Amstedam.

Im Rijksmuseum hatten wir zusätzlich zu den Eintrittskarten eine einstündige Führung für 5€ zusätzlich pro Person gebucht (das ging nur über die Museumswebsite). Die Führungen werden zweimal täglich auf Niederländisch oder auf Englisch angeboten. Man sollte hier zeitlich einplanen etwas früher am Museum zu sein. Unsere Führung hatten wir für 9:30 gebucht (und für diese Uhrzeit galt auch unser Ticket). Vor dem Einlass mussten wir am Eingang nach ca. 10min anstehen und haben anschließend noch Jacke und Rucksack an der Garderobe abgegeben (die ist kostenlos, alternativ gibt es im Rijksmuseum auch Schließfächer). Morgens ging das alles noch sehr zügig und es war auch kein Problem schon um kurz nach neun ins Museum gelassen zu werden. Wenn ihr auch eine Führung mitmachen wollt, seid also lieber etwas eher da, denn die Touren starten sehr pünktlich.

Das Rijksmuseum von außen.

Free Walking Tour

In einer neuen Stadt unternehme ich gerne als erstes eine geführte Tour. Dabei wähle ich oft das Konzept der Free Walking Touren, wo man erst am Ende ein Trinkgeld gibt. So eine Tour habe ich auch schon in Amsterdam unternommen. Hier gibt es verschiedene Anbieter und mehrere thematisch unterschiedliche Touren. Vor ein paar Jahren habe ich schon eine Classic Tour bei Sandemans New Europe mitgemacht und fand sie sehr interessant. Diesmal haben wir an einer neuen „Anne Frank Tour“ von Free Walking Tours Amsterdam teilgenommen, die sich auf Amsterdam während des 2. Weltkriegs fokussiert. Diese Tour kann ich ebenfalls empfehlen und sie ist eine gute Alternative, falls man es nicht ins Anne Frank Haus schafft, oder dort keine Tickets mehr bekommt (ich empfehle aber durchaus beides zu machen). Für die Touren reserviert man sich auch vorab einen Platz online. Teilweise wird von den Anbietern eine kleine Reservierungsgebühren berechnet. Die Touren werden größtenteils auf Englisch angeboten, die klassischen Touren zu manchen Terminen aber auch auf Deutsch.

Der Dam Square ist der Treffpunkt für viele Free Walking Touren.

Grachtenfahrt

Eine Grachtenfahrt kann man meist auch bei viel Betrieb noch relativ kurzfristig buchen. Wer auf Nummer sicher gehen will kann das aber auch vorab online machen, z.B. bei getyourguide*. Wir sind spontan Nachmittags zum Ticketschalter und konnten Tickets für eine Tour knapp eine halbe Stunde später ergattern. Je nach Anbieter variieren die Preise zwischen 13-20€ für eine einstündige Fahrt. Es werden auch private Fahrten auf kleinere Booten, oder Thementouren inklusive Essen angeboten. Wir waren mit Lovers Canal Cruise unterwegs und haben 16€ pro Person für eine einstündige Fahrt bezahlt. Mit dem typischen flachen Boot mit Glasdach ging es eine Runde durch die Grachten um die Altstadt. Während der Tour gab es einen Audioguide (Kopfhöhrer werden gestellt), bei dem man zwischen verschiedenen Sprachen wählen konnte. Darüber gibt es Infos zu markanten Gebäuden entlang der Route und allgemeine Infos zur Stadt. So eine Tour kann eine Alternative zu einer Free Walking Tour sein, letztere fand ich allerdings noch etwas informativer (dort kann man außerdem Fragen stellen). Amsterdam vom Wasser aus zu entdecken gehört aber für mich definitiv auch zu einem Städtetrip hierher dazu. Um daraus zu fotografieren sind die typischen Grachtenboote allerdings nur bedingt geeignet, da man hier meist durch das Glas fotografieren muss. Wer darauf wert legt sollte nach Booten mit offenem Verdeck Ausschau halten.

Die typschen Grachtenboote in Amstedam.

City Pässe

Wie in vielen anderen Großstädten kann man für Amsterdam auch verschiedene City Pässe buchen. Diese gibt es für unterschiedlich lange Aufenthaltsdauern und sie beinhalten ein festgelegtes Angebot an inkludierten Eintritten. In Amsterdam gibt es etwa die „I Amsterdam City Card“* z.B. für 24 Stunden ab 60€ pro Person. Darin enthalten ist das Ticket für den ÖPNV, Kostenloser Eintritt in zahlreiche Museen wie das Tulpenmuseum, das Diamantmuseum, das Moco Museum, das Rijksmuseum und das NEMO Science Center, eine kostenlose Grachtenfahrt und einige Rabatte. Ein zweiter Anbieter für Amsterdam ist Go City, hier gibt es den Go City All inclusive Pass* mit dem man bei einer zeitlich begrenzten Gültigkeit von 1-5 Tagen alle Attraktionen aus dem Angebot besuchen kann (ab 59€) oder den Go City Explorer Pass*, bei dem man zwischen 3-7 Attraktionen aus einer Liste wählen kann (ab 54€). Buchen kann man alle drei Pässe über getyourguide. Beachtet aber, dass auch mit City Pass einige Attraktionen vorreserviert werden müssen.

Übernachten in Amsterdam

Die Unterkunft kann in Amsterdam ganz schön ins Geld gehen. Durch die hohe Nachfrage sind Hotelzimmer in Zentrumsnähe schnell ausgebucht oder sehr teuer. Darum würde ich die Unterkunft auch immer schon möglichst weit im Voraus buchen. Nach meiner Erfahrung sind die Hotelzimmer in Amsterdam außerdem meistens eher klein. Für ein paar Tage ist das aber kein Problem.

