Auf dem Rheinsteig durch das untere Mittelrheintal: von Linz nach Koblenz

Nachdem ich 2021 mit meinem ersten Fernwanderweg gestartet bin, habe ich mir für 2022 die Rheinsteig Etappen im unteren Mittelrheintal zwischen Linz und Koblenz vorgenommen. Offiziell sind es 6 Etappen, die ich wieder etwas unterteilt habe. Verletzungsbedingt konnte ich die letzte Etappe bis Koblenz erst jetzt in 2023 laufen. Meine Tipps und Highlights entlang der Route findet ihr in diesem Artikel.

Aussicht von der Rheinbrohler Ley

Rheinsteig Etappe 4: von Linz nach Bad Hönningen

Die vierte Rheinsteig Etappe habe ich bei bestem Frühlingswetter in zwei Abschnitten erwandert. Los ging es in der Linzer Altstadt, die am Vormittag noch sehr leer war. Von dort ging es auf den Kaiserberg, wo der erste tolle Ausblick Richtung Eifel, hinein ins Ahrtal und auf die Ahrmündung wartete. Auf der anderen Seite ging es über schmale Pfade wieder hinab, quer durchs Tal und wieder hinauf bis nach Dattenberg. Das letzte Stück bis nach Leubsdorf verlief wieder über sehr schmale Pfade, erst sehr nah am Rhein, dann bis in die Ortsmitte, wo wir die vierte Etappe unterteilt haben.

Aussicht vom Kaiserberg bei LinzRheinsteig Rastplatz bei Dattenberg

Von Leubsdorf ging es wieder ein gutes Stück bergan. Dann über gemütliche Feldwege, mit toll blühenden Bäumen und Weitsichten bis ins Siebengebirge über den Berg. Hinunter nach Ariendorf wurde der Pfad dann kurz schmal, bot aber einen weiteren tollen Aussichtspunkt. Weiter ging es wieder leicht bergauf und über einen breiten, schattigen Waldweg. Hier lockten mehrere Aussichten und blühender Flieder. Anschließend wartete das Highlight der Tour: Schloss Arenfels. Der Rheinsteig führt hier direkt durch den Burghof (wer möchte kann auch einkehren) und hinter dem Schloss steil hinauf in die Weinberge. Ein Stück geht es dann noch weiter über die Weinbergwege, bevor es hinunter in den Ort, bzw. am Ortsrand von Bad Hönningen entlang geht.

Feldwege auf dem Rheinsteig bei Bad HönningenSchloss Arenfels in den Weinbergen von Bad Hönningen

Eine abwechslungsreiche Etappe, mit vielen schmalen Pfaden und schönen Aussichten. Da im zweiten Teil die Wege meist breit und einfach zu laufen sind, denke ich auch gut in einem Stück zu wandern.

Daten zur 4. Rheinsteig Etappe:

Länge: 13,2km
Höhenmeter: 510m bergauf, 480m bergab
Dauer: 5-6 Stunden
Schwierigkeit: mittel
An-/Abreise: Mit der RE8/RB27 nach Linz, von dort geht es zu Fuß zum Marktplatz. In Bad Hönningen ist es vom Endpunkt der Etappe noch ca. 1km bis zum Bahnhof.
Alternativen: Wer die Etappe wie ich teilen möchte, kann das in Leubsdorf tun. Hier gibt es einen Bahnhof, wo 1x pro Stunde der Zug hält. Der erste Teil sind dann 6,3km, der zweite 7,3km, plus jeweils die Zuwege vom/zum Bahnhof.
Touren zum nachwandern auf Komoot: Offizielle Route | Meine Route Teil 1 | Meine Route Teil 2

Rheinsteig Etappe 5: von Bad Hönningen nach Leutesdorf

Etappe 5 startet in Bad Hönningen unweit der Römerwelten. Von hier geht es im Bogen auf meist breiten Feld und Waldwegen bis nach Rheinbrohl. Ein kurzer knackiger Anstieg durch einen Weinberg und ein moderaterer über einen Feldweg sind auch schon dabei.

Weiter geht es zum Highlight der heutigen Tour: die Rheinbrohler Ley. Hinauf geht es in Serpentinen über einen schmalen, steilen Pfad. Zwischendurch und oben warten dafür die schönsten Aussichten des Tages. Hier sollte man definitiv Trittsicherheit mitbringen.

Die markante Rheinbrohler Ley.Aussicht auf Hammerstein

Von der Ley geht es ein Stück über Treppen hinab und wieder hinauf auf den nächsten Hügel. Hier geht es rund um eine eingezäunte Wiese immer mit Ausblick ins Rheintal. Zum Schluss des Abschnitts geht es in den Wald. Hier stehen nochmal ein paar Höhenmeter an, bevor es in Serpentinen ins Tal und dann bis nach Hammerstein geht, wo man die Etappe unterteilen kann.

In Hammerstein verläuft der Rheinsteig mitten durch die Weinreben.

Nachdem wir in Hammerstein quer durch die Weinreben gelaufen sind folgt ein weiterer steiler Anstieg. Den Abstecher zur Burg Hammerstein sollte man unbedingt mitnehmen. Um zur Ruine zu gelangen muss man ein paar hundert Meter über einen schmaleren Pfad laufen. Außerdem lohnt es sich bis zum zweiten Aussichtspunkt in Richtung Norden zu gehen. Das letzte Kurze Stück bis dorthin ist allerdings schon eine kleine Kletterpartie, dafür entlohnt der Ausblick auf Hammerstein und die Rheinbrohler Ley.

Aussicht von Burg Hammerstein

Anschließend führt der Rheinsteig in die Weinberge. Erst ein Stück oberhalb der B42 entlang, Leutesdorf schon im Blick, dann geht es immer wieder über Serpentinen noch höher hinauf. Von hier eröffnet sich ein Blick bis nach Andernach und weit in das Neuwieder Becken hinein.

In den Weinbergen vor Leutesdorf haben wir uns einen weiteren Abstecher zur Weinbergschaukel nicht nehmen lassen. Mit etwas Glück oder dem richtigen Timing kann man von hier den Ausbruch des Kaltwassergeysir von Andernach auf der Halbinsel Namedyer Werth sehen.

Schaukelnl auf der Weinbergschaukel in Leutesdorf mit toller AussichtFelsiger Abschnitt auf dem Rheinsteig in den Weinbergen von Leutesdorf

Kurz vorm Ende der Etappe gab es dann noch einen kurzen, seilversicherten Kletterabschnitt. Es gibt dort auch eine einfachere Umgehung, für die Wege durch die Weinberge in Leutesdorf sollte man aber besser Schwindelfrei und Trittsicher Sein. In der Hütte hinter dem Kletterabschnitt haben wir uns noch ein kaltes Getränk gegönnt, bevor es hinunter in den Ort ging.

Daten zur 5. Rheinsteig Etappe:

Länge: 16,2km
Höhenmeter: 590m bergauf, 510m bergab
Dauer: 6-7 Stunden
Schwierigkeit: schwer
An-/Abreise: Mit der RE8/RB27 nach Bad Hönningen, zurück geht es vom Bf Leutesdorf.
Alternativen: Diese Etappe lässt sich entweder in Rheinbrohl oder in Hammerstein splitten. Wir haben sie in Hammerstein geteilt und sind von dort am Fuß-/Radweg entlang der B42 zum Bahnhof in Rheinbrohl gelaufen. So hatten wir im ersten Teil 10,1km und im zweiten 7,8km inklusive dem Abstecher zur Burgruine Hammerstein.
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Rheinsteig Etappe 6: von Leutesdorf nach Rengsdorf

In Leutesdorf blieb der Rheinsteig so anspruchsvoll, wie er bei der letzten Etappe aufgehört hatte. Es ging auf kleinen Pfaden durch die Weinberge und ein kurzes Stück über schmale Treppen und steinige Wege recht Steil hinunter. Auf ein bisschen Kletterei sollte man sich hier also einstellen.

Bis an den Rand von Neuwied ging es dann immer wieder leicht bergauf und bergab über schmale, schon etwas zugewachsene Wege. Dafür boten sich immer wieder tolle Ausblicke auf Andernach und bis weit in die Eifel hinein. Diese konnten wir auch bei einer ersten Pause gemütlich auf einer Liegebank genießen.

Aussicht vom Rheinsteig nach Andernach.

Ab Feldkirchen wurden die Wege dann einfacher. Wald- und Feldwege wechselten sich ab, zwischendurch gab es immer wieder kleine An- und Abstiege und wir durchquerten mehrere Bachtäler. Entlang der Felder konnten wir viele Wildblumen entdecken. Außerdem kamen wir an ein paar Pferde- und einer Schaafweide vorbei.
Kurz vor Altwied ging es dann hinunter ins Wiedtal, die Burgruine dort war leider größtenteils abgesperrt und keine Besichtigung möglich. Hier haben wir die Etappe gesplittet und sind mit dem Bus zum Neuwieder Bahnhof gefahren.

Feldwege auf dem Rheinsteig bei Neuwied

In unserem zweiten Abschnitt von der Burg Altwied bis Rengsdorf ging es erstmal auf einem schmalen Weg oberhalb der Straße an der Wied entlang. Der Weg ist hier in Komoot zwar als schwer gekennzeichnet, ich fand ihn aber sehr gut machbar. Bis Rengsdorf verläuft der Weg fast durchgehend durch den Wald und überwindet einige Höhenmeter.

Schmale Pfade auf dem Rheinsteig bei Altwied.

An der Mühle biegt der Rheinsteig ab und folgt dem Laubach aufwärts. Hier haben wir noch eine kurzen Abstecher zum Wasserfall gemacht, den ich unbedingt empfehlen kann.

Der Laubach Wasserfall bei Neuwied.

Der Rheinsteig windet sich dann langsam den Berg hinauf. Auf dem letzten Kilometer bis zum Schauinsland wird es dann nochmal schmal und steil. Hier legen wir die meisten Höhenmeter des Tages zurück. Der Ausblick bis weit in die Eifel ist es aber Wert und eine große Bank läd zu einer Pause ein.

Große Pausenbank mit Aussicht auf dem Schauinsland bei Rengsdorf.

Dann geht es auf Spazierwegen Rund um Rengsdorf, wo die 6. Rheinsteig Etappe endet.

