Ein Wochenende in Leipzig: 2-3 Tage in der sächsischen Metropole

Im Oktober habe ich ein paar Tage in Leipzig verbracht. Über ein langes Wochenende am Feiertag bin ich mit der Bahn nach Sachsen gefahren um mir die Stadt anzusehen. Dabei habe ich die Stadt aus verschiedenen Perspektiven kennengelernt: vom historischen Leipzig mit seiner Geschichte und der gut erhaltenen Altstadt, über das naturnahe Leipzig mit den vielen Parks und Kanälen, bis zum hippen Leipzig, das oft als das neue Berlin bezeichnet wird. Meine Tipps für ein Wochenende in Leipzig findest du hier.

Aussicht auf Leipzig vom Völkerschlachtendenkmal.

Sonntag

Am Nachmittag komme ich (nach leider etwas umständlicherer Anreise) am Leipziger Hauptbahnhof an. Der Kopfbahnhof ist der größte in Europa und die Ankunftshalle schon das erste architektonische Highlight. Ich laufe zu Fuß die kurze Strecke ins Zentrum bis zur Nikolaikirche. Direkt gegenüber liegt mein Hotel für die nächsten Tage. Ich checke nur kurz ein und bringe meine Sachen aufs Zimmer, bevor ich zu einem ersten kurzen Spaziergang aufbreche.

Nikolaikirche in Leipzig

Auf dem Platz vor der Nikolaikirche findet ein kleiner Markt statt, hier schaue ich mich kurz um. Dann geht es weiter zur Oper. Dort steige ich in eine der Straßenbahnen und fahre ein paar Stationen ins Viertel Neuschönefeld. Hier ändert sich das Stadtbild und ich fühle mich, als wäre ich in einem früheren Berlin gelandet. Kopfsteinpflaster, kleine Straßen und aus einigen der Häuser hängen politische Transparente. Mich zieht es wegen einer Restaurantempfehlung hierher: zur Vleischerei, wo es vegane Burger, Gyros und Kebab gibt. Nachdem ich einen riesigen und leckeren Vönerteller verputzt habe, fahre ich zurück ins Hotel und falle nach dem anstrengenden Anreisetag erstmal müde ins Bett.

Großer veganer Dönerteller in der Vleischerei, mit Pommes, Salat und Soßen.

Montag

Den ersten vollen Tag starte ich gemütlich mit einem Pancake Frühstück im Café. Dafür bin ich wieder ein Stück aus dem Zentrum raus und nach Plagwitz gefahren – ein weiteres In-Viertel von Leipzig. Dann geht es aber erstmal wieder in die Altstadt. Ich laufe vorbei am Bundesverwaltungsgericht und dann zur Thomaskirche. Diese ist besonders bekannt, weil hier Johann Sebastian Bach als Kantor gearbeitet hat. Das ist aber nur ein Teil der reichen Musikgeschichte Leipzigs. Mehr darüber kann man beim Spaziergang entlang der Leipziger Notenspur erfahren. Diese Route zieht sich durch die Altstadt und markiert Plätze wie das alte Konservatorium, an dem zahlreiche musikalische Größen aus der Romantik lernten, oder dem früheren Standort des ältesten Musikverlags der Welt. Ich orientiere mich bei meinem Rundgang diesmal mehr an den architektonischen Highlights: dem alten Rathaus und der Mädler Passage. In Leipzigs Altstadt entdecke ich aber noch einige weitere versteckte Passagen und viele gut erhaltene Häuser aus den verschiedensten Epochen.

Bundesverwaltungsgericht in LeipzigStatue von Johann Sebastian Bach vor der Thomaskirche in LeipzigDie alte Mädler Passage in Leipzig.

