Vientiane: Sehenswürdigkeiten in der Hauptstadt von Laos

Im Vergleich zu den Hauptstädten der Nachbarländer Thailand und Vietnam wirkt Vientiane fast dörflich. Im Zentrum, wo fast alles fußläufig erreichbar ist, reihen sich Tempel an immer mehr Restaurants, Hotels und Häuser im französischen Kolonialstil. Warum die laotische Hauptstadt trotzdem einen Besuch wert ist und welche Sehenswürdigkeiten du dir dort nicht entgehen lassen solltest, liest du hier.

Vientiane – Hauptstadt im Wandel

Vientiane, die laotische Hauptstadt liegt am Ufer des Mekong, direkt an der Grenze zu Thailand. Das Zentrum ist relativ überschaubar, viel kannst du zu Fuß erkunden. Bisher gibt es keine Wolkenkratzer-Schluchten wie in Bangkok oder Ho-Chi-Minh-City. Trotzdem sieht man die Entwicklung, seit der touristischen Öffnung von Laos. Zwischen den alten Tempeln und französischen Kolonialhäusern finden sich immer mehr Restaurants, Hotels und kleine Souvenirläden. In der Stadt herrscht aber eine vergleichsweise entspannte Atmosphäre. Nicht so ursprünglich wie in Luang Prabang, nicht so pulsierend wie in Bangkok, aber trotzdem spannend.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Vientiane

Wat Si Saket

Der Wat Si Saket ist einer der wenigen Tempel, der alle Angriffe auf und Umbrüche in Laos unbeschadet überstanden hat. Damit ist er ein wichtiges Denkmal für die laotische Bauweise. Im Zentrum befindet sich der Haupttempel, inmitten von einem überdachten Gang. Darin tausende von großen und kleinen Buddha-Figuren. In den Innenwänden sind in einem gleichmäßigen Muster kleine, torförmige Nischen eingefügt. In jeder davon befinden sich zwei kleine Buddha Figuren. Vielen der Figuren sieht man die Plünderungen vergangener Jahrhunderte aber noch an. Damals wurde ein Hohlraum unter dem Kopfteil als Versteck für Wertgegenstände genutzt. Deshalb wurde dieser Teil bei vielen Figuren abgebrochen. Außerdem sind die Fresken im Inneren des Tempels sehr sehenswert. Hier ist das Fotografieren aber verboten.

Der Tempel Wat Si Saket in Vientiane.Buddha Figuren im Tempel

Der Eintritt in den Tempel kostet 30.000 Kip/ca. 1,20€ (Stand 2025).

Ho Phrakeo Museum

Gegenüber vom Wat Si Saket befindet sich das Ho Phrakeo Museum, die Halle die 1940 für den Smaragdbuddha gebaut wurde. Die Figur wurde von einem laotischen König im 16. Jahrhundert aus Chiang Mai mitgebracht, bei Eroberungszügen im Jahr 1779 aber wieder von Siamesen erbeutet. Heute steht der Smaragdbuddha im Königspalast in Bangkok.

Das Ho Phrakeo Museum ist die Halle für den heiligen Smaragdbuddha.

In der Halle in Vientiane kann man dafür heute wichtige laotische Kunstschätze wie Buddhafiguren, Reliefs und Teracotta-Asparas ansehen. Der Eintritt kostet 30.000 Kip/ca. 1,20€ pro Person (Stand 2025).

Vat Simuang

Dieser Tempel aus dem 16. Jahrhundert beherbergt die Stadtsäule von Vientiane, in der die Schutzgeister der Stadt wohnen sollen. Der Legende nach wurde die Säule als Mittelpunkt der Stadt vom buddhistischen Lehrer des Reichsgründers Fa Ngum errichtet. Als sie ins Fundament gestellt werden sollte, stürzte sich eine schwangere junge Frau als Glück bringendes Opfer in die Grube und wurde erschlagen. Aufgrund dessen ist der Tempel auch heute noch ein Pilgerziel für Frauen, die schwanger werden wollen.

Die Säule der Stadt im Vat Simuang Tempel

Mir haben in dem Tempel besonders die vielen Figuren aus der buddhistisch-hinduistischen Mythologie gefallen, die überall verteilt im Hof standen.

Ein Figur der Mitter Erde in einem Tempel.

Pha That Luang Stupa

Eine der heiligsten Stätten in Laos ist die That Luang Stupa. Der Überlieferung nach, wurde hier schon im 3. Jahrhundert vor Christus ein Schrein für einen Knochensplitter eines Brustbeins von Buddha errichtet. Die heutige Stupa wurde dann Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut. Sie ist komplett in Gold gehalten. Rund um die Stupa führen Gänge in drei Ebenen, die den Pfad der Erleuchtung repräsentieren. Die erste Ebene ist die weltliche, hier ziehen Pilger zu Festen ihre Runden. Die zweite steht für die spirituelle Entwicklung und ist nur buddhistischen Mönchen an manchen Feiertagen zugänglich. Die dritte steht für die Erleuchtung. Rund um die Stupa gibt es weitere Tempel die man besichtigen kann. Der Eintritt kostet 30.000 Kip/ca. 1,20€ (Stand 2025).