Zweibettzimmer im Conscious Hotel Amsterdam.

Bei meinem ersten längeren Besuch in Amsterdam habe ich in einem Hotel in der Nähe des Museumsplein gewohnt, beim letzten südlich angrenzend an den Vondelpark. Beides war von der Lage sehr gut und mit der Tram war ich in nur wenigen Minuten in der Stadt. Bezahlt habe ich zwischen 120-150€ pro Nacht (jeweils für zwei Personen).

Günstigere Unterkünfte findet man weiter außerhalb. Wenn man hier auf eine gute Verkehrsanbindung achtet kann man hier gut sparen. Die Amsterdammer Innenstadt selbst ist relativ klein und man kann vieles auch fußläufig erreichen. Wenn man dafür dann morgens und abends jeweils ein bisschen länger mit der Bahn fährt ist das meiner Meinung nach ein guter Kompromiss.

Eine weitere spannende Übernachtungsmöglichkeit in Amsterdam sind Hausboote. Das Angebot reicht hier von einfachen Hostelbooten bis zu super schicken, modernen Hausbooten und die Preise können schnell auf mehrere hundert Euro pro Nacht steigen.

Hotels, Ferienwohnungen und auch Hausboote könnt ihr Beispielsweise über Booking.com* buchen.

Für private touristische Vermietungen, etwa über Airbnb, hat die Stadt Amsterdam aufgrund von Overtourism übrigens strenge Regeln erlassen. Vermieter benötigen eine offizielle Erlaubnis, eine Registrierungsnummer und müssen jede Buchung melden. Bei Kurzzeitvermietungen gilt ein Limit von maximal 30 Übernachtungen pro Kalenderjahr.

Essen gehen in Amsterdam

Die Küche in Amsterdam ist sehr international und bunt gemischt, auch einige hippe Restaurantkonzepte haben hier ihren Ursprung (etwa The Avocado Show oder die Vegan Junk Food Bar). Meine gesammelten veganen Tipps findet ihr in meinem Vegan in Amsterdam Guide. Besonders viele Restaurants findet man in Amsterdam am Grachtengürtel nördlich des Leidseplein, in den Vierteln Oud-West und De Pijp. Bei beliebten Restaurants und besonders am Wochenende abends empfiehlt es sich einen Tisch zu reservieren. Im Restaurant ist wie in Deutschland ein Trinkgeld von ca. 5-10% üblich.

Veganer Burger bei The Avocado Show mit Avocado statt Brötchen und Laoded Nachos.

In vielen Restaurants ist inzwischen nur noch Kartenzahlung möglich. Auch für kleine Beträge wie ein Getränk in den Foodhallen habe ich bei meinem letzten Besuch mit Karte gezahlt. Die Speisekarte kann man häufig online über einen QR-Code einsehen, dort auch seine Bestellung abgeben und sogar schon bezahlen.

Wer typisch niederländische Küche probieren möchte, der kann Fritten mit verschiedenen Soßen, Kroketten oder Bitterballen probieren und für den süßen Hunger gibts einen Pannekoeken. Das wird alles nicht nur im Restaurant, sondern oft im Imbiss als Snack auf die Hand angeboten.

Eine Tüte Pommes mit veganer Mayo und Erdnusssoße bei Heertje Friet.

Reisezeit und Dauer

Amsterdam kann man grundsätzlich das ganze Jahr über bereisen, besonders im Winter kann es aber draußen recht ungemütlich werden. Wer also eher gemütlich an den Grachten entlang spazieren möchte, der sollte seinen Besuch lieber auf die wärmeren Sommermonate legen. Im Frühling kann man dafür die Tulpenblüte miterleben und etwa einen Besuch beim Keukenhof mit einplanen.

Zeitlich würde ich für einen Städtetrip 3-4 Tage empfehlen (je nachdem was man unternehmen möchte), aber auch schon auf einem Tagesausflug nach Amsterdam kann man eine Menge erleben.

Sprache

In Amsterdam wird Niederländisch gesprochen, die meisten Menschen hier sprechen aber auch sehr gut Englisch und aufgrund des vielen Tourismus teilweise auch etwas Deutsch. Touren wie etwa die Anne Frank Tour oder die Führung im Rijksmuseum werden auch auf Englisch angeboten, für die Classic Free Walking Tour gab es auch Termine auf Deutsch.

Kosten

Preislich ist Amsterdam nicht unbedingt die günstigste Stadt, aber wie immer gibt es hier große Unterschiede je nachdem welche Ansprüche man an eine Unterkunft hat, was und wie oft man Essen geht und welche Aktivitäten man einplant. Bei meinem letzten Trip nach Amsterdam habe ich ca. 550€ für vier Tage ausgegeben. Da hatte ich allerdings auch nicht die günstigste Unterkunft und bin viel in Restaurants Essen gegangen. Um euch mal einen Überblick über typische Kosten zu geben hier mal ein paar Beispielhafte Kosten:

An- und Abreise mit der Bahn: 85€ inklusive Sitzplatzreservierung
Tagesticket für den ÖPNV: 9€
Hotelzimmer in Zentrumsnähe: 120-150€ pro Nacht für zwei Personen
Sehenswürdigkeiten: 22,50€ Ticket für das Rijksmuseum, 16€ einstündige Grachtenfahrt
Essen: 5€ für eine Portion Fritten auf die Hand, 20€ für ein Frühstück im Café, 13-18€ für ein Hauptgericht im Restaurant

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