Mittags fahre ich wieder hinaus aus der Stadt zum Völkerschlachtendenkmal. Das Wahrzeichen Leipzigs, möchte ich bei dem guten sonnigen Wetter unbedingt besichtigen. Die Silhouette des Denkmals spiegelt sich in dem angelegten Teich davor: ein perfektes Fotomotiv. Schnell kaufe ich mein Ticket und betrete das Monument. Um in die unteren Ebenen zu kommen, gibt es noch Aufzüge: der erste bringt einen bis in die Halle mit den großen Figuren und Blick bis in die Kuppel. Mit dem zweiten (kleineren Aufzug) gelangt man auf einen schmalen Rundgang, der außen um das Denkmal herumführt. Von hier genieße ich tolle Ausblicke auf Leipzig und das Umland. Um auch noch auf die Aussichtsplattform ganz oben zu gelangen laufe ich weiter über Treppen nach oben. Es sind lange, schmale Wendeltreppen, die nach dem Einbahnstraßen-Prinzip funktionieren. Für das letzte Stück gibt es ein Ampelsystem, hier gibt es nur eine Treppe und die ist noch schmaler. Da die Aussicht hier nicht besser und die Plattform sehr voll ist, gehe ich bald wieder runter. Auf dem Rückweg in die Stadt gönne ich mir unterwegs noch eine große Salatbowl und gehe ein bisschen bummeln.

Das Völkerschlachtendenkmal in Leipzig.Die Kuppel des Völkerschlachtendenkmals von innen.

Dienstag

Heute ist Feiertag und weil ich schon Vormittags eine Aktivität gebucht habe, teste ich das vegane Hotelfrühstück. Die Auswahl im Motel One kann sich sehen lassen und auch das Preis/Leistungs-Verhältnis stimmt. Danach mache ich mich auf zum Stadthafen. Hier startet meine Bootstour über die Flüsse und Kanäle von Leipzig* (Affiliate-Link). Der Westen der Stadt ist durchzogen von Wasserwegen und wer möchte, kann von hier bis zu den Leipziger Seen im Süden paddeln. Auch jetzt, Anfang Oktober, könnte man sich noch ein Kajak ausleihen. Da ich aber noch nie Kajak gefahren bin und keine geführten Kajaktouren mehr angeboten werden, habe ich mich für die Fahrt im kleinen Motorboot entschieden. Das ist auch sehr schön und während wir gemütlich über das Wasser fahren, lernen wir einiges über Leipzig und das Viertel Plagwitz.

Kanäle und Flussarme führen durch den Westen von Leipzig.Kanäle in LeipzigAltes Wehr in der Leipziger Seenlandschaft

Nach der Bootstour spaziere ich noch ein bisschen durch den Clara-Zetkin-Park und zurück ins Zentrum. Für eine Kaffeepause setzte ich mich in ein kleines Eiskaffee gegenüber der Thomaskirche. Hier gibt es nicht nur Kaffee mit Pflanzenmilch, sondern auch ausgefallene vegane Eissorten wie Kürbis und Donauwelle. Anschließend besuche ich das stadtgeschichtliche Museum im alten Rathaus. Hier lerne ich noch mehr über die Geschichte der Stadt vom Mittelalter, über NS- und DDR-Zeit bis heute. Auf dem Marktplatz davor stehen an diesem Wochenende sehr viele Buden und Essensstände. Hier stöbere ich ein bisschen, bevor ich für ein frühes Abendessen ins Café Katzentempel einkehre.

Altes Rathaus von Leipzig

Mittwoch

Heute verlasse ich Leipzig und reise mit der Bahn weiter in die sächsische Schweiz. Vorher habe ich aber noch Zeit für ein gemütliches Frühstück im Endless. In dem hippen Café gibt es eine große vegane Auswahl. Gut gestärkt von dem veganen English Breakfast hole ich mein Gepäck aus dem Hotel und laufe wieder zum Bahnhof.

Praktische Tipps für Leipzig:

– Leipzig erreicht man innerhalb Deutschlands gut mit der Bahn. Es gibt Direktverbindungen von Berlin und Frankfurt.
– Übernachtet habe ich im Motel One an der Nikolaikirche, das war gemütlich und zentral mit einem guten Preis/Leistungs Verhältnis. Außerdem gibt es eine gute vegane Auswahl beim Frühstück. Weitere Unterkünfte findest du z.B. auf booking.com* (Affliate-Link).
– Zeitlich fand ich ein Wochenende ideal um Leipzig zu erkunden, im Sommer hätte ich auf jeden Fall einen Ausflug zu den Leipziger Seen unternommen, außerdem wäre ich gern noch mehr in Plagwitz unterwegs gewesen, über den Feiertag hatte dort aber einiges sehenswerte geschlossen.

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