Updated on Mai 12, 2019
Highlights einer Island Reise – die Mývatn Region
Der Mývatn See ist einer der größten Seen Islands und die Umgebung ist sehr von vulkanischer Aktivität geprägt. Es gibt wahnsinnig viel zu entdecken, wir blieben gleich drei Nächte in Reykjahlid um genügend Zeit zur Verfügung zu haben. In näherer Umgebung befinden sich außerdem zwei der bekanntesten Wasserfälle Islands: der Godafoss und der Dettifoss.
Godafoss
Nachdem wir morgens noch zum Whale Watching auf den Fjord hinaus gefahren sind, brechen wir mittags gleich auf Richtung Mývatn See. Etwa auf halber Strecke halten wir beim Godafoss. Wie viele andere Wasserfälle kann man ihn bereits von der Straße aus sehen. Zwei breite Ströme Wasser stürzen hier etwa 12m in die Tiefe und der Wind träge eine Wolke aus Gischt in unsere Richtung. Manchmal stürzen sich auch Mutige mit dem Kajak den Godafoss hinunter, wir sehen aber niemanden und als dann ein paar Busse große Gruppen Touristen am Parkplatz absetzt suchen wir lieber das Weite.
Mývatn und Umgebung
Richtung Mývatn schlängelt sich die Straße immer weiter den Berg hinauf und die Landschaft wird immer karger, bis wir schließlich über eine Hügelkuppe fahren und den See auf der anderen Seite glitzern sehen. Wir halten an einem Parkplatz um uns das in Ruhe anzusehen und kaum sind wir ausgestiegen schwirren Mücken, von denen der See seinen Namen hat, um unsere Köpfe. Zum Glück stellt sich die Mückenplage anders als befürchtet in den nächsten Tagen als harmlos heraus und außer dieser gibt es keine weiteren nervigen Begegnungen.
Abends machen wir uns noch auf zu einem kleinen Spaziergang am Seeufer, wo sich die untergehende Sonne im Wasser spiegelt und langsam und leuchtend orange hinter den Bergen verschwindet.
Der nächste Tag ist für Erkundungen Rund um den See reserviert. Auch zwei Game of Thrones Drehorte stehen auf dem Programm. Der erste ist Grotjagja, heiße Quellen in zwei kleinen Höhlen. In der Serie sind die Grotten zwar kaum wiederzuerkennen, beeindruckend sind sie aber trotzdem. Ich klettere durch eine schmale Öffnung nach unten, im ersten Moment ist es so dunkel, dass ich die Wasseroberfläche nur erahnen kann. Haben sich die Augen erst mal an die Dunkelheit gewöhnt schimmert das Wasser dunkelblau und es ist so klar, dass man bis auf den Grund sehen kann. In der Grotte ist es angenehm warm, doch als ich wieder hinauf klettere weht ein eisiger Wind.
Rund um die Grotte bildet der Boden kleine Hügel. Das Gestein ist an vielen Stellen aufgeplatzt und große Risse ziehen sich durch die Landschaft. All das zeugt von der vulkanischen Aktivität, die das entstehen lies.
Ein paar Kilometer weiter zeichnet sich ein schwarzer Ascheberg am Horizont ab. Der Hverfjall, ein Vulkankrater und unser nächstes Ziel. Über eine ruckelige Piste geht es mit dem Auto bis kurz vor den Krater und dann zu Fuss einen steilen Weg hinauf. Beim Blick in den Krater kommt man sich fast vor wie in Mordor, oder wie in einer schwarzen Wüste. Alles ist mit einer dicken Schicht Asche bedeckt. Leider beginnt es, zusätzlich zu dem starken Wind, zu regnen und so verwerfen wir den Plan um den Krater herum zu laufen. Stattdessen kehren wir in die Unterkunft zurück um uns aufzuwärmen und etwas zu Essen.
Am Nachmittag, als der Regen nachgelassen hat und der Himmel sich wieder aufhellt brechen wir wieder auf. Diesmal zu den Felsformationen von Dimmuborgir. Lava hat hier besonders interessante Formen geschaffen und man kann auf verschiedenen Wegen mitten hindurch wandern. Wie in den Grotten, wurde auch hier für Game of Thrones gedreht.
