Updated on Februar 2, 2019
Ein Wochenende in Prag im Advent
Letztes Jahr bin ich im Dezember für ein paar Tage nach Prag gereist. Es war nicht nur mein erster Besuch in Prag und Tschechien, sondern auch mein erster Besuch in einer Großstadt außerhalb von Deutschland während der Weihnachtszeit. Was man an einem Wochenende in Prag alles erleben kann und was Prag im Advent so besonders macht, lest ihr in diesem Artikel.
Eigentlich hatte ich gar nicht geplant Ende des Jahres nochmal zu verreisen, aber ich habe bei einem Gewinnspiel von Uberding zwei Hotelübernachtungen im Park Inn in Prag gewonnen und die wollten schnell eingelöst werden. Also habe ich Flüge gebucht und bin dann mit meiner Mutter über den 4. Advent für ein Wochenende nach Prag geflogen. Los ging es Samstags sehr früh und zurück Montag-Vormittag, sodass wir Samstag und Sonntag Zeit hatten die Stadt zu erkunden.
Nachdem das Gepäck im Hotel abgeladen war, ging es warm eingepackt los Richtung Karlsbrücke: dem bekanntesten Wahrzeichen von Prag. Die Brücke zählt zu den ältesten Steinbrücken Europas und wird an den Seiten von verschiedenen Heiligenfiguren gesäumt. Im Laufe der nächsten zwei Tage würden wir die Karlsbrücke aus gefühlt ca. 100 verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Jetzt ging es erstmal hinüber auf die Kleinseite und hinauf zur Prager Burg. Auf dem Weg kamen wir an vielen alten Häusern vorbei, die mich vom Stil her an Wien erinnerten. Von dem Platz vor der Burg hat man einen schönen Ausblick auf Prag, auch wenn es bei unserem Besuch sehr diesig war.
Bevor wir uns in die lange Schlange vor der Burg einreihten, wärmten wir uns erstmal bei einem ausgiebigen Mittagessen wieder auf.
Bevor man das Burggelände betreten durfte wurden alle Taschen kontrolliert. Der Großteil des Burggeländes ist frei zugänglich, nur für bestimmte Bereiche braucht man ein Ticket. Wir entschieden uns für Rundgang B mit Zugang zum St.-Veits-Dom, dem alten Königspalast, der Basilika des Hl. Georg und dem Goldenen Gässchen. Mit den 250 Kronen für den Rundgang und den 50 Kronen für die Fotografie-Erlaubnis in Innenräumen recht preiswertes Sightseeing. Es lohnt sich vor allem für den St.-Veits-Dom und den gotischen Vladislav Saal im alten Königspalast.
Nach dem Rundgang schauten wir uns noch ein bisschen auf dem kleinen Weihnachtsmarkt im Burghof um. Hier gab es zum Beispiel Schokolade, Holzanhänger und anderen Weihnachtsschmuck zu kaufen. Ein paar Anhänger haben wir auch gleich als Mitbringsel mitgenommen.
Auf dem Weg zurück zur Karlsbrücke fing es dann auch schon an zu dämmern, so konnte ich noch ein paar Bilder mit dem beleuchtetem St.-Veits-Dom hinter der Karlsbrücke einfangen.
Abends machten wir uns nach einer kleinen Pause im Hotel nochmal auf in die Altstadt zum Abendessen. Dabei kamen wir auch am Altstädter Ring vorbei, wo ebenfalls ein Weihnachtsmarkt stattfand. Schon beim näherkommen hörten wir die weihnachtliche Musik und konnten dann ein paar Blasmusiker auf dem Rathausturm ausmachen. Nach dem Essen kehrten wir nochmal zum Weihnachtsmarkt zurück um uns den schön beleuchteten Baum anzusehen. Da begann plötzlich eine Lichtshow, abgestimmt auf Rossinis Overtüre aus Wilhelm Tell und der Baum begann zu blinken und zu leuchten (zu sehen in diesem Video).
Unseren zweiten Tag in Prag starteten wir nach einem ausgiebigen Frühstück am tanzenden Haus. Das markante Gebäude wollten wir unbedingt mal von Nahem betrachten. Ein kurzer Foto-Stop reichte hier aber und es ging weiter entlang der Moldau Richtung Innenstadt.
An der Karlsbrücke entschieden wir uns den Altstädter Brückenturm anzusehen. Für 100 Kronen kann man hier nach oben und die Aussicht lohnt sich vor allem fürs Fotografieren. Hier gibt’s nämlich nochmal schöne Perspektiven der Karlsbrück. Anschließend erkundeten wir den Rest des Tages zu Fuß die Prager Altstadt und die Kleinseite. Ein Highlight in der Altstadt ist die Astronomische Uhr am Prager Rathaus, aber auch sonst findet man einige architektonisch interessante Gebäude. Die Zeit ging sehr schnell vorbei und da es sehr früh dunkel wurde ging es nochmal auf den Weihnachtsmarkt am Altstädter Ring, der schön weihnachtlich beleuchtet war. Hier genossen wir noch die Stimmung bevor es am nächsten Tag früh zum Flughafen und wieder nach Hause ging.
Tipps für ein Wochenende in Prag im Advent:
– Bei unserem Besuch herrschten Temperaturen um 0°C. Deswegen haben wir immer längere Pausen in Cafés eingelegt um uns aufzuwärmen. Generell kann es im Winter sehr kalt in Prag werden.
– Im Dezember wird es schon sehr früh dunkel, entsprechend muss man fürs Sightseeing etwas anders planen und sich mehr Zeit nehmen. Im Sommer könnte man die Hauptsehenswürdigkeiten Karlsbrücke, Burg und Altstädter Ring auch gut an einem Tag besuchen. Dafür ist die Stimmung auf den Weihnachtsmärkten in Prag natürlich abends viel schöner.
– Zwei Tage sind super um sich einen ersten Eindruck von Prag zu verschaffen.
– Was das Angebot angeht waren die Weihnachtsmärkte in Prag nicht so vielfältig, die Stimmung war aber trotzdem sehr schön. Vor allem der zur Musik leuchtende Weihnachtsbaum hat mir sehr gefallen.
– Auch wenn wir viel zu Fuß unterwegs waren haben wir die Tram genutzt. Wir hatten ein 24h Ticket für 110 Kronen mit dem wir auch bis zum Flughafen fahren konnten.
– Das Park Inn war für diesen Städtetrip sehr angenehm. Relativ zentral gelegen, unser Zimmer war gemütlich und zum Frühstück gab es ein großes Buffet bei dem auch ich etwas gefunden habe (auf Nachfrage gibt’s wohl eine noch bessere vegane Auswahl, das hab ich in Vorfeld mal wieder vergessen). Buchen könnt ihr es z.B. Bei Booking.com (Affiliate Link*).
– Für Veganer ist Prag auch ein tolles Ziel, mehr dazu in meinem Vegan in Prag Guide.
Wir haben Prag auch schon öfter in der Weihnachtszeit besucht. In der Tat sind wir sogar 3 Jahre hintereinander nach Prag – für ein Adventswochenende im Dezember – gedüst. Uns hat es immer sehr gut gefallen. Nun waren wir aber schon bestimmt 10 Jahre nicht mehr da. Wird wohl Zeit für eine Wiederholung…
Viele Grüße
Tanja