Etosha Nationalpark: Meine Tipps für dein Safari-Erlebnis

Der Etosha Nationalpark im Norden von Namibia ist eins der Highlights des Landes. Ich habe bei meiner Rundreise zwei Tage auf Safari im Park verbracht. Hier erfährst du, welche Tiere ich beobachten konnte und ich gebe dir meine Tipps für deine Safari im Etosha Nationalpark.

Zebras und Antilopen trinken an einem Wasserloch im Etosha Nationalpark

Der Etosha Nationalpark

Mit über 20.000km² Größe ist der Etosha der zweitgrößte Nationalpark in Afrika. Das Gebiet steht, mit unterschiedlichen Ausdehnungen, seit 1907 unter Naturschutz. Schon damals hatte sich der Wildtierbestand drastisch verkleinert, konnte sich aber durch die Schutzmaßnahmen gut erholen. Der heutige Park umfasst die gesamte Etosha Salzpfanne, sowie weiteres Buschland, Savanne und Wälder und bietet damit Lebensraum für über 100 Säugetier-, über 400 Vogel- und über 100 Reptilienarten.

Karge, weite Landschaft an der Etosha Salzpfanne

Öffnungszeiten und Eintritt

Der Park ist über insgesamt vier Tore zugänglich: das Anderson Tor im Süden, das Von Lindequist Tor im Osten, das Galton Tor im Südwesten und das King Nehale Nya Mpingana Tor im Norden. Tagesbesucher dürfen erst nach Öffnung (meist zum Sonnenaufgang) in den Park hineinfahren und müssen ihn vor Schließung (Sonnenuntergang) wieder verlassen. Die Öffnungszeiten richten sich nach Sonnenauf- und Sonnenuntergang. Erwachsene zahlen 150NAD Eintritt pro Tag, außerdem ist eine Gebühr für das Fahrzeug, je nach Größe zu entrichten. Diese müsst ihr am Tor, oder in einem der Camps bezahlen.

Tor am Eingang des Etosha Nationalparks.

Übernachten im Etosha Nationalpark

Im Etosha gibt es mehrere kleine Camps in denen man übernachten kann. Sowohl die Buchung von Chalets, als auch klassisches Camping ist möglich. Der Vorteil: man kann tagsüber länger im Park unterwegs sein, außerdem haben die meisten Camps ein Wasserloch, an dem man auch Nachts Tiere beobachten kann. Von den Camps aus kann man auch geführte Game Drives und Night Drives buchen.

Wir haben in der Makuti Lodge, direkt vor dem Von Lindequist Tor übernachtet. Diese Unterkunft war wesentlich luxeriöser als andere Unterkünfte im Park. Von hier aus haben wir am zweiten Tag einen Game Drive im Jeep in den Park unternommen. Besonders der östliche Teil des Etosha lies sich so auch super erkunden. Einen Night Drive konnten wir bei der Lodge auch buchen, dieser fand dann allerdings auf dem eigenen Resort-Gelände und nicht im Etosha selbst statt.

Tiere beobachten im Etosha Nationalpark

Der Etosha bietet einen Lebensraum für viele Tierarten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sieht man Zebras, Giraffen, Gnus und verschieden Antilopenarten wie Kudu, Springbock oder Impala. Wer Glück hat kann außerdem vier der Big five: Elefanten, Nashörner, Löwen oder Leoparden sehen. Büffel gibt es im Etosha dagegen nicht.

Ein Springbock liegt im Gras.Eine Giraffe läuft an einer Akazie vorbei.Ein Gnu läuft durch den Etosha NationalparkEin Elefant krazt seinen Rüssel an einem Baum.Ein Löwe mit Mähne im Portrait.

Die besten Chancen auf Sichtungen hat man an den Wasserlöchern. Davon gibt es einige im Park, manche sind natürlichen Ursprungs, andere künstlich angelegt. Vor allem währen der Trockenzeit kommen die Tiere hier zum trinken vorbei. Auch bei unserem Besuch am Ende der Regenzeit tummelten sich oft kleine Herden von Zebras, Antilopen oder Giraffen am Wasserloch. Besonders spannend fand ich es dabei zu sehen, wie die Tiere miteinander agieren. Am ersten Tag kam z.B. eine Hyäne zum Wasserloch. Sie hatte es wohl auf eins der kleinen Warzenschweine abgesehen, die mit ihrer Mutter zum trinken kamen. Die Warzenschweinmama hat die Hyäne aber ganz schnell wieder verscheucht.

Giraffen und Zebras trinken nebeneinander am Wasserloch.