Nach dem Regen haben sich auf den einfachen Wegen viele Pfützen gebildet. Wir entscheiden uns für den etwas schwereren Weg, der etwas klettern beinhaltet. Über schmale Trampelpfade geht es hinauf und hinunter. Holzpflöcke mit Hellblauer Spitze kennzeichnen den Weg. Wir entdecken Höhlen und klettern durch Felsbögen. Schon nach kurzer Zeit habe ich die Orientierung verloren, zum Glück ist der Pfad gut gekennzeichnet. Nach etwa 1 ½ Stunden kehren wir zum Parkplatz zurück. Nur die Trolle, die angeblich hier wohnen, haben wir nicht gesehen.
Dettifoss
Bevor unsere Tour Rund um Island weitergeht in die Ostfjorde, darf ein Besuch beim Dettifoss nicht fehlen. Es ist der an den Wassermassen gemessen größte Wasserfall Europas. Über eine schräge Kannte rauscht das Wasser 44m tief in eine Schlucht und in der Gischt leuchtet bei gutem Wetter ein Regenbogen. Auch wir haben Glück und können dieses Naturschauspiel beobachten. Rund um die Schlucht, den Fluss und die Wasserfälle sind nichts als kilometerweite Lavafelder, nichts, dass den Wind bremst, der einen stellenweise fast umweht. Besonders unangenehm ist das, als wir flussaufwärts zu einem weiteren Wasserfall, dem Selfoss, laufen. Asche und Sand wird aufgewirbelt und weht mir ins Gesicht. Ich bin froh, dass meine Sonnenbrille wenigstens die Augen schützt. Obwohl ich langsam richtig durchgefroren bin, finde ich jeden neuen Blick auf die Wasserfälle und die Schlucht atemberaubend schön. Es ist einfach unglaublich: man fährt kilometerweit durch Lavafelder und trifft dann hier auf solche Naturgewalten.
Den nächsten Stop machen wir auf dem Rückweg zum Mývatn See bei einem Thermalgebiet unterhalb des Namjafall. Hier blubbern Schlammtöpfe, Dampf steigt auf und ein starker Geruch von Schwefel liegt in der Luft. Große Bereiche um die Schlammtöpfe sind abgesperrt, an vielen Stellen ist der Boden brüchig und darunter brodelt es kochend heiß, da sollte man lieber auf den Wegen bleiben. Die Schlammtöpfe heben sich schwarz gegen die rotbraune Erde ab, dazwischen haben sich hier und da weiße Ablagerungen gebildet. Mal wieder fühle ich mich, als wäre ich auf einem anderen Planeten. Der Gestank wird aber nach einer Weile so unerträglich, dass ich froh bin, als ich wieder im Auto sitze.
Abends besuchen wir noch die Mývatn Nature Baths. Dieses Naturbad ist der bekannten Blauen Lagune sehr ähnlich, aber noch nicht so überfüllt. Das Wasser ist angenehm warm, an die Hotpots in Island könnte ich mich gewöhnen.
Tipps:
Am Mývatn See gibt es viel zu Entdecken und die Highlights liegen nah beieinander. Eine gute Karte bekommt ihr beim Infozentrum in Reykjahlid.
Übernachtet haben wir im Guesthouse Eldá (Affiliate Link*) in Reykjahlid. Die Unterkunft war zwar eher einfach und zweckmäßig, der Ort ist aber ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge rund um den Mývatn See.
Der Dettifoss ist von zwei Seiten aus erreichbar. Wir fuhren über die 826 dorthin. Von dieser Seite ist der Zugang auch einfacher.
Die Mývatn Nature Baths kosten je nach Saison zwischen 3.500 und 4.300 Kronen Eintritt pro Person. Bei einer Rundreise sind sie eine super Alternative zur blauen Lagune.
Ach so schön! Ich werde fast wehmütig bei der Lektüre, ich habe genau dieselben Orte erkundet und geliebt. Es ist eine phantastische Gegend. Wir sind noch zu einem weiteren Wasserfall in die hohen Länder gefahren, Aldeyjarfoss, und es war für mich ein absolutes Highlight der Reise
Der Wasserfall sieht ja auch toll aus (hab mir grade Fotos angeschaut), ins Hochland konnten wir aber leider nicht, wir hatten nur ein ganz normales Mietauto
Hallo Melanie,
zu welcher Jahreszeit wart ihr auf Island. Wir sind letztes Jahr Ende Mai dort gewesen und es hat sogar noch geschneit an zwei Tagen. Die Artikel über die Rundreise kommen jetzt erst online bei aus.
Schöne Grüsse aus Berlin!
Hallo Mario :)
wir waren im September dort.
Eure Artikel schaue ich mir auch mal an.