Khao Yai Nationalpark: Auf Dschungel-Safari in Thailand

Als ich meine Thailand Reise geplant habe, war klar, dass ich auch etwas von der Tierwelt des Landes sehen möchte. Bald entdeckte ich den Khao Yai Nationalpark, den idealen Ort dafür. Was ich an zwei Tagen im Nationalpark erlebt habe und welche Tiere du dort sehen kannst, liest du im Artikel.

Aussichtspunkt im Khao Yai Nationalpark in Thailand

Über den Khao Yai Nationalpark

Der Khao Yai Nationalpark liegt in Thailand, nordöstlich von Bangkok und ist etwa eine dreistündige Autofahrt von der Hauptstadt entfernt. Der Park ist über 2.000km² groß und wurde schon 1962 eröffnet. Damit ist der Khao Yai der erste und älteste Nationalpark von Thailand. Seit 2005 gehört er außerdem zusammen mit dem Waldkomplex der Dong-Phaya-Yen-Bergkette zum UNESCO Weltkulturerbe.

Der Park erstreckt sich über eine hügelige Landschaft von bis zu 1.300m Höhe. Zu großen Teilen ist er bedeckt von Mischlaubwald, Immergrünem Berg- und Trockenwald oder tropischem Regenwald, verfügt aber auch über Graslandschaften. Damit bietet er einen Lebensraum für über 100 Säugetierarten (darunter asiatische Elefanten, Gibbons und asiatische Schwarzbären), über 280 Vogelarten, Reptilien wie Echsen und Schlangen und unzählige Insekten und Schmetterlinge.

Eine grüne Bambusotter liegt, gut getarnt auf einem Ast.Eine der vielen Schmetterlingsarten im Khao Yai Nationalpark.

Du kannst den Nationalpark entweder auf eigene Faust, oder mit einem Guide besuchen. Am Eingang zahlst du 400 Baht Eintritt pro Person (Stand April 2025), plus eine Gebühr für dein Fahrzeug. Im Park gibt es verschiedene Aussichtspunkte, Wasserfälle und sieben Nature Trails, die du auch ohne Guide laufen kannst. Mehr Infos dazu findest du auf der Website des Khao Yai.

Dschungel-Trekking im Khao Yai Nationalpark

Ich habe den Khao Yai auf einer 1 ½-tägigen Tour erkundet. Gebucht habe ich beim Greenleaf Guesthouse, einem Hostel in Pak Chong. Die Stadt liegt vor den Toren des Nationalparks und bietet somit einen guten Ausgangspunkt für Ausflüge dorthin.

Am ersten halben Tag waren wir mit der Gruppe noch außerhalb des eigentlichen Nationalparks unterwegs. Mit mehreren Pickup-Trucks ging es zu einer Badestelle: der Ban Tha Chang Spring. Hier konnten wir neben einem kleinen Wasserfall baden. Unser Guide entdeckte hier auch schon die ersten Tiere: Spinnen, riesige Tausendfüßler und eine grüne Bambusotter.

Natürlicher Pool an der Ban Tha Chang Spring.Eine kleine, grüne Bamubsotter schlängelt sich über einen Ast.

Der zweite Stopp war eine Höhle, diese wurde früher von Mönchen als Tempel und zur Meditation in völliger Dunkelheit genutzt. Wir bekamen Taschenlampen und stiegen langsam die Treppe hinunter. Auch hier konnte uns der Guide wieder ein paar Tiere zeigen: süße Fledermäuse, eine Skorpionspinne und eine Tarantel. Zum Sonnenuntergang fuhren wir dann noch zu einem Platz, von dem wir beobachten konnten, wie eine Kolonie Fledermäuse abends ihre Höhle verlässt. Die Tiere fliegen dann in einem großen Schwarm wellenförmig durch die Luft und der Strom hörte fast gar nicht mehr auf.

Eine Fledermaus hängt von der Decke in einer Höhle.

Am zweiten Tag waren wir in kleineren Gruppen mit jeweils einem eigenen Guide unterwegs. Wir waren zu sechst auf einem kleinen Pickup-Truck. Schon bevor wir das Nationalpark-Tor passierten, gab es die erste Sichtung: ein Nashornvogel-Pärchen hatte sich in einem Baum niedergelassen. Nacheinander konnten wir sie durch das Spektiv, das der Guide mitgebracht hatte, beobachten. Am Eingang bekam dann jeder noch ein Paar sogenannter „Leech socks“, die wir über Socken und Hose anziehen sollten. Diese gehen bis unters Knie und schützen vor Blutegeln, die es zuhauf im Dschungel gibt. Spoiler: bei mir sind die Socken beim laufen immer wieder am Bein runtergerutscht, da sie an der Sportleggings keine Haftung fanden. Am Ende des Tages hatte sich tatsächlich ein Blutegel in die Socken (nicht auf mein Bein) verirrt. Gut, dass ich zusätzlich lange Sportsocken über der Leggings getragen habe.

Ein Nashornvogel sitzt in einem Baum.

Mit dem Pickup ging es dann in den Nationalpark und über kurvenreiche Straßen höher in die Berge. An einem Aussichtspunkt konnten wir über die waldreichen Gipfel blicken. Wenig später gab es den nächsten Menschen-Auflauf am Straßenrand (besondere Sichtungen erkennt man, wie bei der Safari in Afrika, häufig daran, dass viele Autos dort stehen). Hier konnten wir in einem Baumwipfel ein paar Gibbons ausmachen. Zwei Arten der Kleinen Menschenaffen leben im Khao Yai Nationalpark.