Am zweiten Tag standen wir Mittags länger an einem Wasserloch um das sich Zebras und Impalas gruppiert hatten. Dort konnten wir erst ein paar Raubadler bei der Jagd nach Perlhühnern beobachten, dann kamen ein paar Giraffen aus dem Busch. Eine kam zum trinken ans Wasserloch, war aber sehr vorsichtig, wartete lange ab und beobachtete die Umgebung bevor sie trank. Wir blieben alleine deshalb so lang, weil wir sie trinken sehen wollten. Zu unserem Glück, denn als sie fertig war, kam eine ganze Herde Elefanten aus dem Busch. Die gingen direkt zum Wasserloch, wo alle anderen Tiere Platz machten. Sie liefen um das Wasserloch herum, tranken, plantschten im Wasser und bewarfen sich dann noch mit etwas Dreck als Schutz vor der Sonne, bevor sie wieder im Busch verschwanden. Ein ganz tolles Erlebnis.

Eine Elefantenherde auf dem Weg zum Wasserloch

Auch zur Vogelbeobachtung eignet sich der Etosha gut. Ich konnte in zwei Tagen einige interessante Arten entdecken. Darunter Gelb- und Rotschnabel Toko, Gabelracke, Marabu, Graulärmvogel, Raubadler, Perlhuhn, Weißflügeltrappe und Baumhopf. Nehmt hierfür am besten ein gutes Fernglas, oder als Fotograf:innen ein Teleobjektiv mit. Die größeren Tiere kann man auch ohne gut beobachten.

Eine Gabelracke sitzt auf einem Ast.Ein Gelbschnabel Toko sitzt auf einem Ast.

Die beste Zeit für den Game Drive ist morgens bzw. abends. Tagsüber suchen viele Tiere auch den Schatten als Schutz vor der Hitze, oder sind weniger aktiv. Manche Tiere wie das Stachelschwein oder der Springhase sind sowieso nachtaktiv. Wir hatten Glück diese Arten bei einem Nightdrive zu sehen.

Selbstfahrer-Safari oder geführter Game Drive?

Den Etosha Nationalpark kann man sowohl mit dem eigenen Auto, als auch beim geführten Game Drive im Jeep erkunden. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Wir waren zwei Tage im Park, am ersten im eigenen kleinen Reisebus, am zweiten mit einem großen Safari-Jeep und Guide. An beiden Tagen haben wir viele Tiere gesehen, die größeren Tiere wie Elefanten und Löwen jedoch erst am zweiten Tag. Das hängt natürlich auch mit Glück zusammen, die Guides kennen den Park und die Tiere allerdings besonders gut und wissen, wann und zu welchen Plätzen sie häufig kommen. Außerdem haben sie geschulte Ohren und Augen und entdecken Tiere im Gebüsch, die man alleine übersehen hätte. Während dem Game Drive kann man sich dann ganz auf die Umgebung konzentrieren und Fragen stellen. Aus dem offenen, leicht erhöhten Jeep kann man außerdem gut fotografieren.

Tiere beobachten am Wasserloch im Etosha Nationalpark

Wenn man mit dem eigenen Auto unterwegs ist, ist man selbstbestimmter, kann nach den Tieren Ausschau halten, die man selbst interessant findet und so lange am Wasserloch warten, wie man möchte. Bucht man einen Game Drive sind meist noch andere Gäste im Wagen und man muss einen Kompromiss finden.

Unbedingt empfehlen kann ich euch die Buchung eines Night-Drives. Den gibt es nur geführt, so könnt ihr aber auch im dunkeln den Busch erkunden und habt die Chance nachtaktive Tiere zu sehen. Im Etosha könnt ihr das in den Camps im Park buchen. Von außerhalb kommt man nach Sonnenuntergang nicht mehr in den Park.

Beste Reisezeit

Hochsaison im Etosha Nationalpark sind die namibischen Wintermonate Juli und August. In der Trockenzeit sind die Temperaturen nicht so hoch, das Buschland weniger grün, sodass sich die Tiere nicht so gut verstecken können und aufgrund der Trockenheit müssen sie regelmäßig die Wasserlöcher zum trinken aufsuchen.

In der Regenzeit von Dezember bis April hat man dagegen die Chance Jungtiere von Pflanzenfressern zu sehen. Diese tragen in dieser Zeit aus, da dann das Nahrungsangebot größer ist. Wir waren im April am Ende der Regenzeit im Etosha und konnten noch junge Zebras und Antilopen beobachten.

Ein Zebrafohlen säugt bei seiner Mutter.

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