Daten zur 6. Rheinsteig Etappe:

Länge: 19,3km
Höhenmeter: 510m bergauf, 390m bergab
Dauer: 7-8 Stunden
Schwierigkeit: schwer
An-/Abreise: Mit der RE8/RB27 nach Leutesdorf, zurück geht es von Rengsdorf mit der Buslinie 120 bis Neuwied Bf, wo man wieder Anschluss an RE8 und RB27 hat.
Alternativen: Diese Etappe haben wir auch wieder in zwei Teile geteilt. Gut machbar war das in Altwied, wo wir direkt Anschluss an eine Bushaltestelle hatten. Allerdings fährt der Bus am Wochenende teils nur alle ein oder zwei Stunden. Schon bis Altwied waren es 13,6km, plus den Zuweg vom Bahnhof, wo wir schon einige Höhenmeter überwinden mussten. Der zweite Teil beinhaltete dann zwar nur knapp 5,5km, aber mit 240hm die meisten Höhenmeter bis nach Rengsdorf. An den zweiten Teil von Etappe 6 haben wir gleich noch einen Teil von Etappe 7 drangehangen.
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Rheinsteig Etappe 7: von Rengsdorf nach Sayn

Teil 1 von Etappe 7 haben wir noch an Teil 2 von Etappe 6 drangehangen und sind schon in Altwied gestartet. Da wir aber auf bei Etappe 7 fast keine Steigungen mehr hatten, hat sich das sehr gut ergänzt. Die 7. Etappe ist auch wieder sehr Waldreich und eignet sich daher auch für heiße Sommertage. Von Rengsdorf geht es immer leicht bergab, im Bogen um den Ort und um das Neuwieder Becken bis nach Sayn.

Nach zwei Kilometern verlässt der Rheinsteig den breiten Weg am Engelsbach entlang und es geht nochmal ein bisschen Bergauf bis zur Nonnenley. Von diesem Felsvorsprung hat man einen tollen Blick ins Tal und die Hütte eignet sich hervorragend für eine Pause.

Rasthütte an der Nonnenley.

Die nächsten Kilometer geht es immer weiter auf schmalen, aber einfachen Waldwegen. Es geht dabei immer leicht bergab, weswegen wir recht zügig unterwegs sind. So erreichen wir den Stausee Schwanenteich sehr zügig. Wer möchte kann hier eine Runde in dem Kneipbecken drehen. Danach passieren wir noch einen Pferdehof beim Ortsteil Oberbieber, wo wir die Etappe splitten.

Der Schwanenteich in Neuwied Oberbieber.

Wieder zurück wartete der einzige längere Anstieg der 7. Etappe. Auch dieser Teil verläuft fast nur durch den Wald. Meist auf breiten Wanderwegen und zwischendurch auf ein paar schmaleren Pfaden.

Aussicht vom Rheinsteig bei Neuwied

Nach den ersten Kilometern haben wir Pause auf einer Liegebank mit Blick über Neuwied gemacht. Das wars aber auch mit Aussichten für diesen Abschnitt. Gegen Ende führt der Rheinsteig am Neuwieder Zoo vorbei, bevor es noch über ein paar Feldwege und dann hinunter nach Sayn geht.

Daten zur 7. Rheinsteig Etappe:

Länge: 16,5km
Höhenmeter: 270m bergauf, 460m bergab
Dauer: 5-6 Stunden
Schwierigkeit: mittel
An-/Abreise: Mit der RE8/RB27 nach Neuwied und von hier weiter mit der Buslinie 120 bis nach Rengsdorf. Zurück geht es vom Stadtpark Bendorf mit der Buslinie 107 wieder bis Neuwied, oder mit der Buslinie 8 bis nach Koblenz Hbf, wo wieder Anschluss an RE8 und RB27 besteht.
Alternativen: Nachdem ich sie jetzt gelaufen bin würde ich sagen, dass sich diese Etappe auch gut an einem Stück laufen lässt. Da wir vor Teil 1 ja noch den Abschnitt von Altwied hinauf nach Rengsdorf gelaufen sind, haben wir die Etappe kurz nach dem Schwanenteich in Oberbieber gesplittet. Dort hatten wir ca. 1km Zuweg zur Bushaltestelle Oberbieber Kirche (hier muss man auch wieder beachten, dass am Wochenende nur selten Busse fahren). Der zweite Teil von dort nach Sayn war dann für sich alleine allerdings eher unspektakulär.
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Rheinsteig Etappe 8: von Sayn nach Vallendar

Los ging es in Sayn, von wo wir als erstes zum Burg aufgestiegen sind. Sowohl die alte Burg, als auch die Aussicht lohnen sich. Danach ging es weiter auf schmalen Pfaden bergauf durch den Wald, bis auf 260m Höhe. Wir folgen einem breiteren Waldweg leicht bergab bis zur Oskarhöhe. Ab hier geht es über schmale Serpentinen hinab ins Brextal. Hier und beim Aufstieg auf der anderen Seite des Tals ist Trittsicherheit gefragt.

Aussicht von Burg Sayn.

Der zweite Anstieg des Tages ist nochmal anstrengender als der erste. Auf einem Kilometer Strecke überwinden wir 200 Höhenmeter. Dabei geht es über anspruchsvolle, teils von Wurzeln und Steinen übersähten Wege. Oben wartet dafür ein alter Römerturm, eine schöne Aussicht und eine Liegebank zum Pause machen.

Wurzelige Pfade auf dem Rheinsteig bei VallendarEin alter Römerturm.

Anschließend folgen einige Kilometer über Feldwege. Es geht ein kurzes Stück durch den Ortsrand von Bendorf (hier wäre die beste Gelegenheit, falls man die Etappe Teilen will). Ab waren die Wege im Sommer etwas zugewuchert und wir mussten uns an Brennesseln und Brombeerranken vorbeischieben. Dafür konnten wir unterwegs immer wieder von den reifen Beeren naschen.

Weiter geht es über Feldwege, unter der A48 hindurch und in ein Bachtal, dem wir mit einem Abstecher über den Wüstenhof (ein Restaurant mit Ausblick) bis nach Vallendar folgen. Dort wartet zum Abschluss der Etappe ein Kneipbecken, in dem wir unseren Füßen etwas Abkühlung bieten können. Wir beenden die Etappe am Rathausplatz (wo es übrigens einen Trinkwasserspender gibt) und gehen von dort zum Bahnhof.

Daten zur 8. Rheinsteig Etappe:

Länge: 12,5km
Höhenmeter: 450m bergauf, 450m bergab (mein Komoot Tracking hat etwa 100hm weniger aufgezeichnet)
Dauer: 5-6 Stunden
Schwierigkeit: schwer
An-/Abreise: Mit der RE8/RB27 nach Neuwied und von hier weiter mit der Buslinie 107 bis nach Bendorf Stadtpark, hier umsteigen in die Buslinie 8 bis Schloss Sayn. Zurück geht es vom Bahnhof in Vallendar mit der RB28 nach Neuwied.
Alternativen: Diese Etappe, war die erste die wir an einem Stück gelaufen sind. Wenn ich sie unterteilen würde, wäre der Stadtrand von Bendorf ein guter Ort. Von dort läuft man knapp 1,5km bis Bendorf Stadtpark, wo man wieder Anschluss an die Buslinien hat.
Tour zum nachwandern auf Komoot: Meine Route

Rheinsteig Etappe 9: von Vallendar nach Koblenz

Knapp ein dreiviertel Jahr liegt unsere letzte Rheinsteig Wanderung hierher zurück. Zum Start in Vallendar gehts erst ein Stück durch den Ort, über Schleichwege und in ein erstes kleines Waldstück. Neben dem Weg plätschert ein kleiner Bach, den wir aber bald verlassen und zwischen Feldern, vorbei am nächsten Ort und rund um das Freibad wandern. Es folgt ein kurzer Abstieg auf einem schattigen Waldweg und anschließend der Aufstieg zum Plateau mit der Festung Ehrenbreitstein, der erneut durch einen kleinen Ort führt. Auf dem Plateau ist gleich mehr Betrieb, sehr beliebt ist auch der Koblenzer Kanten, eine Aussichtsplattform, die tolle Ausblicke auf Koblenz und das Rheintal ermöglicht.

Aussichtsplattform Koblenzer KantenAussicht aus Deutsche Eck vom Koblenzer Kanten.

Noch schöner ist nur die Aussicht vom Festungsgelände, dieses besuchen wir heute aber nicht, sondern steigen links neben der Festung über einen Waldweg ab. Der Rheinsteig folgt dann einem kleinen, anspruchsvollen Trampelpfad um die Festung herum.

Aussicht vom Rheinsteig auf Festung Ehrenbreitstein.

Der Weg war im Frühling sehr zugewachsen, die Treppen steil und ausgetreten. In jedem Fall ist Trittsicherheit gefragt. Heraus kommt man dann am Südtor der Festung und von dort geht es über Treppen hinab nach Ehrenbreitstein bis zur Personenfähre am Rheinufer. Hier endet die Etappe und wir setzen mit dem Boot hinüber auf die andere Rheinseite.

Daten zur 9. Rheinsteig Etappe:

Länge: 9,2km
Höhenmeter: 200m bergauf, 200m bergab (mein Komoot Tracking hat etwa 50hm weniger aufgezeichnet)
Dauer: 3-4 Stunden
Schwierigkeit: einfach
An-/Abreise: Mit der RB 28 nach Vallendar, zurück entweder auch mit der RB28 vom Bf Ehrenbreitstein, oder mit der Personenfähre für 2,50€ pro Person nach Koblenz übersetzen und von dort ab Koblenz Stadtmitte zurück.
Alternativen: Diese Etappe ist eine der kürzesten des ganzen Rheinsteigs und bis auf den kurzen Abschnitt am Ende sehr einfach zu gehen. Wer den Abschnitt überspringen will, oder die Etappe verkürzen, kann von der Festung auch bequem mit der Seilbahn hinunter in die Koblenzer Altstadt fahren.
Tour zum nachwandern auf Komoot: Meine Route

Die Rheinsteig Etappen im unteren Mittelrheintal haben mir sehr gut gefallen. Dieser etwas unterschätze Abschnitt des Fernwanderwegs bietet einige Highlights, wie Schloss Arenfels, die Rheinbrohler Ley, die Weinberge in Leutesdorf und die Festung Ehrenbreitstein.

Weiterlesen:
Rheinsteig Etappen im Siebengebirge
Ein Tag in Koblenz
Wandern im Siebengebirge
Veganer Mosel Urlaub

Vegan in den Niederlanden

Kaum ein Land habe ich schon so oft bereist wie die Niederlande, schließlich dauert der Sprung über die Grenze von meinem Wohnort aus nur wenige Stunden. Sei es für Tagesausflüge, Städtetrips oder Strandurlaube, ich fahre immer wieder gerne hin. Und in meinen inzwischen über 10 Jahren als Veganerin, habe ich natürlich auch die veganen Optionen im Blick. Meine Tipps für euren veganen Urlaub in den Niederlanden findet ihr in diesem Artikel.

Vegan in den Niederlanden

Vegan im niederländischen Supermarkt

Bei den meisten, längeren Aufenthalten hatte ich bisher eine Ferienwohnung mit Kochgelegenheit. Das macht es für mich super einfach, mich auch im Urlaub vegan zu ernähren und ist obendrein auf Dauer günstiger. In den niederländischen Supermärkten findet man dabei ein ähnliches Angebot wie in Deutschland. Viele der angebotenen Marken, kennt man auch von hier. Preislich zahlt man in den Niederlanden allerdings ein bisschen mehr. Für frisches Obst und Gemüse lohnt sich ein Besuch auf den örtlichen (Wochen-)Märkten. Hier bekommt man super Qualität und teils auch südliche Früchte zum kleineren Preis. Auch Blumen kann man auf den Märkten oft günstig bekommen.

