Ein Tag in Armenien: Kloster-Tour im Norden

Neben den vielen Touren zu Highlights in Georgien, kann man von Tiflis aus auch Tagestouren nach Armenien buchen. Für mich war schnell klar, dass ich auch vom Nachbarland etwas kennenlernen möchte und ich entschied mich für eine Tour zu den Klöstern im Norden von Armenien. Was ich an einem Tag in Armenien gesehen und erlebt habe, liest du im Artikel.

Die typischen Türme im Kloster Haghpat in Armenien.

Einreise nach Armenien

Um 9 Uhr startete die Tour mit dem Minibus in Tiflis. Nach knapp 1 ½ Stunden Fahrt Richtung Süden hatten wir den Grenzübergang nach Armenien bei Sadakhlo erreicht. Die Einreise verlief recht zügig und einfach. Mit meinem deutschen Reisepass benötigte ich kein Visum. Ich musste lediglich an beiden Kontrollstationen den Pass vorlegen, kurze Fragen zum Grund der Reise beantworten und schon bekam ich meinen Stempel. Für den Fall, das etwas unklar sein sollte, hielt sich unser Guide auch bereit um zu übersetzen. In einem Supermarkt auf armenischer Seite konnte ich etwas Bargeld umtauschen (was ich gar nicht unbedingt gebraucht hätte) und schon war ich bereit für meinen Tag in Armenien.

Kloster Achtala

Unser erster Halt war das Kloster Achtala, ein ehemaliges Kloster der armenisch apostolischen Kirche. Es wurde vermutlich zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert zusammen mit einer kleinen Festung auf einem Felsvorsprung errichtet. Die Lage bietet ein tolles Panorama auf die umliegenden Berge. Besonders gut erhalten ist die Kirche, die einige Wandmalereien aus dem Mittelalter beherbergt. Auf dem Gelände davor befindet sich eine Skulptur aus zwei großen Ringen, durch diese hindurch zu steigen soll Glück bringen.

Das Kloster Achtala im Norden von Armenien trohnt auf einem Felsvorsprung.Ringstatue vor der alten Kirche im Kloster Achtala.

Industriestadt Alawerdi

Während unserer Fahrt durch die Debed-Schlucht passieren wir die frühere Industriestadt Alawerdi. Die langsam verfallenden Gebäude der alten Kupfer-Fabrik prägen das Bild. Auch am Flussufer sieht man immer wieder kaputte Gebäude, die von einem Hochwasser vor ein paar Wochen zerstört wurden. Über der Schlucht baumelt die leere Gondel einer alten Seilbahn. Diese hat früher die Arbeiter aus dem am Berg gelegenen Stadtteil in die Fabrik gebracht. Der Bergbau brachte zu Zeiten der Sowjetunion Arbeit und Wohlstand in die Stadt, doch damit ist es lange vorbei.

Alte Kupferfabrik in der Industriestadt Alawerdi.

Mikoyan Brother Museum

Den nächsten Stopp legen wir am Mikoyan Brother Museum ein. Als Highlight wird hier eine alte MiG-21 ausgestellt. Einer der beiden Brüder hat das Kampfflugzeug damals mitdesigned.

Alte MiG-21 im Mikoyan Brother Museum.

Armenisch Essen im Guesthouse

Bei unserer gebuchten Tagestour war das Mittagessen in einem armenischen Guesthouse schon inklusive. Wie in der georgischen Küche auch, wurden hier mehrere Gerichte zum teilen in der Mitte des Tisches platziert. Als vegane Optionen gab es etwa Mixed Pickles, einen Couscous Salat mit frischen Kräutern, gebackene Kartoffeln und marinierte Zucchini und Auberginen aus dem Ofen mit Brot. Nur wer alkoholische Getränke probieren wollte, musste diese extra bezahlen.

Klöster Haghpat und Sanahin

Nach der Mittagspause setzten wir unsere Kloster-Tour fort. Die Klöster Haghpat und Sanahin sind eines der Highlights von Armenien und gehören zum UNESCO Weltkulturerbe. Sie stammen aus dem 10. Jahrhundert und gehören zu den best erhaltenen Klöstern der armenisch apostolischen Kirche. Armenien war eins der ersten Länder, das zum christlichen Glauben übertrat, dementsprechend wichtig waren die Klöster früher. Sie wurden nur wenige Kilometer voneinander entfernt auf gegenüberliegenden Enden eines Tals errichtet. Besonders interessant fand ich die Architektur, mit den typischen Türmen, den Grabplatten im Inneren und den Gavits (typische Vorhallen mit Säulen und Bögen).

Das Kloster Sanahin in Armenien gehört zu den bestererhaltenen Klöstern aus der armenisch-apostolischen Kirche.Eine typische Vorhalle mit Säulen, Bögen und Grabplatten im Kloster Sanahin.

Obwohl die Klöster als UNESCO Welterbe sehr bekannt sind, war relativ wenig los. Armenien ist touristisch betrachtet immer noch ein Geheimtipp. Mir hat der Tagesausflug dorthin sehr gut gefallen, auch wenn das natürlich nur einen kleinen Eindruck vom Land vermittelt. Bei unserem letzten Stopp am Kloster Haghpat kaufte ich von meinem getauschten Bargeld noch einen Tischläufer und ein paar schöne Taschen mit typischen Mustern als Souvenir. Dann ging es mit dem Bus wieder zurück zur Grenze und anschließend nach Tiflis.

Imposante Architektur im Kloster Haghpat.Eine Kapelle im Kloster Haghpat in Armenien.

Gebucht haben wir die Tour nach Armenien bei Garmajoba Georgia Tours über Getyourguide* (Affiliate-Link). Hier waren wir sehr zufrieden, alles hat gut geklappt, wir hatten interessante Stopps, einen guten Guide und eine sichere Fahrt, die auch nicht zu lang war. Ursprünglich hatten wir eine andere Tour nach Armenien mit Stopps am Sewan See und in Jerewan gebucht, uns aufgrund der Länger der Strecke und einiger schlechter Bewertungen dann jedoch für die kürzere Tour entschieden.

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