Die Goldene Stupa von LaosDie goldene Pha That Luang Stupa in Vientiane

Patuxai – Triumphbogen

An der Lane Xang Avenue, einer der Hauptverkehrsstraßen von Vientiene, steht an einem zentralen Platz der Patuxai. Praktisch eine laotische Version des französischen Triumphbogens. Der Bau begann in den 1960er Jahren, heute ist der Patuxai eine der schönsten Sehenswürdigkeiten in Vientiane. Besonders gefallen haben mir die Verzierungen mit hinduistischen Motiven in der Kuppel. Wer möchte kann außerdem für 20.000 Kip über Treppen auf die Dachterrasse laufen. Der Ausblick über die Stadt bietet zwar nicht unbedingt eine markante Skyline, es lohnt sich aber trotzdem. Drinnen gibt es auch eine kleine Ausstellung über den Bau und über Sehenswürdigkeiten und Traditionen in Laos.

Der Triumphbogen von VientianeVerzierungen in der Kuppel des Triumphbogens

Night Market am Mekong

Natürlich gibt es auch in Vientiane einen Nachtmarkt. Der findet jeden Abend im großen Park am Mekongufer statt. Hauptsächlich gab es hier billige Kleidung und günstige Elektronik. Der Nachtmarkt in Luang Prabang hat mir zum Souvenir-Shopping wesentlich besser gefallen. Am Mekong Ufer gibt es außerdem zahlreiche Restaurants, teils auf Booten. Ein vegetarisch/veganes Angebot war hier meiner Erfahrung nach aber praktisch nicht vorhanden.

Stände auf dem Nachtmarkt von Vientiane

Vientiane Night Food Market

Einen weiteren und meiner Meinung nach interessanteren Nachtmarkt nur mit Food-Ständen gibt es im Zentrum von Vientiane in der Hengboun Road. Auf einem kleinen Platz reihen sich hier zahlreiche Stände aneinander, bei denen man das unterschiedlichste Streetfood probieren kann. Gebratene Spieße, Pad Lao, frische Smoothies und süße Snacks. Meine Reisebegleitung war ganz begeistert über einen Stand mit Durian in verschiedenen Variationen (pur, als Eis oder als Smoothie).

Frisches Obst auf dem Vientiane Night Food Market.

Buddha Park

Etwas außerhalb von Vientiane liegt dieser Park mit zahlreichen Buddha-Figuren. Errichtet wurde er in den 1950er Jahren von einem buddhistischen Mönch. Heute ist es mehr Freizeitpark, als religiöse Stätte, auch wenn die Motive aus buddhistischen und hinduistischen Erzählungen stammen. Neben den mystischen Figuren aus grauem Beton sind in dem kleinen Park einige Blumenfelder und Fotospots angelegt. Prädestiniert für einen Instagram-Hotspot, aber noch relativ leer. Von Vientiane aus werden Touren mit dem Tuktuk hierher angeboten. Günstiger ist man mit der Buslinie 14 unterwegs. Die bringt einen für 18.000 Kip pro Person und Fahrt von der Talatsao Busstation zum Park und wieder zurück. Der Eintritt in den Park kostet nochmal 60.000 Kip. Drinnen gibt es auch ein paar Stände mit Snacks und Erfrischungen.

Steinfiguren im Buddha ParkBuddha Figuren im Park nahe Vientiane

Silvester in Vientiane

Zufällig war ich um den Jahreswechsel in Vientiane und habe dort auch Silvester gefeiert. Übrigens nicht zu verwechseln mit dem laotischen Neujahr, das findet im April statt. Trotzdem gibt es an Silvester inzwischen ein paar Feiern in Vientiane, wenn auch nicht so riesig. Ein zentrales Fest und Feuerwerk findet um Mitternacht am Patuxai statt. Hierfür wird ein großer Bereich der Straße abgesperrt. Daneben gab es Bühnen mit Musik und Tanzvorführungen. Viele Laot:innen sind mit ihren Familien auf die Avenue gekommen, haben sich Sitzgelegenheiten und Getränke zum Picknicken mitgebracht. Kurz vor Mitternacht starteten dann einige Drohnen in die Luft und zählten den Countdown aufs neue Jahr. Zusammen mit einem kleinen, aber schönen Feuerwerk gab es dann eine tolle Lichtshow. Die dauerte nur etwa 15 Minuten. Danach machten sich die meisten Laot:innen direkt auf den Heimweg.

Die beleuchtete Straße am Patuxai an SilvesterDrohnen steigen für eine Lichtshow an Silvester vor dem Patuxai in die Luft.

Gut zu Wissen: Neujahr ist ein gesetzlicher Feiertag in Laos. Deshalb haben an diesem Tag und an Silvester einige Restaurants und Läden in der Hauptstadt geschlossen. Viele Laot:innen verbringen den Tag mit der Familie.

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