Für den restlichen Einkauf kann ich zwei Supermarktketten besonders empfehlen:

Jumbo

Hier habe ich alle veganen (Ersatz-)Produkte gefunden, die ich brauchte. Besonders groß ist die Auswahl an Pflanzenmilch, die ist in den Niederlanden generell etwas größer als in Deutschland. Es gibt verschiedene Geschmacksrichtungen wie Kaffee, Banane und Beeren oder auch Haselnussdrink. Ein großer Anbieter davon ist Alpro, es gibt aber auch weitere Marken. Beim Fleischersatz muss man bei Jumbo etwas aufpassen, da einige der Produkte „nur“ vegetarisch und nicht vegan sind.

Regal mit vegetarischen und veganen Fleischersatzprodukten im Jumbo Supermarkt.

Albert Heijn

Diese Supermarktkette bietet nochmal ein größeres veganes Angebot und hat mittlerweile auch einige vegane Produkte einer Eigenmarke im Sortiment. Ansonsten findet man sowieso alles, was das vegane Herz begehrt, von Fleisch- und Käseersatz, über Pflanzendrinks, Joghurts und Desserts bis zu veganer Schokolade und einigen To-Go Gerichten. Hervorzuheben ist hier, dass die Märkte die veganen Produkte meistens am Preisschild mit einer grünen Umrandung kennzeichnen. So erkennt man sehr schnell, was vegan ist und sucht nicht ewig nach Siegeln auf dem Produkt oder muss die Zutatenliste studieren.

Schilder mit Vegan-Kennzeichung in einem Kühlregal im Albert Heijn Supermarkt.

Einige vegane Produkte aus dem Supermarkt, die ich gerne aus den Niederlanden mitbringe:
– Vla (veganen Pudding im Tetrapack)
– Pflanzendrinks (vor allem Sorten, die es hier nicht gibt, wie Bananenmilch oder Macchiato Drink)
– Schokolade (von Hands off my Chocolate gibt es auch Süßigkeiten ähnlich wie Smarties)
– Spekulatiuscreme (ein süßer Aufstrich)

Vegan Essen gehen in den Niederlanden

Hier gilt Allgemein das Gleiche, wie in den meisten europäischen Ländern: in Großstädten findet man super vegane Angebote in den Restaurants, im ländlicheren Teil wird es schwieriger. So zumindest meine Erfahrungen bei Reisen nach Amsterdam, Maastricht, Venlo, Texel und Zeeland. Allerdings muss ich dazu sagen, dass meine Reisen nach Zeeland (2019) und Texel (2017) schon wieder eine Weile her sind und sich seitdem bestimmt einiges getan hat. Bei diesen beiden Reisen habe ich aber fast ausschließlich selbst gekocht und daher keine konkreten Restauranttipps.

Passt bei der Kennzeichnung der Gerichte auf der Speisekarte gut auf und fragt im Zweifel nach. „Vegan“ heißt auf niederländisch „veganistisch“, es wird aber auch häufig die internationale Bezeichnung „vegan“ verwendet. Steht wiederum „vega“ auf der Karte, kann das auch „vegetarisch“ bedeuten.

Vegan in Amsterdam

In Amsterdam war ich zuletzt Anfang 2023 und das Angebot an veganen Restaurants war super. In den vier Tagen war ich immer auswärts Essen und konnte so einige Angebote testen. Selbst niederländische Klassiker wie Bitterballen oder Pannekoeken bekommt man dort in der veganen Variante. Ich war zwar hauptsächlich in rein veganen Restaurants, aber auch viele andere Läden hatten ein veganes Angebot auf der Karte und schon bei früheren Reisen, habe ich die Stadt als sehr veganfreundlich erlebt. Diesmal habe ich sogar in einem Hotel mit tollem veganen Frühstück übernachtet: dem Conscious Hotel Amsterdam City (*Affiliate-Link). In Amsterdam haben auch zwei spannende Restaurantkonzepte ihren Ursprung, von denen es inzwischen Läden in mehreren niederländischen und sogar europäischen Städten gibt: die Vegan Junk Food Bar und The Avocado Show.

Vegan in Amsterdam Schriftzug vor mehreren Essenbildern und einem typischen Grachtenbild

Mehr über meine Tipps für Amsterdam lest ihr in meinem Amsterdam vegan Guide.

Vegan in Venlo

In Venlo war ich letztes Jahr für einen Tagesausflug. Es ging auf den Wochenmarkt und zum Shoppen in die Stadt nahe der Grenze. Gegessen haben wir im Grenswerk Café, ein hippes Café etwas abseits vom Trubel der Innenstadt und mit vielen veganen Optionen auf der Karte. Wir probierten ein paar der veganen Tapas (unter Anderem vegane Arancini) und zum Nachtisch gab es ein köstliches veganes Tiramisu.

Hippe Terrasse im Greenswerk Café in Venlo.Vegane Tapas (Arrancini) im Greenswerk Café in Venlo.

Vegan in Maastricht

Maastricht habe ich ebenfalls letztes Jahr für einen Tagesausflug besucht. Seit meinem letzten Besuch 2015 hat sich das vegane Angebot deutlich gesteigert. Kein Wunder, schließlich ist Maastricht nicht nur eine Studentenstadt, sondern auch eine der kulinarisch vielfältigsten Städte der Niederlande. Hier waren wir mittags im Preps für ein spätes zweites Frühstück. Das kleine Café liegt sehr Zentral, aber in einer Seitenstraße, sodass man nicht direkt darüber stolpert. Auf der Karte standen viele vegane und/oder glutenfreie Optionen und das Frühstück konnte man den ganzen Tag bestellen. Da die Frühstücksoptionen für mich am interessantesten klangen bestellt ich Scrambled Tofu auf Brot mit Salat und als Nachtisch vegane Pancakes mit Schokosoße und frischem Obst.

Veganes Scrambled Tofu auf Brot mit Salat im Preps Café in Maastricht.Vegane Pancakes mit Schokosoße und frischem Obst im Preps Café in Maastricht.

Für weitere Tipps empfehle ich einen Blick in die App Happy Cow und ich habe kürzlich den niederländischen Blog Vegareizen entdeckt, der viele vegane Restauranttipps für die Niederlande bietet.

Veganfreundliche Hotels und Unterkünfte in den Niederlanden

Conscious Hotels – Amsterdam

In Amsterdam haben wir in einem der Conscious Hotels übernachtet. Diese Kette mit nachhaltigem Konzept betreibt vier Hotels in der Stadt und bietet beim Frühstücksbuffet reichlich vegane Optionen an. Neben Obst, Aufstrich und Aufschnitt, gebackenen Pilzen, Tomaten und Kartoffeln bekam ich noch veganen Joghurt und es wurden extra vegane Croissants für mich frisch aufgebacken. Auch bei den Kosmetikprodukten im Bad war die Auswahl (bis auf eine Ausnahme) vegan und gekennzeichnet.

Zweibettzimmer im Conscious Hotel Amsterdam.Vegane Auswahl vom Frühstücksbuffet im Conscious Hotel Amsterdam.

Adresse: Amstelveenseweg 5, 1054 MB Amsterdam, Niederlande
Website
Buchen beim Booking.com (*Affiliate-Link)

The Green Elephant Hostel – Maastricht

In Maastricht gibt es mit dem The Green Elephant Hostel, inzwischen auch eine veganfreundliche Unterkunft. Das Hostel verfolgt ein nachhaltiges Konzept und bietet vegane Optionen beim Frühstücksbuffet. Buchen kann man sowohl einzelne Betten oder Hochbetten in Shared Spaces oder auch verschieden große Privatzimmer (teilweise mit eigenem Bad).

Adresse: Sint Maartenslaan 11, 6221 AV Maastricht, Niederlande
Website
Buchen beim Booking.com (*Affiliate-Link)

Vegotel – Friesland

In Friesland gibt es mit dem Vegotel in Blije ein komplett veganes Hotel/B&B, bei dem man auch Halb- oder Vollpension buchen kann. Die Lage am Wattenmeer ist Ideal um die Natur zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erkunden, oder um einen Ausflug auf eine der Inseln (z.B. Ameland) zu unternehmen.

Adresse: Zeedijk 6, 9171 AM Blije, Niederlande
Website
Buchen bei Booking.com (*Affiliate-Link)

Typisch niederländische Gerichte und ihre veganen Alternativen

Fritten

Pommes oder Fritten in der Papiertüte sind nicht nur in Belgien, sondern auch in den Niederlanden ein gern gegessener Snack. Aber Vorsicht: die Fritten werden teilweise noch in tierischem Fett frittiert, also lieber nachfragen.

Eine Tüte Pommes mit veganer Mayo und Erdnusssoße bei Heertje Friet.

Bitterballen/Kroketten

Bitterballen und Kroketten sind ebenfalls ein frittierter Snack und unterscheiden sich nur durch die Form. Eine Art Ragout wird hier in pürierter Form paniert und frittiert. Das Ganze wird mit einem Dip, manchmal auch Senf gegessen. In Amsterdam habe ich vegane Bitterballen in mehreren Restaurants auf der Karte entdeckt. Im Supermarkt gab es auch vegane Kroketten in der Tiefkühlabteilung.

Zwei vegane Krokretten.

Pannekoeken

Die niederländischen Pannekoeken sind klassische Pfannkuchen und können mit verschiedenen herzhaften und süßen Belägen gegessen werden. Es gibt ganze Pannekoeken-Restaurants, diese bieten manchmal, aber nicht immer eine vegane Alternative. In Amsterdam war ich in einem komplett veganen Pancake Restaurant (Mr. Stacks). Dort gab es allerdings eher Amerikanische Pancakes statt der niederländischen Pannekoeken. An einigen Imbissständen in der Stadt habe ich aber auch Hinweise auf vegane Pannekoeken gesehen.

Süße vegane Pancakes bei Mr. Stacks, mit Schokosoße, frischem Obst und Zuckerwatte-Topping.

Stroopwafel

Für eine Stroopwafel werden zwei dünne Waffeln mit Sirup gefüllt und zusammengeklebt. Am leckersten fand ich sie frisch (eine vegane Version habe ich in der Vegan Temple Bar in Amsterdam probiert), man kann sie aber auch als „Kekspackung“ für Zuhause kaufen. Da habe ich im Bioladen auch eine vegane Alternative entdeckt.

Vegane Stroopwaffel mit Sahne.

