Ein Wochenende in Budapest: 2-3 Tage in der Donaumetropole

Budapest stand mit seiner tollen Architektur und dem Donaupanorama schon lange auf meiner Reisewunschliste. Im Oktober war es dann endlich soweit und ich konnte die Stadt ganze drei Tage lang erkunden. Was ich bei meiner Reise alles gesehen habe und den perfekten Plan für zwei bis drei Tage in Budapest liest du hier.

Panoramablick auf das Parlament in Budapest

Tag 1: Pest – vom Parlament bis zur Markthalle

Am ersten Tag wollten wir das rechte Donauufer, also die Pester Seite erkunden. Los geht es nach einem kleinen Frühstück am Parlament, wo unsere Free Walking Tour startet. Die führte dann in 2 ½ Stunden einmal quer durch das Viertel und zu vielen Highlights. Zuerst hatten wir aber noch ein bisschen Zeit uns das Parlament von Außen anzusehen. Falls du es besichtigen möchtest, solltest du deine Tickets im Voraus online bestellen. Ein wirklich schönes Gebäude, das mit zum UNESCO Welterbe gehört. Es entstand zusammen mit vielen anderen Straßenzügen auf der Pester Seite im Jahr 1896 zur Feier der 1.000-jährigen Besiedlung von Ungarn. Erst damit gründete sich im Prinzip die Stadt Budapest, die vorher ihr Zentrum auf der linken Uferseite in Buda am Burgberg hatte. Pest war damals nur ein kleines Dorf.

Pferdestatue vor dem Budapester Parlament

Während der Tour erzählt unser Guide uns mehr über die Geschichte der Stadt, auch während dem Kommunismus. Eins der wenigen erhaltenen Denkmäler aus dieser Zeit befindet sich am Freiheitsplatz und erinnert an die Befreiung durch die russische Armee im 2. Weltkrieg. Andere Kommunistische Statuen wurden abgebaut und werden jetzt in einem Park am Rande der Stadt ausgestellt.

Monument auf dem Liberty SquareSt. Stephans Basilika in Budapest

Die kleine Runde führt uns weiter, vorbei an der St. Stephans Basilika und am Elisabethplatz bis zum Eingang der Vàci Ut, der zentralen Einkaufsstraße der Stadt. Hier reihen sich Kaffeehäuser, Souvenirshops und Einkaufsläden aneinander. Perfekt um ein bisschen zu bummeln. In der Nähe am Donauufer endet dann auch die Tour und wir verabschieden uns von der Gruppe. Dann folgen wir der Straße weiter nach Süden (mit einem kleinen Zwischenstopp zum Essen), bis zur großen Markthalle. Die ist neben der grünen Freiheitsbrücke schon an ihrem bunt gekachelten Dach erkennbar. Auf der unteren Ebene reihen sich Stände mit Lebensmitteln aneinander. Du findest hier Gewürze, Obst und Gemüse, Schokolade und andere ungarische Spezialitäten. Im ersten Stock gibt es dann noch weitere Souvenirs. Für einen Überblick über die Architektur der Halle lohnt es sich auf jeden Fall die Treppe hinauf zu steigen.

Budapester Markthalle mit bunt gekacheltem DachBlick über die Stände der alten Markthalle

Für den Nachmittag haben wir noch eine kleine Bootstour* (Affiliate-Link) geplant. Auf einem kleinen Schaufelraddampfer schippern wir etwa eine Stunde über die Donau. Die klassische Route führt im Süden bis kurz hinter die Freiheitsbrücke und im Norden bis zur Margareteninsel. Perfekt um nach den vielen Schritten etwas Pause zu machen und das UNESCO Welterbe aus einer weiteren Perspektive zu betrachten. Hier konnten wir auch das Gellert-Bad von außen sehen. Das berühmte Thermalbad hätte ich gerne besucht, allerdings hatte es wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Danach geht es nochmal mit der Tram zurück zum Parlament, das im Abendlicht besonders schön strahlt.

Blick aus dem Boot auf den GellertbergDie Kuppel des Parlaments im Abendlicht

Tag 2: Buda – unterwegs im Burgviertel

Am zweiten Tag steht der Burgberg auf dem Programm. Nach dem Frühstück in einem Café klettern wir die Stufen bis zur Fischerbastei hinauf. Hier ist schon ordentlich Betrieb, viele Gruppen von Kreuzfahrttouristen sind unterwegs. Wir genießen ein bisschen die Gratis-Aussicht und entscheiden uns statt für den kleinen kostenpflichtigen Bereich der Fischerbastei für ein Ticket für die Mathiaskirche. Die ist direkt daneben und ist sowohl Außen als auch Innen reich verziert. Drinnen gibt es auch ein kleines Museum. Der Eintritt kostet ohne den Turm knapp 8€.

