Mallorca ohne Auto: so erkundest du die Insel von Palma aus

Wer wie ich nicht gerne Auto fährt, keinen Führerschein hat, oder sich (alleine) kein Mietauto nehmen will hat es an manchen Urlaubsdestinationen schwer. Nicht so auf Mallorca. Ich habe im März eine Woche hier verbracht und die Insel dabei mit öffentlichen Bussen, dem Zug und geführten Touren erkundet. Meine Tipps für eine Reise nach Mallorca ohne Auto findest du in diesem Artikel.

Die Kathedrale in Palma de Mallorca.

Anreise vom Flughafen

Die meisten Touristen reisen mit dem Flugzeug nach Mallorca. Der Flughafen liegt östlich von Palma und ist gut an den ÖPNV angebunden. Zwei Buslinien Pendeln regelmäßig zwischen dem Flughafen und dem Zentrum von Palma (Linie A1), oder El Arenal (Linie A2). Die Einfache Fahrt kostet 5€ pro Person (Stand 2023). Lediglich für großes Gepäck ist nicht allzuviel Platz. Ansonsten ist man mit dem Bus schon in 20-30min in der Stadt.

Basis in Palma und Stadterkundung zu Fuß

Als Basis für meinen Mallorca Urlaub hatte ich mir ein Hotel in Palma unweit der Kathedrale ausgesucht: das Hostal Apuntadores 8 *(Affiliate-Link). Der Ideale Ausgangsort um die Stadt zu Fuß zu erkunden und zusätzlich hatte ich von der Dachterrasse einen tollen Blick auf die Kathedrale und das Meer.

Aussicht von der Dachterrasse des Hotels auf die Kathedrale.

Von hier aus konnte ich in wenigen Minuten ins Viertel Santa Catalina zum Frühstück spazieren, die Kathedrale und den Palast besichtigen, durch die Altstadt schlendern im Rahmen einer Free Walking Tour und am Abend in einer Tapas Bar schlemmen. Am Ende des Tages hatte ich dann immer eine Menge Schritte gesammelt, aber so sieht man am meisten von einer Stadt. Auch den Stadtstrand erreichte ich bequem nach einem kurzen Spaziergang entlang der Promenade, wo ich an meinem letzten Tag nochmal einen entspannten Nachmittag einlegte.

Mallorca mit dem Bus

Die Buslinien auf Mallorca sind zwischen zwei Gesellschaften aufgeteilt. Es gibt die Stadtbusse von EMT, die innerhalb von Palma verkehren (Kosten 2€ pro Fahrt) und die Überlandbusse von TIB, die größtenteils von Palma aus in alle Richtungen auf der Insel fahren (Kosten je nach Strecke).

Ein Tib Bus an der Haltestelle in Palma.

Der Busbahnhof von Palma für Fahrten aus der Stadt liegt unterirdisch an der Placa d’Espanya. Von hier startete ich meine Ausflüge ins Umland. Jede Buslinie hat ihren eigenen Bussteig. Bei beliebten Zielen wie Valldemossa oder Port de Sóller bilden sich davor teils schon bevor der Bus da ist lange Schlangen. Für die vielen Fahrgäste wurden dann aber zusätzliche Busse ieingesetzt.

Bezahlen kann man am einfachsten mit der Karte. Diese muss man beim Ein- und Aussteigen vor einen Scanner halten und der zu zahlende Betrag je nach gefahrener Strecke wird automatisch abgebucht. Dieser Tarif ist auch günstiger, als wenn man sein Ticket Bar bezahlt. Nach Valldemossa habe ich z.B. nur 5,40€ für Hin- und Rückfahrt gezahlt, nach Pollença 9€.

Ausflugsziele auf Mallorca ohne Auto

Valldemossa

Das Bergdorf Valldemossa stand bei mir ganz oben auf der Liste der Ausflugsziele. Mit der Buslinie 203 war ich in gerade mal 30 Minuten dort. Der Ort ist auch ein toller Ausgangspunkt für Wanderungen, ich erkundete diesmal nur die alten Gassen, die hier besonders schön sind. An den Fassaden der alten Steinhäuser sind Blumentöpfe befestigt, die grünen Pflanzen sorgen neben den grünen Fensterläden für einen weiteren Farbtupfer zwischen dem sandfarbenen Stein. Zusätzlich gibt es an fast jedem Haus eine farbige Kachel, die Szenen aus dem Leben der Heiligen Santa Catalina zeigt, die in Valldemossa geboren wurde.

Typische Gasse in Valldemossa

Entfernt man sich nur ein bisschen aus dem Zentrum ist schon viel weniger los und man kann in Ruhe Fotografieren. Empfehlenswert ist ein Besuch im alten Kloster, der Kartause von Valldemossa. Dort kann man verschiedene Räumlichkeiten und Ausstellungen besichtigen, unter anderem die Räume in denen George Sand und Frédéric Chopin eine Weile gewohnt haben. (nicht wundern, dass nicht alles in einem Gebäude zusammenhängt). Mittags gab es sogar noch ein Livekonzert von einem Pianisten, der Stücke von Chopin gespielt hat. Der Eintritt kostet 12€ pro Person (Stand 2023).