Limburger Vlaai

Der Limburger Vlaai kommt aus der Region Limburg im Südosten der Niederlande. Dabei handelt es sich um einen Kuchen aus Hefeteig, der mit Obst gefüllt wird und ein typisches Gittermuster über der Füllung hat. Klassisch wird er mit Kirschen oder Aprikosen, aber auch mit anderen Obstsorten oder Pudding gefüllt. Ich habe das erste Mal bei meiner Reise nach Maastricht von dem Kuchen gehört. Unterwegs habe ich davon noch nie eine vegane Version entdeckt, aber ich habe den Kuchen schonmal selbst gebacken. Wie das geht lest ihr in meinem Rezept für einen Limburger Vlaai.

Limburger Vlaai mit Kirschfüllung

Weiterlesen zu den Niederlanden:
Amsterdam: praktische Tipps für deinen Städtetrip
Ein Wochenende auf Texel
Zeeland im Winter
Der Keukenhof zur Tulpenblüte
Bloggerreise Maastricht

Amsterdam: praktische Tipps für deinen Städtetrip

Mit seinen idyllischen Grachten und typischen Häusern ist Amsterdam ein beliebtes Ziel für einen Städtetrip. Im Jahr 2019 wurden über 20 Millionen touristische Übernachtungen gezählt. Die Besucher kommen dabei aus der ganzen Welt. Ich selbst war schon mehrfach in Amsterdam und habe meine praktischen Tipps für einen Trip in die Stadt hier für dich gesammelt.

vegane Städtetrips in Europa, Amsterdam

Anreise mit dem Zug

Amsterdam erreicht man von Westdeutschland aus schnell und bequem mit der Bahn. Wir sind von Köln aus in knapp 3 ½ Stunden mit dem ICE angereist. Mit dem Europa-Sparpreis war das auch sehr günstig mit unter 40€ pro Strecke. Von der Station Amsterdam Cetraal kommt man dann gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiter zum Hotel.

Wenn ihr am Bahnhof ankommt haltet euer Zugticket mit dem QR-Code bereit. Für den Bereich unter den Gleisen gibt es in Amsterdam ein ähnliches Zugangssystem, wie man es aus vielen U-Bahnen kennt. Auch hier muss am Ein- und Ausgang das Ticket gescannt werden.

Unterwegs mit dem ÖPNV

Amsterdam hat ein gut ausgebautes Netz an Straßenbahnen, mit denen man sich schnell zwischen den Sehenswürdigkeiten fortbewegen kann. Für Touristen gibt es sowohl Tages- als auch Mehrtageskarten für Bus, Tram und Metro. Ein Ticket für 24 Stunden kostet 9€, für unser Wochenende hatten wir ein 3-Tages/72 Stunden Ticket, das 21€ gekostet hat (Stand 2023). Damit kamen wir zeitlich sehr gut für unseren Trip aus und kamen sehr schnell zu unseren Zielen. So ein Ticket für 1-7 Tage könnt ihr schon vorab online über getyourguide* buchen. Den Voucher müsst ihr dann noch Vorort an einer der vier GVB Stellen in das Ticket umtauschen. Die Tickets könnt ihr aber auch direkt dort kaufen. Die 1-Tagestickes gibt es sogar noch in der Tram selbst, beim Fahrer. Der Zeitraum gilt ab der ersten Nutzung des Tickets.

Bei den Trams muss man beachten, dass es Türen nur zum einsteigen und welche nur zum aussteigen gibt. Außerdem muss man sich mit seinem Ticket jedesmal an dem Scanner an der Tür ein- und auschecken.

Im Zentrum ist man eher mit der Tram unterwegs. Für längere Strecken in Viertel weiter außerhalb gibt es auch ein paar Metrolinien. An den Stationen muss man sein Ticket an einem Drehkreuz scannen, so wie auch am Bahnhof.

Eine der Fähren nach Amsterdam-Noord.

Für die Verbindung nach Amsterdam-Noord gibt es mehrere Fährlinien für Fußgänger und Fahrradfahrer. Diese fahren hinter der Station Amsterdam Centraal ab und sind kostenlos. Damit kann man Beispielsweise zur NSDM Werft oder zum A’damlookout fahren.

Straßenverkehr

Abgesehen von Straßenbahnen und Autos muss man in Amsterdam besonders auf die Radfahrer achtgeben. Die Radwege sind hier meist gut ausgebaut und werden, besonders zu Pendelzeiten, sehr häufig genutzt. Als Fußgänger muss man hier allerdings manchmal aufpassen nicht über den Haufen geradelt zu werden. Das gilt besonders an Ampeln oder Straßenkreuzungen.

Fahrräder sind am Geländer an einer Gracht angeschlossen.

Umgekehrt kann man sich auch einfach ein Fahrrad leihen (das bieten viele Hotels an) und so die Stadt erkunden.

Besuche und Aktivitäten in Amsterdam planen

Museen

Für viele Museen in Amsterdam können die Tickets nur noch online erworben werden. Diese kann man für ein festes Zeitfenster buchen. Das geht auf der jeweiligen Website des Museums. Für das Rijksmuseum*, das Van Gogh Museum* und einige weitere Museen gibt es die Tickets auch über getyourguide.. Aufgrund des hohen Besucheraufkommens empfiehlt es sich, die Tickets frühzeitig vor der geplanten Reise zu buchen. Für das Rijksmuseeum hatten wir diesmal zwei Wochen vorher noch freie Wahl, Tickets für das Anne Frank Haus waren schon fast vollständig ausgebucht (bis auf wenige Zeitslots am Abend).

Das Van Gogh Musuem in Amstedam.

Im Rijksmuseum hatten wir zusätzlich zu den Eintrittskarten eine einstündige Führung für 5€ zusätzlich pro Person gebucht (das ging nur über die Museumswebsite). Die Führungen werden zweimal täglich auf Niederländisch oder auf Englisch angeboten. Man sollte hier zeitlich einplanen etwas früher am Museum zu sein. Unsere Führung hatten wir für 9:30 gebucht (und für diese Uhrzeit galt auch unser Ticket). Vor dem Einlass mussten wir am Eingang nach ca. 10min anstehen und haben anschließend noch Jacke und Rucksack an der Garderobe abgegeben (die ist kostenlos, alternativ gibt es im Rijksmuseum auch Schließfächer). Morgens ging das alles noch sehr zügig und es war auch kein Problem schon um kurz nach neun ins Museum gelassen zu werden. Wenn ihr auch eine Führung mitmachen wollt, seid also lieber etwas eher da, denn die Touren starten sehr pünktlich.

Das Rijksmuseum von außen.

Free Walking Tour

In einer neuen Stadt unternehme ich gerne als erstes eine geführte Tour. Dabei wähle ich oft das Konzept der Free Walking Touren, wo man erst am Ende ein Trinkgeld gibt. So eine Tour habe ich auch schon in Amsterdam unternommen. Hier gibt es verschiedene Anbieter und mehrere thematisch unterschiedliche Touren. Vor ein paar Jahren habe ich schon eine Classic Tour bei Sandemans New Europe mitgemacht und fand sie sehr interessant. Diesmal haben wir an einer neuen „Anne Frank Tour“ von Free Walking Tours Amsterdam teilgenommen, die sich auf Amsterdam während des 2. Weltkriegs fokussiert. Diese Tour kann ich ebenfalls empfehlen und sie ist eine gute Alternative, falls man es nicht ins Anne Frank Haus schafft, oder dort keine Tickets mehr bekommt (ich empfehle aber durchaus beides zu machen). Für die Touren reserviert man sich auch vorab einen Platz online. Teilweise wird von den Anbietern eine kleine Reservierungsgebühren berechnet. Die Touren werden größtenteils auf Englisch angeboten, die klassischen Touren zu manchen Terminen aber auch auf Deutsch.

Der Dam Square ist der Treffpunkt für viele Free Walking Touren.

Grachtenfahrt

Eine Grachtenfahrt kann man meist auch bei viel Betrieb noch relativ kurzfristig buchen. Wer auf Nummer sicher gehen will kann das aber auch vorab online machen, z.B. bei getyourguide*. Wir sind spontan Nachmittags zum Ticketschalter und konnten Tickets für eine Tour knapp eine halbe Stunde später ergattern. Je nach Anbieter variieren die Preise zwischen 13-20€ für eine einstündige Fahrt. Es werden auch private Fahrten auf kleinere Booten, oder Thementouren inklusive Essen angeboten. Wir waren mit Lovers Canal Cruise unterwegs und haben 16€ pro Person für eine einstündige Fahrt bezahlt. Mit dem typischen flachen Boot mit Glasdach ging es eine Runde durch die Grachten um die Altstadt. Während der Tour gab es einen Audioguide (Kopfhöhrer werden gestellt), bei dem man zwischen verschiedenen Sprachen wählen konnte. Darüber gibt es Infos zu markanten Gebäuden entlang der Route und allgemeine Infos zur Stadt. So eine Tour kann eine Alternative zu einer Free Walking Tour sein, letztere fand ich allerdings noch etwas informativer (dort kann man außerdem Fragen stellen). Amsterdam vom Wasser aus zu entdecken gehört aber für mich definitiv auch zu einem Städtetrip hierher dazu. Um daraus zu fotografieren sind die typischen Grachtenboote allerdings nur bedingt geeignet, da man hier meist durch das Glas fotografieren muss. Wer darauf wert legt sollte nach Booten mit offenem Verdeck Ausschau halten.

Die typschen Grachtenboote in Amstedam.

City Pässe

Wie in vielen anderen Großstädten kann man für Amsterdam auch verschiedene City Pässe buchen. Diese gibt es für unterschiedlich lange Aufenthaltsdauern und sie beinhalten ein festgelegtes Angebot an inkludierten Eintritten. In Amsterdam gibt es etwa die „I Amsterdam City Card“* z.B. für 24 Stunden ab 60€ pro Person. Darin enthalten ist das Ticket für den ÖPNV, Kostenloser Eintritt in zahlreiche Museen wie das Tulpenmuseum, das Diamantmuseum, das Moco Museum, das Rijksmuseum und das NEMO Science Center, eine kostenlose Grachtenfahrt und einige Rabatte. Ein zweiter Anbieter für Amsterdam ist Go City, hier gibt es den Go City All inclusive Pass* mit dem man bei einer zeitlich begrenzten Gültigkeit von 1-5 Tagen alle Attraktionen aus dem Angebot besuchen kann (ab 59€) oder den Go City Explorer Pass*, bei dem man zwischen 3-7 Attraktionen aus einer Liste wählen kann (ab 54€). Buchen kann man alle drei Pässe über getyourguide. Beachtet aber, dass auch mit City Pass einige Attraktionen vorreserviert werden müssen.

Übernachten in Amsterdam

Die Unterkunft kann in Amsterdam ganz schön ins Geld gehen. Durch die hohe Nachfrage sind Hotelzimmer in Zentrumsnähe schnell ausgebucht oder sehr teuer. Darum würde ich die Unterkunft auch immer schon möglichst weit im Voraus buchen. Nach meiner Erfahrung sind die Hotelzimmer in Amsterdam außerdem meistens eher klein. Für ein paar Tage ist das aber kein Problem.