Die Türme der FischerbasteiDer Chor in der Mathiaskirche ist reich verziert

Als wir eine Runde durch das Burgviertel drehen wird es merklich ruhiger. Die Straßen sind gesäumt von typischen kleinen Häusern, die mich ein wenig an Prag erinnern. Von der Burgmauer hat man einen schönen Blick ins Umland und auf die jetzt bunt gefärbten Bäume. Auf dem Rückweg gehen wir nochmal zur Fischerbastei. Jetzt liegt das Budapest-Panorama in herrlichem Sonnenschein vor uns.

Alte Häuser im Burgviertel

Nach einer kleinen Pause in einem Café unterhalb des Burgbergs steigen wir langsam über den Burggarten hinauf zum Royal Palace. Der kleine Garten ist schön angelegt, mit einer schönen Aussicht auf den Fluss. Über die alten Burgmauern führt hier eine Treppe hinauf zum Palast. Oben angekommen gehen wir erstmal hinüber zu Seilbahn. Die hat zwar heute geschlossen, man kann durch die Scheiben aber trotzdem einen Blick auf die Waggons werfen. Außerdem finden wir hier neben einem tollen Ausblick eine weitere der Mini Statuen, die ein Streetart Künstler überall in der Stadt platziert hat. Ein paar davon haben wir gestern schon bei unserer Tour gesehen. Mehr über die Figuren liest du bei Little Discoveries.

Burggarten mit Brunnen und PflanzeMini Statue vor dem Donau Panorama

Neben der Seilbahn befindet sich auch der Sándor Palais, der Amtsitz des ungarischen Präsidenten. Hier findet immer zur vollen Stunde ein kleiner Wachwechsel statt. Da wir zufällig kurz vorher da sind, warten wir ein paar Minuten, besonders spektakulär fand ich es aber nicht.

Wachwechsel am Sandor Palais

Wir schauen uns lieber die Nationalgalerie an. Das Museum befindet sich im Palast und zeigt Werke von ungarischen Künstler:innen, vor allem ab dem 19. Jahrhundert. Da es erst recht spät eigene Kunstschulen in Ungarn gab, gingen die Künstler:innen zum lernen in Westeuropäische Länder. Darum sind die Stile der Bilder auch stark von diesen Einflüssen geprägt. Ein paar schöne Motive sind auf jeden Fall dabei und im Museum kann man sogar bis in die Kuppel, wo man nochmal einen tollen Ausblick hat. Auf dem Fluss sehen wir das Boot, mit dem wir gestern unterwegs waren vorbeifahren.

Im alten Palast befindet sich jetzt das Ungarische NationalmuseumEin altes Schaufelradschiff fährt über die Donau

Auf dem Rückweg zu unserem Apartment im Jüdischen Viertel machen wir noch einen Stopp bei Szimpla Kert. Das war die allererste Ruinenkneipe in Budapest. In dem ziemlich heruntergekommenen, alten Gebäude befinden sich heute mehrere Bars. Die Wände sind mit Graffiti und Stickern bemalt und beklebt, alles ist mit grünen Pflanzen geschmückt. Das Alternative Konzept war so erfolgreich, dass es heute mehrfach kopiert wurde. Wo du weitere Ruin Pubs findest liest du bei Places of Juma. Obwohl die richtigen Partys erst spätabends anfangen, haben die Ruinenkneipen schon ab dem Nachmittag auf und ziehen dann Tourist:innen an. Wir waren hier auf ein Bier vor dem Abendessen.

Der Eingang zur Ruinenbar Szimpla Kert

Tag 3: Vom Heldenplatz bis ins Jüdische Viertel

An unserem letzten Tag hatten wir etwas Zeit uns treiben zu lassen. Da unsere Frühstücks-Location ganz in der Nähe war, spazierten wir spontan zum Heldenplatz und ein bisschen durch den Park. Dort gibt es auch mehrere Museen und ein Thermalbad. Am See vor dem Schloss wurde allerdings gerade gebaut. Mit der Metro sind wir ein paar Station an der Prachtstraße Andrássy út entlang gefahren. Die gelbe Linie ist die älteste U-Bahn am europäischen Festland und verläuft wirklich direkt unter der Straße.

Heldenplatz mit Statuen und SäulePrachtvolle Häuser an der Adrassy ut

Wir sind dann ein bisschen die Straße runter spaziert. Zu sehen gibt es vor allem schicke, alte Häuser und Museen aber ansonsten nicht viel. Stattdessen sind wir nochmal ins Jüdische Viertel abgebogen. Dort befinden sich viele Lokale, Cafés und die Ausgehmeile der Stadt. Mir hat auch die viele Streetart im Viertel gefallen. Einige der Ecken kannten wir schon von den Vortagen, da wir auf dem Weg von und zur Unterkunft daran vorbei kamen. Unbedingt wollten wir aber noch zur Synagoge an der Dóhanystraße. Es ist die zweitgrößte Synagoge der Welt und sie kann auch besichtigt werden. Bei unserem Besuch war allerdings ein Feiertag und deshalb geschlossen.

