Beethoven Wanderweg: Anspruchsvolle Tagestour durch das Siebengebirge

Der Beethoven Wanderweg ist ein ca. 15km langer Themenwanderweg im Siebengebirge. Über teils schmale und steile Pfade führt er von Königswinter aus in einer großen Runde durch den Naturpark. Der Wanderweg wurde für das Beethoven Jubiläum 2020 zum 250. Geburtstag des Komponisten angelegt und verbindet seine Stationen in der Region. Ich bin den Beethoven Wanderweg im Juni gelaufen und verrate hier alles über den Verlauf und die Highlights auf der Strecke.

Ich auf dem Beethoven Wanderweg

Highlights und Verlauf:

Los geht es mit der Wanderung am Bahnhof in Königswinter. Der eigentliche Rundweg und die Markierung starten allerdings erst am Eingang zum Nachtigallental (nicht an der Talstation der Dachenfelsbahn). Von hier geht es mit leichter Steigung durch das Tal. Wir laufen auf einfachen Waldwegen an einem kleinen Bach entlang und die ersten Sonnenstrahlen bahnen sich sich durch das grüne Blätterdach. Kurz unterhalb der Drachenburg verlassen wir das Nachtigallental und laufen neben der Haltestelle der Zahnradbahn entlang an der Drachenburg vorbei und steil den Eselsweg hinauf bis zum Drachenfelsplateau. Dort war morgens noch sehr wenig los und wir konnten in Ruhe die gute Aussicht bis in die Eifel und nach Köln genießen. Wer möchte kann auf dem Drachenfels auch noch einen Abstecher zur Burgruine machen.

Weg und Bach im NachtigallentalWiese unterhalb von Schloss Drachenburg.Aussicht auf den Rhein und Schloss Drachenburg.Das Drachenfelsplateau noch ganz leer am morgen.Aussicht auf den Rhein vom DrachenfelsRestaurant am Drachenfels mit Blick auf die Ruine

Die Route des Beethoven Wanderwegs führt vom Plateau weiter ein paar Treppen hinunter und zu einem Ausguck auf einem Felsen, der nochmal herrliche Ausblicke auf das Rheintal ermöglicht. Von hier geht es über schmale, steinige Pfade kurz weiter hinab Richtung Rhöndorf und dann links Richtung Milchhäuschen. Hier wird der Weg wieder breiter und verläuft einmal rund um die Wolkenburg.
Am Milchhäuschen geht es links vorbei und der Weg folgt ein Stück dem Rheinsteig, der dann rechts über schmalere Pfade über Schallenberg und Geisberg führt. Hier wird es auch nochmal ganz schön steil, aber der Ausblick vom Geisberg lohnt sich. Wir hatten hier auch Glück und haben am Geisberg noch ein Reh beim späten Frühstück gesehen. Wer die anspruchsvolleren, steilen Pfade umgehen will kann aber auch einfach auf dem breiten Weg bleiben. Dieser führt auch bis zur Lietschen Hütte, an der der Beethoven Wanderweg wieder herauskommt.

Schmaler Wanderweg unterhalb des DrachenfelsAuf dem Beethoven WanderwegSteiler Aufstieg zum GeisbergAussicht vom Geisberg

Nachdem wir die schmalen Pfade verlassen haben, folgen wir einem breiteren Weg in nördlicher Richtung der ins Tal führt und die Schnellstraße auf einer Brücke überquert. Auf der anderen Seite des Tals geht es wieder leicht bergan, dann erst rechts an der nächsten kleinen Hütte und dann links Richtung Rosenau. Hier windet sich der Weg in leichten Serpentinen einen kleineren Berg hoch, bis zur Burgruine Rosenau. Diese Ruine ist neben den bekannten Bergen Drachenfels und Löwenburg, auch im Siebengebirge eher unbekannt, aber dafür deutlich weniger besucht und eine schöne Aussicht Richtung Rhein und zum Ölberg gibt es trotzdem.