Zweibettzimmer im Conscious Hotel Amsterdam.

Bei meinem ersten längeren Besuch in Amsterdam habe ich in einem Hotel in der Nähe des Museumsplein gewohnt, beim letzten südlich angrenzend an den Vondelpark. Beides war von der Lage sehr gut und mit der Tram war ich in nur wenigen Minuten in der Stadt. Bezahlt habe ich zwischen 120-150€ pro Nacht (jeweils für zwei Personen).

Günstigere Unterkünfte findet man weiter außerhalb. Wenn man hier auf eine gute Verkehrsanbindung achtet kann man hier gut sparen. Die Amsterdammer Innenstadt selbst ist relativ klein und man kann vieles auch fußläufig erreichen. Wenn man dafür dann morgens und abends jeweils ein bisschen länger mit der Bahn fährt ist das meiner Meinung nach ein guter Kompromiss.

Eine weitere spannende Übernachtungsmöglichkeit in Amsterdam sind Hausboote. Das Angebot reicht hier von einfachen Hostelbooten bis zu super schicken, modernen Hausbooten und die Preise können schnell auf mehrere hundert Euro pro Nacht steigen.

Hotels, Ferienwohnungen und auch Hausboote könnt ihr Beispielsweise über Booking.com* buchen.

Für private touristische Vermietungen, etwa über Airbnb, hat die Stadt Amsterdam aufgrund von Overtourism übrigens strenge Regeln erlassen. Vermieter benötigen eine offizielle Erlaubnis, eine Registrierungsnummer und müssen jede Buchung melden. Bei Kurzzeitvermietungen gilt ein Limit von maximal 30 Übernachtungen pro Kalenderjahr.

Essen gehen in Amsterdam

Die Küche in Amsterdam ist sehr international und bunt gemischt, auch einige hippe Restaurantkonzepte haben hier ihren Ursprung (etwa The Avocado Show oder die Vegan Junk Food Bar). Meine gesammelten veganen Tipps findet ihr in meinem Vegan in Amsterdam Guide. Besonders viele Restaurants findet man in Amsterdam am Grachtengürtel nördlich des Leidseplein, in den Vierteln Oud-West und De Pijp. Bei beliebten Restaurants und besonders am Wochenende abends empfiehlt es sich einen Tisch zu reservieren. Im Restaurant ist wie in Deutschland ein Trinkgeld von ca. 5-10% üblich.

Veganer Burger bei The Avocado Show mit Avocado statt Brötchen und Laoded Nachos.

In vielen Restaurants ist inzwischen nur noch Kartenzahlung möglich. Auch für kleine Beträge wie ein Getränk in den Foodhallen habe ich bei meinem letzten Besuch mit Karte gezahlt. Die Speisekarte kann man häufig online über einen QR-Code einsehen, dort auch seine Bestellung abgeben und sogar schon bezahlen.

Wer typisch niederländische Küche probieren möchte, der kann Fritten mit verschiedenen Soßen, Kroketten oder Bitterballen probieren und für den süßen Hunger gibts einen Pannekoeken. Das wird alles nicht nur im Restaurant, sondern oft im Imbiss als Snack auf die Hand angeboten.

Eine Tüte Pommes mit veganer Mayo und Erdnusssoße bei Heertje Friet.

Reisezeit und Dauer

Amsterdam kann man grundsätzlich das ganze Jahr über bereisen, besonders im Winter kann es aber draußen recht ungemütlich werden. Wer also eher gemütlich an den Grachten entlang spazieren möchte, der sollte seinen Besuch lieber auf die wärmeren Sommermonate legen. Im Frühling kann man dafür die Tulpenblüte miterleben und etwa einen Besuch beim Keukenhof mit einplanen.

Zeitlich würde ich für einen Städtetrip 3-4 Tage empfehlen (je nachdem was man unternehmen möchte), aber auch schon auf einem Tagesausflug nach Amsterdam kann man eine Menge erleben.

Sprache

In Amsterdam wird Niederländisch gesprochen, die meisten Menschen hier sprechen aber auch sehr gut Englisch und aufgrund des vielen Tourismus teilweise auch etwas Deutsch. Touren wie etwa die Anne Frank Tour oder die Führung im Rijksmuseum werden auch auf Englisch angeboten, für die Classic Free Walking Tour gab es auch Termine auf Deutsch.

Kosten

Preislich ist Amsterdam nicht unbedingt die günstigste Stadt, aber wie immer gibt es hier große Unterschiede je nachdem welche Ansprüche man an eine Unterkunft hat, was und wie oft man Essen geht und welche Aktivitäten man einplant. Bei meinem letzten Trip nach Amsterdam habe ich ca. 550€ für vier Tage ausgegeben. Da hatte ich allerdings auch nicht die günstigste Unterkunft und bin viel in Restaurants Essen gegangen. Um euch mal einen Überblick über typische Kosten zu geben hier mal ein paar Beispielhafte Kosten:

An- und Abreise mit der Bahn: 85€ inklusive Sitzplatzreservierung
Tagesticket für den ÖPNV: 9€
Hotelzimmer in Zentrumsnähe: 120-150€ pro Nacht für zwei Personen
Sehenswürdigkeiten: 22,50€ Ticket für das Rijksmuseum, 16€ einstündige Grachtenfahrt
Essen: 5€ für eine Portion Fritten auf die Hand, 20€ für ein Frühstück im Café, 13-18€ für ein Hauptgericht im Restaurant

Mit * gekennzeichnete Links in diesem Beitrag sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du über diesen Link etwas buchst, erhalte ich eine kleine Provision.

Weiterlesen zu Reisen in den Niederlanden:
Ein Tag in Amsterdam – Tipps und Eindrücke
Der Keukenhof zur Tulpenblüte
Vegan in Amsterdam: Restaurant- und Hoteltipps

Vegan in Amsterdam: Restaurant- und Hotel-Tipps

Im Februar habe ich ein verlängertes Wochenende genutzt um ein paar Tage in Amsterdam zu verbringen. Schon bei meinem ersten Besuch 2013 erlebte ich die Stadt als sehr veganfreundlich. Für diesen Trip habe ich einige (hauptsächlich komplett vegane) Restaurants rausgesucht und dort getestet. Meine Tipps für vegane Hotspots in Amsterdam und wo ihr einige Klassiker aus der niederländischen Küche in vegan probieren könnt, findet ihr in diesem Artikel.

Vegan in Amsterdam Schriftzug vor mehreren Essenbildern und einem typischen Grachtenbild

Vegane Restaurants in Amsterdam

Vegabond – veganes Café und Food Store

Das Vegabond liegt im Stadtteil Oud-West und ist eine Mischung aus Café und Laden. Es gibt hier einige gemütliche Sitzgelegenheiten, verschiedene Kalt- und Heißgetränke, Kuchen und Cupcakes (die übrigens sehr köstlich aussahen) und auch einige herzhafte Gerichte und Snacks. In den Ladenregalen findet sich eine kleine Auswahl veganer Produkte, die man in den Supermärkten nicht bekommt. Etwa vegane Soßen, veganen Tunfisch aus der Dose, Schokoriegel und in der Kühlung zum Beispiel vegane Käsealternativen von lokalen Herstellern.
Gegessen haben wir hier (leider) nicht, da wir gleich im Anschluss zum Abendessen in ein anderes Restaurant wollten. Dafür habe ich mich mit veganen Schokoriegeln die wie Kinder Bueno schmecken (von Love Raw) eingedeckt.

UPDATE: Leider hat das Vegabond mittlerweile geschlossen.

Vegane Kuchentheke im Vegabond mit Cupcakes.

Adresse: De Clercqstraat 48
Website

LOKOL – Top bewertetes veganes Restaurant

Das LOKOL, ebenfalls im Stadtteil Oud-West, ist ein komplett veganes Restaurant und gehört zu den am besten bewerteten veganen Läden in Amsterdam bei Happy Cow. Wir waren hier zu einem frühen Abendessen. Auf der Karte steht eine Mischung aus Wraps, Burgern, Snacks, Salaten und Bowls. Bestellen kann man über einen QR-Code am Smartphone (hier bezahlt man auch direkt online), oder an der Theke (auch hier wird, wie häufig in Amsterdam, nur Kartenzahlung akzeptiert). Wir entschieden uns für letzteres und konnten dadurch ein Gericht bestellen, dass laut der Online-Bestellseite ausverkauft war. Probiert haben wir die Korean Fried Oyster Mushrooms, das Hummus und die Pasta Arrabiata mit veganen Bällchen. Das Essen war sehr lecker, super schnell fertig (bei unserem Besuch war auch recht wenig los) und für Amsterdam günstig (unter 20€ pro Person für ein Hauptgericht und ein Getränk).

Pasta Arrabiata mit veganen Bällchen bei LOKOL.Korean Fried Oyster Mushroom im LOKOL.

Adresse: Kinkerstraat 140
Website

Heertje Friet – vegane Fritten und Kroketten

Bei diesem kleinen Imbiss gibt es Fritten mit mehreren veganen Soßen zur Auswahl und man kann hier eine vegane Version der für die Niederlande typischen Kroketten probieren. Heertje Friet liegt sehr zentral an der Herengracht und bietet ein paar Stehtische drinnen und ein paar Sitzgelegenheiten draußen. Wir sind hier Mittags nach einer Walking Tour auf einen Snack vorbeigekommen und haben uns eine Portion Fritten mit veganer Mayo und Erdnusssoße geteilt und jeder eine der vegane Kroketten probiert. Diese (Fleisch-)Kroketten haben eine weiche Füllung aus Ragout (hier eben mit veganen Zutaten), werden paniert und frittiert. Bitterballen werden nach dem gleichen Prinzip zubereitet, nur in runder Form. Die veganen Optionen sind gut auf der Karte gekennzeichnet. Außerdem ist der Imbiss sehr günstig: eine Portion Fritten mit Soße gibt es schon ab 3,50€ eine Krokette für je 2,95€.

Eine Tüte Pommes mit veganer Mayo und Erdnusssoße bei Heertje Friet.Zwei vegane Krokretten.

Adresse: Herengracht 169
Website

Foodhallen Amsterdam – Streetfood

In den Foodhallen in Viertel Oud-West findet man eine Halle voll verschiedener kleiner Foodstände. Wir waren dort Samstagsabends und es vor schon kurz nach 17Uhr sehr voll. Das vegane Angebot war, entgegen meiner Erwartungen, nicht sehr groß, oder zumindest nicht überall auf der Karte gekennzeichnet. Allerdings hatte ich auch keine Lust mich an mehreren Ständen anzustellen um nachzufragen. Nachdem wir einen Sitzplatz ergattert hatten (was bei dem Betrieb nicht so einfach war) entschieden wir uns für eine vegane Quesadilla und Loaded Nachos. Die waren ganz lecker, haben mich geschmacklich aber auch nicht umgehauen.