Große Synagoge an der Dohanystraße im jüdischen Viertel von Budapest

Stattdessen sind wir dann nochmal ins Zentrum gelaufen und haben die St. Stephans Basilika besichtigt* (Affiliate-Link), was sich auch gelohnt hat. Bevor wir zum Flughafen gefahren sind war auch noch Zeit für einen Chimneycake und einen Capupccino, den wir mit unseren letzten Forint bezahlen konnten.

Kuppel mit Malereien in der St. Stephans BasilikaVeganer Chimneycake mit Zimtzucker

Praktische Tipps für deine Reise nach Budapest

Wie komme ich am besten nach Budapest?

Ich bin mit dem Flugzeug von Köln in ca. 1 ½ Stunden nach Budapest geflogen. Der Flughafen ist mit der Buslinie 100E gut ans Zentrum der Stadt angebunden. Tickets kosten etwa 6,50€ und können direkt im Bus mit Karte gekauft werden.

Wenn du ab München reist, oder länger in Ungarn unterwegs bist, kommt für dich vielleicht auch eine Zugfahrt infrage. Ab München gibt es eine Direktverbindung nach Budapest über Wien mit der ÖBB. Mit dem Zug bist du knapp 7 Stunden unterwegs und bekommst im Europasparpreis häufig günstige Tickets. Buchen kannst du z.B. über omio.com* (Affiliate-Link).

Wo übernachte ich am besten in Budapest?

Bei so einem kurzen Städtetrip ist mir eine zentrale Lage immer wichtig. Diesmal habe ich eine Unterkunft im Jüdischen Viertel* (Affiliate-Link) gesucht. Dort gibt es noch viele günstigere Apartments, man ist aber trotzdem schnell im Zentrum. Gebucht hatte ich in der Elisabeth Residence* (Affiliate-Link), ein kleines Studio mit Bad, seperatem Schlafzimmer, Wohnzimmer mit kleiner Kochecke und Balkon. Das war gemütlich und günstig, auch wenn ich die Küche gar nicht viel genutzt habe. Von dem Party-Viertel nebenan habe ich hier nachts nicht viel mitbekommen.

Wie viel Zeit sollte ich für Budapest einplanen?

Reisende von den Flusskreuzfahrtschiffen haben in der Regel nur einen Tag Zeit um sich Budapest anzusehen. Dann muss man sich aber auf ein Viertel beschränken. Ich würde mindestens zwei Tage einplanen: einen für die Pester Seite und einen für den Burgberg. Am dritten Tag haben wir dann noch ein paar Sehenswürdigkeiten außerhalb des Zentrums angesehen. Wenn du noch mehr Museen besichtigen, oder eins der Thermalbäder besuchen möchtest, solltest du mehr Zeit einplanen.

Wie bin ich in Budapest mobil?

Im Zentrum von Budapest kannst du vieles gut zu Fuß erkunden, die Entfernungen sind meist überschaubar. Für längere Strecken bin ich aber gerne auf Busse, Tram oder U-Bahn umgestiegen. Die fahren meist in kurzen Abständen und auf vielen Strecken. Praktisch ist etwa die Tram Linie 2, die zwischen Parlament und Markthalle am Donauufer entlang fährt, oder die historische gelbe Metrolinie, die direkt unter der Prachtstraße Adrássy út verläuft. Ich habe mir gleich am Anfang ein 72-Stunden Ticket für den ÖPNV gekauft, damit konnte ich einfach ein- und aussteigen. Von der Anzahl meiner Fahrten hätte auch das 10er-Pack gereicht, diese Tickets müssen aber jedesmal entwertet werden. EU-Bürger:innen über 65 fahren in Budapest übrigens kostenlos im ÖPNV und auch im Flughafenbus. Meine Mutter, die mich auf diesem Trip begleitet hat, konnte auch bei den Eintritten sparen.

Wie bezahle ich in Budapest?

Die offizielle Währung in Budapest ist der Ungarische Forint, einige Souvenirshops haben aber auch Euro akzeptiert. Wir hatten zur Sicherheit und für das Trinkgeld am Ende der Free Walking Tour am Flughafen 30.000 Forint abgehoben (ca. 80€), das hätten wir aber gar nicht unbedingt gebraucht. In den Restaurants und Läden konnte man überall mit Karte bezahlen, mit meiner DKB Visa Debitkarte* (Affiliate-Link) hat das auch problemlos geklappt. Mit einer anderen Karte hatte ich aber teils Probleme, weil die von den Geräten nicht erkannt wurde. Manchmal konnte ich auswählen ob ich in Euro oder in Forint zahlen möchte. Ich habe immer Forint gewählt, da ich dann den Umrechnungskurs meiner Bank bekomme, der meistens um einiges besser ist.

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