Burgruine Rosenau

Von der Rosenau aus geht es erst wieder bergab zum Einkehrhäuschen und dann über den Stenzelberg, bzw. durch den Steinbruch. Der Stenzelbergrundweg wird inzwischen durch ein Holzgeländer begrenzt, die Landschaft bietet hier trotzdem einen starken Kontrast zum Rest der Wanderung. Führt der Beethoven Wanderweg auf dem größten Teil der Strecke durch den Wald, gibt es hier einen kurzen Abschnitt mit rauen Felsen und einer Graslandschaft. Die lässt man aber direkt hinter sich, sobald man den Steinbruch wieder verlässt. Der Wanderweg verläuft dann weiter Richtung Weilberg und bis zum Kloster Heisterbach, wo man sich auf jeden Fall die alte Chorruine ansehen sollte. Außerdem hätte man hier die Gelegenheit die Tour abzukürzen und mit dem Bus zurück zum Bahnhof zu fahren, falls man möchte. Wir haben jedenfalls nochmal eine längere Pause eingelegt, bevor wie die letzten Kilometer in Angriff genommen haben.

Stenzelberg Rundweg durch den SteinbruchStenzelberg Rundweg durch den Steinbruch

Und das zurecht, denn der letzte große Anstieg des Beethoven Wanderwegs, auf den Petersberg, hat es ganz schön in sich. Über den Bittweg, einen mit Kreuzen gesäumten, früheren Pilgerweg, geht es auf knapp 2 Kilometern nochmal 170 Höhenmeter hinauf. Auch wenn die Steigung durchaus machbar ist, merken wir die vielen Kilometer an dieser Stelle schon deutlich in den Beinen. Vom Petersberg hat man dann nochmal eine schöne Aussicht auf den Rhein und auf die Drachenburg. Wer möchte kann natürlich im Biergarten einkehren. Zum Schluss steht dann noch der, teils recht steile, Abstieg nach Königswinter an. Die knapp 2 Kilometer über den steinigen Waldpfad ziehen sich am Ende der Tour ganz schön und sollten nicht unterschätzt werden. Wir sind am Ende jedenfalls froh, als wir wieder am Bahnhof ankommen und belohnen uns direkt mit einem leckeren Törtchen in Sarah`s Konditorei & Café (dort gibt es auch vegane und glutenfreie Törtchen).

Bittweg mit KreuzenWanderweg zum Petersberg

Fazit:

Insgesamt ist der Beethoven Wanderweg ein, auch aufgrund der Länge, schöner aber auch anspruchsvoller Wanderweg, der sich gut für einen Tagestour eignet. Gerade am Ende merkte ich die Kilometer in den Beinen und das letzte Stück über den Petersberg war für mich als Wanderanfänger dann noch sehr anstrengend. Ich kann die Tour aber auf jeden Fall empfehlen, besonders wenn man viel im Siebengebirge sehen möchte, aber nur einen Tag Zeit hat. Etwas Kondition, Wandererfahrung und Trittsicherheit sollte man dafür aber schon mitbringen. Alternativ kann man aber auch wie oben Beschrieben die schwierigen Stellen am Geisberg umgehen und die Tour am Kloster Heisterbach abkürzen.

Wünschen würde ich mir teils eine etwas bessere Markierung der Strecke. Die ist zwar überwiegend gut, aber an ein paar Stellen, wie z.b. am Schallenberg, könnten zusätzliche Markierungen nicht Schaden. Da wir selbst auch (obwohl wir uns auskennen) 1-2 mal Falsch gelaufen sind, würde ich empfehlen eine Wanderapp zu nutzen, in der man sich den Track speichern kann.
Update: Im Herbst bin ich Teile des Beethoven Wanderwegs nochmal gelaufen und die Markierungen wurden erneuert und erweitert.

Daten zum Beethoven Wanderweg:

Länge: 15,3km
Höhenmeter: 570m bergauf, 570m bergab
Schwierigkeit: mittelschwer – schwer (je nach Erfahrung und Kondition)
Dauer: 4 ½ – 5 Stunden + Pausen
Markierung: weißes B auf grünem Grund, der Weg ist aber nur in eine Richtung (gegen den Uhrzeigersinn) markiert.
Wegbeschaffenheit: größtenteils geschotterte Waldwege, aber auch teils sehr steinige Wanderwege und steile Pfade. Gutes Schuhwerk und Trittsicherheit sind empfohlen.
Route zum Nachwandern auf Komoot
Anreise und Parken: Mit dem ÖPNV geht es mit dem R8 oder der RB27 bis nach Königswinter Bahnhof. Parken kann man z.b. auf dem Parkplatz unter der Drachenfelsbrücke (für ca. 4€ pro Tag), dann hat man bis zum Startpunkt der Wanderung noch einen kleinen Zuweg.
Einkehrmöglichkeiten gibt es auf dem Drachenfels, im Milchhäuschen, im Einkehrhaus, beim Kloster Heisterbach, auf dem Petersberg und in Königswinter selbst.

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