Vegane Quessadillas mit Dip.Danach wollten wir noch vegane Bitterballen beim Stand De Ballenbar probieren. Dort gibt es Bitterballen mit verschiedenen Füllungen und laut Karte auch eine vegane Variante. Als ich auf meine Bestellung wartete, konnte ich beim Zubereiten zusehen und das ist auch der Grund, warum ich von diesem Laden abraten möchte: meine bestellten veganen Bitterballen wurden zusammen mit weiteren Bestellungen die Optionen mit Fleisch enthielten im gleichen Frittierkorb zubereitet. Danach wurden die Bitterballen in einen Korb gegeben und die Sorten auseinandersortiert (wobei die erste Mitarbeiterin sich auch nicht immer sicher schien und mehrfach Bestellungen umsortiert hat). Da die Pannade bei den meisten Sorten identisch ist, konnte ich keinerlei Unterschied erkennen. Mir wurde zwar versichert, dass es sich bei meiner Bestellung um die veganen Bitterballen handeln sollte, aber ich war mir eben nicht sicher und habe sie dann lieber nicht probiert. Da in Amsterdam mehrere komplett vegane Läden auch Bitterballen auf der Karte haben, würde ich sie eher da probieren.

Viel Betrieb in den Foodhallen in Amsterdam.Die Foodhallen würde ich nach dieser Erfahrung jedenfalls nicht nochmal besuchen. Neben der nur kleinen veganen Auswahl, war es mir persönlich dort auch zu voll, zu laut und zu stressig.

Adresse: Bellamyplein 51
Website

Mr. Stacks – vegane Pancakes

Das komplett vegane Restaurant Mr. Stacks ist ideal zum Frühstücken oder für einen ausgiebigen Brunch. Auf der Karte stehen sowohl herzhafte als auch süße Pancakes, außerdem gibt es verschiedene Kaffeespezialitäten und Bubble Tea. Das Lokal liegt im Viertel De Pijp und ein Frühstück hier lässt sich unter der Woche gut mit einem Besuch des Albert Cuypmarkt direkt um die Ecke verbinden.

Wir waren Sonntags zum Frühstück hier. Da man am Wochenende nicht reservieren kann, direkt zur Öffnung um 9 Uhr, wir hätten aber auch bequem noch später einen Tische bekommen. Probiert haben wir die veganen English Breakfast Pancakes und den süßen Choco Hazelnut Stack. Die English Breakfast Pancakes waren insgesamt sehr lecker, nur das Rührtofu fand ich geschmacklich etwas fad. Mein Favorit waren aber klar die süßen Pancakes mit frischen Beeren, Schokosoße und sogar veganer Zuckerwatte als Topping. Dazu hatte ich einen leckeren Latte Macchiato. Preislich liegen die Pancakes pro Gericht zwischen 13 und 16€. Für das Frühstück haben wir inklusive Getränken und Trinkgeld am Ende knapp über 20€ pro Person gezahlt.

English Breakfast Pancakes bei Mr. Stacks, mit Rührtofu, veganem Bacon, Würstchen, Pilzen, Baked Beans und Salat.Süße vegane Pancakes bei Mr. Stacks, mit Schokosoße, frischem Obst und Zuckerwatte-Topping.

Adresse: Govert Flinckstraat 122
Website

The Avocado Show – Alles Rund um die Avocado

Bei The Avocado Show dreht sich bei den Gerichten alles um die namensgebende, grüne Frucht. Das Franchise stammt ursprünglich aus Amsterdam und betreibt inzwischen mehrere Restaurants innerhalb von Europa. In Amsterdam gibt es aktuell zwei Standorte, ein klassisches Restaurant an der Keizersgracht im Grachtengürtel und einen Laden mit To-Go Konzept in der Nähe des Leidseplein. Wir waren Sonntags am frühen Nachmittag in dem Restaurant an der Keizersgracht und konnten mit etwas Wartezeit noch einen Tisch ergattern (falls ihr hinwollt und v.a. mit mehr als zwei Personen würde ich eine Reservierung empfehlen).

Auf der Karte gibt es ein paar vegetarische und vegane Gerichte, die sehr gut gekennzeichnet sind. Das Angebot unterscheidet sich mittags und abends ein wenig. Die Karte gibt es hier tatsächlich nur digital über einen QR-Code aufs Smartphone, bestellen kann man sowohl darüber, als auch direkt beim Personal. Probiert haben wir den veganen Fun Burger, die Avo Fries und die Cauli Flowers . Der Burger kommt mit zwei Avocadohälften, statt Brötchen und ein paar Loaded Nachos. Mir hat auch das Rote Beete Patty sehr gut geschmeckt. Dazu gab es dann noch pannierte und frittierte Avocadospalten und Blumenkohlröschen, jeweils mit einem leckeren Dip dazu. Als Getränk hatte ich die Blueberry Limonade, die fand ich allerdings etwas sauer und geschmacklich nicht so passend zu dem Essen. Preislich zahlt man bei The Avocado Show etwas mehr (und auch das hippe Konzept etwas mit). Für zwei Getränke, zwei Vorspeisen/ Beilagen und ein Hauptgericht haben wir knapp 40€ gezahlt (ist hier übrigens auch nur mit Karte möglich). Ich würde es aber auf jeden Fall empfehlen, denn es war sehr lecker und ich esse einfach gerne Avocado. Die Avocados die hier verwendet werden, werden laut der Website alle „auf sozial verantwortlichen Farmen nachhaltig angebaut“. Geschmacklich und vom Reifegrad waren sie bei unserem Besuch jedenfalls perfekt.

Veganer Burger bei The Avocado Show mit Avocado statt Brötchen und Laoded Nachos.

Adresse: Keizersgracht 449
Website

Vegan Temple Bar – veganes Fast Food in gemütlicher Bar Atmosphäre

Die Vegan Temple Bar suchten wir uns für unseren letzten Abend in Amsterdam aus. Sicherheitshalber reservierten wir ein paar Stunden vorher noch einen Tisch, es wäre allerdings noch mehr als genug Platz gewesen um spontan vorbeizukommen. Das komplett vegane Restaurant liegt in der Nähe des Leidseplein, ist sehr modern und bunt eingerichtet und bietet viele gemütliche Tische. Auf der Karte stehen Burger, Loaded Fries, Poke Bowls, Wraps und Finger Food wie Bitterballen, Onion Rings, vegane Shrimps und Nuggets (die Karte ähnelt der Auswahl in der Vegan Junk Food Bar meiner Meinung nach sehr). Wir probierten den Crispy Chicken Burger, die Sweet & Tender Loaded Fries und die Bitterballen (die ich hier ohne Angst vor Verwechslungsgefahr genießen konnte). Alles sehr lecker, an den Bitterballen habe ich inzwischen auch Geschmack gefunden.

Veganes Fast Food in der Vegan Temple Bar: Loaded Fries, Bitterballen und ein Burger.Zum Nachtisch bestellten wir uns eine vegane Stroopwafel, eine typisch niederländische Waffel mit Karamell. Ich hatte dazu noch einen veganen Kakao mit Sahne. Die Waffel war wirklich lecker und dieser Nachtisch ist der Grund, warum ich die Vegan Temple Bar den anderen veganen Fast Food Läden in Amsterdam (und davon gibt es einige) vorziehen würde. Dieses typisch niederländische Dessert konnte ich sonst nirgendwo anders auf der Karte entdecken.

Vegane Stroopwaffel mit Sahne.Da wir mehrere Getränke, zwei Hauptgerichte, einen Snack und ein Dessert bestellt hatten, war unser letzter Abend das teuerste Essen während unserem Amsterdam Trip (für alles zahlten wir am Ende knapp über 70€). Bei der Anzahl an Gerichten war es aber immer noch im Mittelfeld und Essen gehen in Amsterdam war insgesamt letztendlich nicht so teuer, wie ich erwartet hatte.

Adresse: Lange Leidsedwarsstraat 17
Website

Sticky Fingers – veganes Café in der Hotellobby

Diese Kaffee Bar ist gleichzeitig die Hotellobby eines Hotels (des Concsious Hotel Amsterdam City – The Tire Station, in dem wir übernachtet haben). Da wir an unserem Abreisetag früh Tickets für das Rijksmuseum hatten und nicht genügend Zeit um das Frühstücksbuffet ausgiebig zu genießen, haben wir uns hier kurz für einen Kaffee und einen Snack hingesetzt. Ich hatte einen Latte Macchiato mit Hafermilch, der wirklich gut war. Dazu haben wir uns eine Sojajoghurt-Bowl mit Granola und zwei kleine vegane Kuchen/Riegel bestellt. Das hat vollkommen für ein kleines Frühstück gereicht und war mit ca. 11€ pro Person auch günstiger, als das große Frühstücksbuffet das man sich sonst im Hotel dazubuchen konnte.

Theke und Sitzbereich im Sticky Fingers.Veganes Frühstück im Sticky Fingers, Latte Macchiato und zwei vegane Kuchenriegel.

Adresse: Amstelveenseweg 3
Website

Maoz vegan – Falafel Imbiss

Das Maoz vegan wählten wir, weil es sehr günstig zwischen dem Rijksmuseum und unserem Rückweg zum Hotel lag, wo wir vor der Abreise noch unsere Koffer einsammeln mussten. Die Kette hat mehrere kleine Läden in Amsterdam, wir haben den Standort an der Leidsestraat besucht. Man kann wählen zwischen einer Pita oder einer Salad Bowl mit Falafel, Aubergine, Guacamole, Hummus oder Mushroom Shaorma. Dazu kann man sich Pommes bestellen und sich mit Getränk ein etwas günstigeres Menü zusammenstellen. Ich hatte eine Falafel Bowl mit einer Portion Pommes. Für die Bowl bekam ich eine Pappschale mit drei Falafel und etwas Salat, die ich an dem Buffet selbst mit weiterem Gemüse auffüllen konnte. Wer viel Hunger hat und geschickt stapelt, kann so ein sehr günstiges Essen ergattern. Geschmacklich hatte ich zwar schon bessere Falafel, vom Preis-Leistungs-Verhältnis war das Maoz allerdings mit am günstigsten. Für mein Menü inklusive Getränk habe ich nur knapp über 12€ bezahlt.

Veganes Menü bei Maoz: eine Falafel Bowl, Cola und Fritten mit Soße.

Adresse: Leidsestraat 85

Weitere vegane Restaurants die ich mit mehr Zeit gerne besucht hätte

Meatless District: das komplett vegane Restaurant wurde mir von mehreren Leuten empfohlen. Es hat zwei Standorte in Amsterdam. Freitags sind wir abends spontan bei dem einen vorbei, da hatte es aber (noch) geschlossen. Falls ihr hinwollt reserviert besser einen Tisch.