Zwei Gibbons hangeln sich durch eine Baumkrone im Khao Yai Nationalpark.

Nach einem kurzen Stopp im Nationalpark-Zentrum, wo es eine kleine Ausstellung gibt, stand dann unser Dschungel-Trekking an. Zu Fuß ging es mitten hinein in den Dschungel und auf kleinen Trampelpfaden zwischen den riesigen Bäumen, Farnen und Büschen hindurch. Es war super, hier mit Guide unterwegs zu sein. Sobald wir den ausgeschilderten Weg verlassen hatten, habe ich sehr schnell die Orientierung verloren, außerdem konnte unser Guide uns wieder einige interessante Tiere zeigen: einen Skorpion, eine grüne Bamubsotter, die auf einem Ast ruhte und ein paar Fledermäuse, die sich in einem hohlen Baumstamm versteckten. Außerdem flogen öfter kleine und große Schmetterlinge in allen möglichen Farben an uns vorbei. Wir beendeten die Wanderung nach etwa 2 ½ Stunden an einem Aussichtspunkt und fuhren erstmal für ein spätes Mittagessen wieder zum Nationalpark-Zentrum.

Riesiege Bäume im Dschungel im Khao Yai NationalparkFledermäuse hängen in einem Hohlen Baum.Ein Skorpion zeigt seine Scheren.Graslandschaft im Khao Yai NationalparkDer Haew Su Wat Wasserfall im Khao Yai Nationalpark.

Später fuhren wir noch zum Haew Su Wat Wasserfall. Hier gibt es einen schönen Aussichtspunkt und man kann über Treppen bis hinunter zum Wasserfall laufen. Von hier aus machten wir uns eigentlich schon auf den Rückweg, unser Guide bekam aber eine Nachricht über eine ganz besondere Sichtung und so fuhren wir im Eiltempo um die Kurven. Als wir ankamen hatten sich schon ein paar Gruppen am Rand der Straße positioniert und starrten in den Dschungel ein paar Meter unterhalb. Es dauerte etwas, bis ich durch das dichte Grün erkennen konnte, was wir hier suchten. Tatsächlich war hier ein wilder, asiatischer Elefant dabei, sich durch das Dickicht zu futtern. Elefanten sieht man in Thailand leider noch häufig als Arbeitstiere, oder als Reittiere für Touristen. Das sollte man natürlich nicht unterstützen. Umso mehr freute ich mich, einen wilden Elefanten auf meiner Dschungel-Safari zu sehen. Aber Achtung: vergleiche das nicht mit einer Safari in Afrika. Die meiste Zeit sieht Elefanten-Beobachtung im Dschungel nämlich aus wie auf diesem Foto: man sieht mehr Grün und Bäume und das Tier lässt sich dazwischen eher erahnen. Außerdem solltest du genügend Abstand halten und besonders vorsichtig sein, da du zu Fuß unterwegs bist.

Der Elefant ist zwischen den vielen Bäumen kaum zu erkennen.

Wir hatten bei dieser Begegnung dann noch einmal besonderes Glück, da der Elefant sich entschied in Richtung eines Holzbohlenwegs, der für Wanderer angelegt war, zu laufen. Der befand sich gleich neben der Straße, aber ein paar Meter tiefer und neben den Treppen gab es einen kleinen Balkon. Dort hockten wir alle mucksmäuschenstill, während der Elefant in aller Ruhe vorbei trabte und sich genüsslich eine Stange Bambus in den Mund schob. Ein wahnsinnig schönes Erlebnis zum Abschluss unseres Safari-Tags.

Ein asiatischer Elefant im Khao Yai Nationalpark.

Weitere Infos zum Khao Yai Nationalpark

– Der Park ist von 6 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends für Tagesbesucher:innen geöffnet.
– Du kannst aber auch im Park übernachten, oder an einer geführten Nacht-Safari teilnehmen. Infos dazu findest du auf der Website des Parks.
– Ich habe meine Tour beim Greenleaf Guesthouse gebucht und 1.800 Baht bezahlt. Inklusive war sowohl der Transfer zu meiner Unterkunft, als auch Snacks, Getränke und ein Mittagessen bei der Tagestour.
– Vegane Verpflegung war auch möglich. Im Park gab es mittags ein leckeres Fried Cashewnut mit Tofu und Reis und aus der Küche vom Greenleaf Hostel konnte ich mir Abends Fried Rice mit Tofu mitnehmen. Auch bei den Snacks gab es jeweils vegane Optionen.

Fried Cashewnut mit Tofu und Reis
– Übernachtet haben wir im Ban Mai Vintage* (Affiliate-Link) in Pak Chong. Das Hotel war gemütlich mit einer sehr ausgefallenen Deko (es ist gleichzeitig ein Museum).
– Nach Pak Chong sind wir von Bangkok aus mit dem Minivan gefahren. Den haben wir vorab über 12go-asia gebucht und 270 Baht pro Person und Strecke gezahlt. Günstiger ist das Ticket, wenn du es erst am Bus kaufst. Die Fahrt dauerte etwa 3-4 Stunden.
– Wenn du weniger Zeit hast, kannst du auch Tagesausflüge in den Khao Yai von Bangkok aus buchen. Diese findest du z.B. über getyourguide* (Affiliate-Link).

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