Aussicht auf Valldemossa und die umliegenden Berge

Pollença

Nach Pollença im Nordwesten von Mallorca war ich mit der Linie 301 von Palma aus knapp eine Stunde unterwegs. Die historische Altstadt liegt nicht direkt an der Küste und ist vor allem für den Kalvarienberg bekannt. Oben liegt eine Kapelle, die man über eine Treppe mit 365 Stufen erreicht. Nach der Tradition steht jede der Stufen für einen Tag im Jahr. Beim Aufstieg soll man dabei das alte Jahr revue passieren lassen, beim Abstieg Wünsche und Pläne für das neue Jahr formulieren. In jedem Fall lohnt sich er Aufstieg für eine tolle Aussicht bis zum Meer und Richtung Cap de Formentor (was ich diesmal leider nicht besucht habe). Wer mehr Zeit hat kann mit dem Bus auch noch weiterfahren nach Port de Pollença.

Aussicht vom Kalvarienberg auf die Altstadt von Pollenca

Sóller und Port de Sóller mit dem roten Blitz

Für meinen Ausflug nach Sóller entschied ich mich für eine Fahrt mit dem roten Blitz, dem alten Holzzug der mehrfach täglich von Palma aus dorthin fährt. Das ist zwar eine sehr touristische, aber auch schöne Angelegenheit. Die Strecke führt mitten durch das Serra Tramuntana Gebirge und bietet zwischendurch schöne Aussichten auf Sóller und die umliegenden Berge. Je Strecke ist der Zug dabei etwa eine Stunde unterwegs und auf der Hinfahrt gibt es einen kurzen Stopp an einer Aussichtsplattform über Sóller.

Aussicht auf Soller und die Berge

Meine Tickets für den Zug von Palma und für die alte Straßenbahn die weiterfährt nach Port de Sóller habe ich schon vorab online reserviert und morgens am Schalter abgeholt. Mit 32€ für ein Kombiticket für Zug und Straßenbahn war der Ausflug teurer als mit dem Bus (es fahren auch Buslinien von Palma nach Sóller), dafür ist die Zug- und Straßenbahnfahrt auch das Highlight in dem kleinen Ort. Mein Lieblingsbild von diesem Tag ist die Straßenbahn vor der Kirche von Sóller, ein klassisches Motiv.

Die alte Straßenbahn fährt vor der Kirche von Soller.

Ansonsten habe ich mir Mittags einen Orangensaft und später ein Orangensorbet gegönnt (Sóller ist bekannt für seine Zitrusfrüchte, die im März noch überall an den Bäumen reiften) und war in Port de Sóller am Strand spazieren (hier gibt es auch einige Läden für einen Einkaufsbummel). In der Hauptsaison werden auch Bootstouren entlang der Küste vom Hafen aus angeboten.

Boote im Hafen von Port de Soller

Cuevas del Drach – Drachenhöhlen bei Porto Cristo

Für meinen Ausflug zu den Cuaves del Drach, den Drachenhöhlen im Osten von Mallorca, entschied ich mich eine geführte Tour zu buchen. Das war für mich die bequemste Variante, da man mit dem Bus länger unterwegs ist und es keine Direktverbindung von Palma aus nach Porto Cristo gibt. Außerdem hatte ich noch einen Gutschein, den ich bei getyourguide *(Afilliate-Link) einlösen konnte.

Tropfsteine und kleiner See in den Drachenhöhlen

In der Nebensaison wurden nur Halbtagestouren angeboten. Hier gab es erst kurz einen Stopp in der Perlenfabrik (Porto Cristo ist bekannt für seine Zuchtperlen), dann ging es in die Drachenhöhlen. Dort ging es auf einem betonierten und mit Geländern abgetrennten Weg und über Treppen hinab und mehrere hundert Meter durch die Höhlen. Die Tropfsteinformationen fand ich toll, besonders faszinierten mich aber die unterirdischen Gewässer, die blau schimmerten und gleichzeitig so klar waren, dass man jeden Stein am Boden erkennen konnte. Am Ende des Wegs, den man gleichzeitig mit vielen anderen Besuchern läuft, wartete der große unterirdische See und ein Amphitheater mit Bänken, auf denen sich jeder einen Platz suchte. Dann wurde die Höhle verdunkelt und auf dem See ruderten drei beleuchtete Boote auf uns zu. Auf einem davon spielten Musiker live ein klassisches Stück. Nach dem Ende der Vorstellung konnte man sich selbst im Boot ein kurzes Stück über den See rudern lassen, oder auf einem Pfad nebenher laufen. Dahinter ging es über Treppen hinaus aus der Höhle.

Vom Touranbieter wurden alle Gäste in Palma an einem vorher vereinbarten Treffpunkt mit dem Bus abgeholt und später wieder abgesetzt. So war ich schon Mittags wieder in Palma und konnte noch ein leckeres Mittagessen genießen.

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