Vegan Junk Food Bar: noch so ein toller Franchise, der ursprünglich aus Amsterdam kommt. Auch hier gibt es mehrere Standorte, da ich das Konzept aber schon aus Köln kannte, habe ich lieber ein paar andere Läden getestet. Die Burger, Loaded Fries und Snacks wie vegane Bitterballen die ich in Köln probiert habe waren aber super lecker. Mehr dazu lest ihr in meinem Köln vegan Guide.

Rainbowls: eine weitere, komplett vegane Frühstückslocation im Viertel De Pijp. Auf der Karte stehen bunt verzierte Bowls und Smoothies, die wirklich köstlich aussehen.

Saint-Jean: in diesem veganen Café im Jordan Viertel sind wir sonntags sogar kurz vorbeigegangen. Allerdings waren wir schon sehr spät dran und die Theke, bis auf ein paar Sorten Cookies schon ausverkauft. Auf meiner Liste stand das Café wegen der veganen Cruffins mit Pistaziencreme. Dafür muss man dann wohl früher am Tag kommen.

Café de Ceuvel: etwas abgelegener in Amsterdam-Noord liegt dieses komplett vegane Café als Teil eines Urban City Projekts. Das Konzept klingt jedenfalls spannend und die Karte auch sehr lecker.

Vegane Hotels in Amsterdam

Conscious Hotels

Übernachtet haben wir im Conscious Hotel Amsterdam City – The Tire Station. Die Conscious Hotels sind eine nachhaltige Hotelkette mit insgesamt vier Standorten in Amsterdam. Unseres lag am Ende des Vondelparks und war sehr gut an den ÖPNV angebunden.

Die Lobby befindet sich im Café Sticky Fingers, das ich euch weiter oben schon vorgestellt habe. Dort konnten wir bei unserer Ankunft bequem per Self-Check-In einchecken. Das funktionierte über einen Tablet-Computer und man konnte sich selbst Schlüsselkarten erstellen, Extras wie Frühstück hinzubuchen und direkt per Karte bezahlen. Für Fragen war aber auch sehr nettes Personal Vorort. Bei unserer Anreise hatten wir auch Glück und konnten schon ab 14Uhr kostenlos einchecken und unser Zimmer beziehen.

Gebucht hatten wir ein Zweibettzimmer für drei Nächte, was uns im Schnitt 147€ pro Nacht (ohne Frühstück) gekostet hat. Das Zimmer fand ich für Amsterdammer Verhältnisse relativ geräumig. Auch das Bad und die Dusche hatten eine vernünftige Größe. Außerdem hatten wir im Zimmer einen kleinen Schrank, Tisch, Stuhl und einen Fernseher. Die Pflegeprodukte im Bad waren größtenteils vegan, biologisch und entsprechend gekennzeichnet.

Zweibettzimmer im Conscious Hotel Amsterdam.

Schade war, dass man bei uns das Fenster nicht öffnen konnte. Die Klima-/Heizungsanlage hat bei uns etwas lange gebraucht, bis es warm wurde. Zu Beginn war sie, bestimmt um Strom zu sparen, auf nur 18°C eingestellt. Dass das Hotel auf nachhaltigen Strom setzt ist für mich allerdings ein Pluspunkt. Wir konnten für die Zeit unserer Aufenthalts auch den Room-Service über ein Online-Formular abbestellen um Ressourcen zu sparen. Dafür verspricht das Hotel einen Baum zu pflanzen.

Beim Check-Out konnten wir, wie bei den meisten Hotels üblich auch noch unser Gepäck kostenlos für ein paar Stunden parken, während wir unterwegs waren.

Veganes Frühstück im Conscious Hotel

Auf der Website hatte ich in den FAQs schon gelesen, dass die Conscious Hotels auch veganes Frühstück anbieten. Dort steht, man sollte es vorher anmelden, was ich aber nicht mehr geschafft habe. Im The Tire Station war es aber auch kurzfristig kein Problem und so haben wir für unseren ersten Tag gleich noch das vegane Frühstück für 19€ pro Person hinzugebucht.

Das Frühstück wird hier in Buffetform im angrenzenden Café Moer serviert. Es ist komplett vegetarisch und bietet viele vegane Optionen. Es gab Brot, Brötchen und Toast mit verschiedenen süßen und herzhaften Aufstrichen, veganen Aufschnitt und Gemüse. Als warmes Frühstück gab es Kartoffelecken, gebratene Pilze und Tomaten. Außerdem gab es veganen Chiapudding, verschiedene Müslis und Toppings, frisches Obst, Sojamilch, man konnte sich Kaffeespezialitäten an einem Automaten auswählen und zwischen verschiedenen Fruchtsäften entscheiden. Auf Nachfrage konnte ich sogar noch eine Bowl mit veganem Joghurt bestellen und es wurden extra für mich frisch vegane Schokocroissants aufgebacken. Also insgesamt ein wirklich leckeres Frühstücksbuffet mit großer veganer Auswahl. Tatsächlich hatte ich diesmal auch überhaupt nicht das Gefühl, dass ich als vegan lebende Person weniger bekomme. Nur die Kennzeichnung der veganen Optionen könnte verbessert werden, die war bei meinem Besuch nämlich gar nicht vorhanden, sodass ich erst beim Personal nachfragen musste. Dabei habe ich aber die Extras wie veganen Joghurt und die Croissants angeboten bekommen.

Vegane Auswahl vom Frühstücksbuffet im Conscious Hotel Amsterdam.Vegane Schokocroissants beim Hotelfrühstück.

Insgesamt habe ich mich im Hotel sehr wohl gefühlt, wir hatten einen angenehmes Wochenende dort und konnten alle Ziele die wir uns in Amsterdam ansehen wollten schnell und einfach erreichen. Außerdem war ich sehr froh über die große Auswahl beim veganen Frühstücksbuffet und die Möglichkeit am letzten Tag im zugehörigen Café nur eine Kleinigkeit zu frühstücken. In Amsterdam gibt es zwar einige Cafés wo man auch nett frühstücken gehen kann, das ganze zeitlich mit dem Sightseeing zu vereinbaren ist aber nicht immer so einfach.

Adresse: Amstelveenseweg 5
Buchen auf booking.com (*Affiliate-Link)

Weiterlesen zu Amsterdam und den Niederlanden:
Vegan in den Niederlanden
Amsterdam: praktische Tipps für deinen Städtetrip
Ein Tag in Amsterdam
Zeeland im Winter
Der Keukenhof zur Tulpenblüte

Kapstadt: in 3 Tagen die Highlights der Mother-City entdecken

Kapstadt war die letzte Station unserer dreiwöchigen Südafrika-Rundreise. Drei Nächte verbrachten wir hier in einem Hotel in Seapoint und hatten mit einem Tag, der für einen Tagesausflug Rund um die Kap-Halbinsel reserviert war, knapp 3 Tage Zeit um die Highlights der Mother-City (wie Kapstadt von vielen genannt wird) zu entdecken.

Kapstadt Highlights

Aussicht vom Tafelberg auf den Lionshead. Davor fährt eine Seilbahngondel den Berg hinauf.

Bo-Kaap Viertel

Das Bo-Kaap Viertel, zwischen City Center und Signal Hill ist vor allem durch seine bunten Häuser bekannt. Dabei hat das Viertel auch eine spannende Historie. Entstanden ab Mitte des 18. Jahrhunderts, gehört es zu den ältesten Teilen der Stadt. Wir hatten mit der Gruppe nur Zeit für einen kurzen Spaziergang durch die bunten Straßen, für Geschichtsinteressierte gibt es aber auch ein spannendes Museum, das Iziko Bo-Kaap Museum.

Bunte Häuser in einer Straße im Bo Kaap Viertel.

Tafelberg mit der Seilbahn

Als nächstes stand der Besuch des Tafelsbergs auf unserem Reiseplan. Wir hatten Glück, dass es an diesem Tag sonnig und nicht zu windig war und sich der Tafelberg nicht unter einer Wolke versteckte. Wenn du so einen Tag bei deinem Kapstadt Besuch erwischst, solltest du die Chance unbedingt direkt nutzen. Dann an vielen anderen Tagen fährt die Seilbahn nicht, weil das Wetter zu schlecht ist, oder der Wind zu stark.

Mit dem Bus ging es bis zur Talstation der Seilbahn, wo wir uns in die Schlange einreihten um hinauf zu fahren. Wer seine Tickets vorab online kauft, spart sich zumindest das Anstehen vor der Kasse. Die Tickets bekommte man online auf der Website der Seilbahn, ein Return Ticket für einen Erwachsenen kostet aktuell zwischen 340 ZAR (ab 13 Uhr) und 395 ZAR (Vormittags), umgerechnet ca. 17,50€-20,50€ (Stand 2023). Mit Ticket haben wir bei unserem Besuch um die Mittagszeit ca. 45min gewartet, bevor wir in die Gondel steigen konnten.

Eine Seilbahngondel fährt zum Tafelberg hinauf.

Die Fahrt nach oben dauerte dann nur wenige Minuten, in denen man über 700 Höhenmeter überwindet. Der Boden in der Gondel dreht sich dabei um 360 Grad, sodass man Ausblick in alle Richtungen hat. Die Wand der Gondel dreht sich allerdings nicht mit, sodass man sich nicht anlehnen sollte und für Menschen mit Höhenangst empfiehlt es sich, einen Platz in der Mitte zu suchen.

Oben angekommen zerstreuten sich die Besucher schnell über das Tafelbergplateau. Die Wege in der Nähe der Seilbahnstation sind asphaltiert, weiter weg starten dann weniger befestigte Wanderwege. Wir sind oben einfach ein bisschen herumgelaufen, haben die Aussicht genossen und Fotos gemacht.

Aussicht vom Tafelberg auf die Twelve Apostels.

Wer Glück hat, kann auf dem Tafelberg niedliche Dassis (Klippschliefer) und zahlreiche Eidechsen, die die Sonne genießen entdecken. Einmalig ist natürlich auch die sagenhaft schöne Aussicht auf die Stadt mit dem markanten Lionshead, den Devilspeak und auf die Twelve Apostels auf der Rückseite des Berges. Ich konnte mich an der Aussicht jedenfalls nicht sattsehen und bei meinem nächsten Kapstadt Besuch, möchte ich unbedingt nochmal auf den Tafelberg. Dann vielleicht im Rahmen einer Wanderung, da gibt es mehrere schöne Routen.

Aussicht vom Tafelberg auf den Devils Peak.

Seapoint

Für uns ging es dann weiter nach Seapoint, um dort in unserem Hotel einzuchecken. Da es noch früher Nachmittag war, entschieden wir uns für einen kleinen Spaziergang an der Promenade in südlicher Richtung bis Queens Beach. In der Nähe kehrten wir für ein frühes Abendessen in ein veganes Restaurant ein und liefen mit einem kurzen Stopp im Supermarkt wieder zurück. Später war auf der Promenade viel mehr los. Viele Spaziergänger, Jogger und Leute mit Hunden nutzen ihren Feierabend für eine kleine Runde.

