Sossusvlei – ein Tag in der ältesten Wüste der Welt

Rote Sanddünen soweit das Auge reicht und tote, versteinerte Bäume. Wenn man ein klassisches Bild von Namibia vor Augen hat, dann wohl dieses. Das alles findest du in der namibischen Wüste Namib, genauer in Sossusvlei und Umgebung. Was du bei einem Tagesausflug alles entdecken kannst, liest du hier.

Die Namib Wüste

Die Namib erstreckt sich an der Küste von Namibia über ca. 95.000km² bis nach Angola hinein. Mit geschätzten 80 Millionen Jahren ist sie die älteste Wüste der Welt und Namensgeber für das Land Namibia. Typisch für die Namib sind die Sanddünen, wie es sie etwa bei Sossusvlei gibt, die Landschaft ist jedoch um einiges Vielfältiger. Die Ausdehnungen der Wüste reichen vom Norden mit der Skelettküste bis in den Süden nach Lüderitz und in das Diamanten-Sperrgebiet hinein.

riesige rote Sanddünen in Sossusvlei

Zahlreiche Tiere und Pflanzen haben sich im Laufe der Zeit an die harschen Wüstenbedingungen angepasst. Viele von ihnen profitieren von dem Küstennebel, der vom Meer aus über die Wüste zieht. Besonders gut erleben kann man das bei einer Little Five Safari bei Swakopmund. Auch das Wappentier Namibias, die Oryx Antilope ist bestens an das Wüstenklima angepasst. So haben diese Antilopen einen sehr geringen Flüssigkeitsbedarf, den sie bei Wasserknappheit nur aus der Nahrung decken können.

Eine Oryx Antilope läuft durch karge Graslandschaften in der Namib Wüste.

Sossusvlei ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Namib und befindet sich im Namib-Naukluft-Nationalpark.

Sonnenaufgang in der Wüste

Einen Ausflug in die Namib beginnst du am besten früh morgens, wenn es noch kühl ist. Wenn du außerhalb des Nationalparks übernachtet hast, darfst du ca. ab Sonnenaufgang durch das Tor fahren. Hier kannst du auch die Tagesgebühr bezahlen. Wir haben etwas entfernt in Weltevrede übernachtet und da wir früh morgens noch einen platten Reifen wechseln mussten, waren wir nicht so früh wie geplant dort. Trotzdem konnten wir noch die schöne Lichtstimmung miterleben, wenn die Sonne tief steht und die Dünen lange Schatten an den Seiten werfen. Zum Sonnenaufgang werden auch Heißluftballonfahrten über die Namib angeboten. Diese konnten wir morgens bei der Landung sehen.

Sanddüne wirft einen Schatten am MorgenEin Heiluftballon fährt über die Namib

Dune 45

Die Düne 45 liegt bei Kilometer 45 der Straße, die in den Namib-Naukluft-Park hineinführt. Sie ist sehr beliebt für Touren auf den Dünenkamm. Als wir morgens daran vorbei fuhren, konnte man einige Gruppen hinauf und hinunter wandern sehen. Nachmittags waren wir nochmal dort und haben den Schatten am Picknickplatz davor für eine Pause genutzt. Um diese Uhrzeit war dann keiner mehr oben, ab mittags ist die Hitze viel zu stark.

Sossusvlei

Während der größte Teil der Straße vom Gate aus asphaltiert ist, muss man für die letzten ca. 4km zum Sossusvlei über eine Sandpiste. Das geht nur mit einem 4×4 Antrieb und auch damit haben wir zahlreiche Touristen gesehen, die sich im Sand festgefahren haben. Statt selbst zu fahren, haben wir eins der Jeeptaxis genommen, die einen für ca. 190NAD das letzte Stück fahren. Hier muss man je nach Betrieb etwas Wartezeit einplanen. Dafür ist die Fahrt selbst auch sehr lustig, wenn der Jeep mit hoher Geschwindigkeit durch den Sand hopst.

Rote Sanddünen in SossusvleiEin Jeep fährt über die Sandpiste in Sossusvlei.

Big Daddy

Am Sossusvlei startet dann der Aufstieg auf die Düne Big Daddy. Hier kann man ebenfalls auf dem Kamm laufen. Der Aufstieg auf die Düne mit bis zu 380 Metern Höhe hat es in sich. Man sollte früh genug starten und vor der Mittagshitze zurück sein. Wir waren schon spät dran und sind dann nur ein kleines Stück aufgestiegen. Aber selbst das lohnt sich für eine fantastische Aussicht auf die Dünen drumherum und die Salzpfanne im Tal. Bergauf läuft man am besten an der Kante entlang. Wieder runter ging es dann steil an der Seite. Dabei verlagert man sein Gewicht möglichst auf die Fersen und sinkt mit jedem Schritt tief in den Sand ein, ein lustiges Gefühl so hinunter zu laufen.

Ausblick vom Dünenkamm der Big Daddy DüneIch laufe die steile Düne an der Seite hinuntern.

Deadvlei

Steigt man an der rechten Seite von Big Daddy ab, landet man im Deadvlei, einer alten Salzpfanne mit versteinerten, abgestorbenen Bäumen. Diese bilden einen surrealen Kontrast mit ihren schwarzen Stämmen gegen die roten Sanddünen. Wer nicht über die Düne laufen will, kann einen einfacheren Weg ohne so viel Steigung vom Parkplatz aus nehmen. Dieser ist mit Stäben im Sand markiert.

Tote Bäume zwischen roten Sanddünen im Deadvlei in Namibia

Sesriem Canyon

Zum Abschluss haben wir noch den Sesriem Canyon besucht. Dieser liegt nahe beim Parkausgang und bietet nochmal einen Kontrast zur Wüstenlandschaft. Hier hat Wasser einen Canyon in die Landschaft gegraben und ja, zu Regenzeiten fließt hier ein Fluss hindurch. Parken kann man oberhalb des Canyons und dann über einen recht einfachen Weg hinein wandern. Im Canyon selbst ist es durch den Schatten schon kühler. Wenn wie bei uns noch etwas Wasser am Ende des Canyons steht, sorgt das ebenfalls für eine deutliche Abkühlung der Luft.

Weg in den Sesriem Canyon

Praktische Tipps:
– Im Sossusvlei wird es tagsüber sehr heiß und es gibt kaum Schatten. Nimm unbedingt einen guten Sonnenschutz mit, bzw. creme dich morgens mit Sonnencreme (LSF 50 ein). Auch Kleidung und ein Sonnenhut, die dich vor der Hitze schützen sind wichtig. Ohne meinen Hut wäre ich beim Aufstieg auf die Düne eingegangen.
– Nimm genug zu Trinken mit. Lieber noch mehr als sonst. Ich hatte wie üblich einen Liter Wasser in meinem Rucksack, der war aber nach der Tour ins Deadvlei leer. Darum war ich froh über die extra Flasche, die wir noch im Bus hatten. Nachschub gibt es nur am Parkeingang, nicht innerhalb des Parks.
– Wenn du mit dem eigenen 4×4 Mietwagen unterwegs bist, überlege trotzdem das Jeeptaxi für das letzte Stück zu nehmen, falls du noch keine Erfahrung im Offroad fahren hast. Wir haben viele Autos gesehen, die sich festgefahren haben und deren Räder dann erst wieder von Sand freigeschaufelt werden mussten.

Ich mit Sonnenhut beim Aufstieg auf die Dünen bei Sossusvlei

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