Wellen treffen auf die Promenade in Seapoint.

Green Market Square

An unserem zweiten vollen Tag in Kapstadt waren wir auf eigene Faust unterwegs und nahmen den Hop-On Hop-Off Bus um weitere Highlights zu erkunden. In der Innenstadt stiegen wir kurz am Green Market Square aus. Auf dem kleinen Marktplatz bieten zahlreiche Stände die typischen Südafrika Souvenirs an, etwa Schmuck, Holzschalen und Tierfiguren. Wir waren relativ früh dran, darum war noch wenig Betrieb. Wenn es voll ist, sollte man aber sehr auf seine Sachen aufpassen.

Souvenir-Stände vor einer Kirche am Green Market Square.

Kirstenbosch Gardens

Unser Hauptziel am zweiten Tag war Kirstenbosch Gardens, der botanische Garten von Kapstadt, der auf der Rückseite des Tafelbergs liegt. Hier kann man mehrere Wanderungen unternehmen und natürlich die Pflanzenvielfalt der Kapregion bewundern.

Wir zahlten pro Person 210 ZAR (ca. 11€) Eintritt und 10 ZAR für einen kleinen Lageplan des Parks (Stand 2023). Während unserer Besuchs war Frühling in Südafrika und Blütezeit von vielen Proteas, einer aus dem südlichen Afrika stammenden Pflanzenart.

Eine noch geschlossene Protea Blüte.

Neben den blühenden Proteas schauten wir uns weitere Bereiche des botanischen Gartens an, in denen es zum Beispiel um bedrohte Pflanzenarten ging. Der Park ist relativ weitläufig und erstreckt sich über einen leichten Berghang auf der Rückseite des Tafelbergs. Bei unserem Besuch hingen tiefe Wolken an den Bergflanken und sorgten für eine besondere Stimmung.

Wege und bepflanzte Beete im botanischen Garten.

Ein Highlight in Kirstenbosch Gardens ist der Baumwipfelpfad, auch Baumschlange genannt. Der Weg ist aus braunem Holz gebaut und schlängelt sich einmal zwischen den Bäumen entlang. Von oben hat man außerdem eine tolle Aussicht über den botanischen Garten.

Der Baumwipfelpfad in Kirstenbosch Gardens.

Wir verbrachten ca. zwei Stunden in Kirstenbosch Gardens, das hat für uns gereicht um die für uns interessanten Bereich anzusehen. Wer eine der Wanderungen machen möchte sollte mindestens einen halben Tag einplanen. Man kann in den Park auch sein eigenes Picknick mitnehmen.

Camps Bay

Für uns ging es dann weiter mit dem Hop-On Hop-Off Bus nach Camps Bay. Dieser Stadtteil ist sehr wohlhabend und für den schönen Sandstrand bekannt. Die Promenade mit den vielen Palmen und dem Lionshead im Hintergrund bietet ein schönes Fotomotiv. Leider war es bei unserem Besuch sehr windig. Als wir an den Strand laufen wollten wehte uns immer wieder aufgewirbelter Sand ins Gesicht. Darum sind wir lieber in eins der vielen Restaurants eingekehrt und haben von dort die Aussicht bei einem Kaffee und leckerem Essen genossen.

Palmengesäumte Straße in Camps Bay mit Aussicht auf den Lionshead.

Victoria & Alfred Waterfront

An der Waterfront haben wir den Vormittag unseres Abreisetags verbracht, bevor es nach einem Mittagessen zum Flughafen ging. Für uns war das Ideal um noch ein paar Souvenirs zu shoppen. An der Vicotria & Alfred Waterfront gibt es aber noch mehr als nur eine große Shopping-Mall. Über das Gelände verteilen sich mehrere große Hallen mit Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten und Museen. Dazwischen liegen zahlreiche Boote in den Hafenbecken.

Wer mehr Zeit hat, kann an den Ständen am Hafen auch eine Bootstouren buchen, oder einen Helikopterflug (das würde ich beim nächsten Mal gerne machen). Auch die Touren nach Robben Island starten von hier. Mit etwas Glück kann man im Wasser oder auf den Stegen Pelzrobben beim spielen oder ausruhen beobachten. Sehr zentral gibt es einen schönen Fotospot mit Aussicht auf den Tafelberg. Den musste ich natürlich auch für ein Erinnerungsbild nutzen.

Ich in einem gelben Bilderrahmen-Fotospot an der Waterfront mit dem Tafelberg im Hintergrund.Eine südafrikanische Pelzrobbe.

Für die typischen Souvenirs empfehle ich einen Besuch im African Trading Port. Der lohnt sich alleine schon um die detailreichen Tierskulpturen aus Metall davor anzusehen. Im ersten Stock gibt es noch mehr Kunstobjekte, die man sich anschauen kann (aber auch Tierfelle oder Produkte aus Knochen). Modernere Produkte und Kleidung von kleineren Labels gibt’s im „The Watershed“, einer großen Halle in Richtung des Aquariums, in der viele kleine Stores Platz finden.

African Trading Port an der Waterfront

Eine Mittagspause haben wir im V&A Foodmarket eingelegt. Hier gibt es eine große Vielfalt an Food Ständen aus denen man wählen kann (inklusive einiger veganer Optionen). Im oberen Stockwerk findet man Sitzgelegenheiten.

Übernachten in Kapstadt

Übernachtet haben wir bei unserem Aufenthalt in Kapstadt im Premier Hotel Cape Town (*Affiliate-Link) im Stadtteil Seapoint. Das Hotel war für einen kurzen Aufenthalt ganz nett, aber auch nichts besonderes. Die Lage in dem Stadtteil fand ich aber sehr gut und ich habe mich dort immer Sicher gefühlt. Das Viertel kann ich also auf jeden Fall als Basis für eure Kapstadt Erkundungen empfehlen.

Unterwegs in Kapstadt

Fürs Sightseeing sind wir an dem einen Tag an dem wir nicht mit dem Mini-Reisebus und der Reisegruppe unterwegs waren auf den Hop-On Hop-Off Bus umgestiegen. Damit kommt man bequem an die meisten touristisch interessanten Orte. Es gibt drei verschiedene Linien die Tagsüber alle 20 Minuten fahren. Eine führt durch die Innenstadt und zum Tafelberg, eine fährt die Runde um den Tafelberg bis zu Kirstenbosch Gardens und nach Hout Bay (mit der waren wir unterwegs) und die dritte führt bis in die Winelands zu einigen Weingütern. Tickets kosten ca. 15€ für einen Tag und ca. 20€ für ein Zwei-Tages-Ticket. Kaufen kann man diese entweder an einem der Tour Offices (an der Waterfront oder in der Long Street) oder schon vorab online z.b. über getyourguide (*Affiliate-Link). Dazu bekommt man dann auch ein paar Kopfhöhrer, über die man während der Fahrt einen Audioguide mit Infos zu den Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke anhören kann.

Für kurze Strecken zu Restaurants in Seapoint waren wir auch zu Fuß unterwegs. Allerdings immer tagsüber und Wertsachen haben wir, soweit möglich im Hotel gelassen oder im Rucksack verstaut.

Wart ihr schonmal in Kapstadt? Was waren eure Highlights?

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Rezept: veganer Kokosmilchreis mit Kirschsoße

Heute gibt es mal wieder einen All-time-Favourit aus meiner Kindheit, den ich nicht nur vegan, sondern auch noch mit einem kleinen geschmacklichen Twist nachgekocht habe. Milchreis mit Zimtzucker, Kirschen und Schokostreuseln stand bei uns damals häufig als süßes Mittagessen auf dem Tisch. In meiner Variante haben ich einen Teil der Milch mit Kokosmilch ersetzt und mit den Kirschen eine leckere Soße gekocht. Am besten schmeckt der vegane Kokosmilchreis mit Kirschsoße, wenn beides noch leicht warm ist.

veganer Kokosmilchreis mit Kirschoße und Schokoraspel in einer Bowl, daneben liegt ein alter Zuckerlöffel.

Zutaten für 3-4 Portionen:
für den Milchreis:
400ml Kokosmilch
600ml Pflanzendrink (ich hatte Haferdrink)
500g Milchreis
2 Päckchen Vanillezucker
für die Kirschsoße:
1 Glas Kirschen (720g, 350g Abtropfgewicht)
2EL Speisestärke
optional als Topping:
geraspelte Schokolade

1. Für den Kokosmilchreis Kokosmilch und Pflanzendrink in einem Topf aufkochen. Den Milchreis hinzugeben, ca. 30min bei geringer Hitze garen lassen und immer wieder umrühren. Zum Schluss den Vanillezucker unterrühren.
2. Für die Kirschsoße die Kirschen durch ein Sieb abgießen und den Saft in einem Topf auffangen. Den Saft aufkochen, die Speisestärke unterrühren und weiterrühren, bis die Soße leicht angedickt ist. Dann die Kirschen dazugeben und kurz mit warm werden lassen.
3. Den Kokosmilchreis und die Kirschsoße noch warm servieren und nach belieben mit geraspelter Schokolade bestreuen.

veganer Kokosmilchreis mit Kirschoße und Schokoraspel in einer Bowl. Daneben liegen ein alter Zuckerlöffel, ein Schälchen mit mehr Schokoraspel und ein Topf mit mehr Kirschsoße.

Durch den Anteil Kokosmilch bekommt der Milchreis gleich einen etwas anderen Geschmack und ist aufgrund des höheren Fettgehalts auch etwas reichhaltiger. Wer das nicht mag kann den Milchreis natürlich auch mit einem kompletten Liter Pflanzendrink kochen. Das funktioniert im Gegensatz zu Pudding, der nicht immer fest wird übrigens mit jedem Pflanzendrink mit dem ich es probiert habe (Soja-, Hafer- und Reisdrink). Ein kleines bisschen Vanillezucker verleiht dem Milchreis am Ende ein bisschen Süße.

Für die Kirschsoße verwende ich sowohl die Kirschen, als auch den Kirschsaft aus dem Glas (optimale Zutatenverwertung würde ich sagen). Der Saft wird kurz aufgekocht und mit Speisestärke angedickt, die Kirschen werden dann einfach kurz mit darin erwärmt. Die Schokolade raspel ich mit einem Sparschäler von einem großen Stück Blockschokolade ab. Wenn es mal schnell gehen muss nehme ich alternativ aber auch gekaufte Schokostreusel.

veganer Kokosmilchreis mit Kirschoße und Schokoraspel in einer Bowl

Dieses Gericht ist übrigens auch ein schönes Low Budget Essen. Für alle Zutaten zusammen habe ich, auf den jeweiligen Anteil heruntergerechnet, ca. 5€ bezahlt. Also ungefähr 1,25€ pro Portion. Noch günstiger wird’s, wenn man nur Pflanzendrink verwendet, dann lande ich bei einem Portionspreis von 1,10€.

Esst ihr gerne auch mal ein süßes Mittag- oder Abendessen?

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